Kinder & Jugend

Nachgefragt bei Matthias Schopp und Ulf Streubel

„Wer nicht aufbricht, kann die schönen Ecken nicht kennenlernen“ Matthias Schopp, geboren 1982, arbeitet als Gymnasiallehrer für Geografie und...
Ulf Streubel kennt sich besonders gut im Nordschwarzwald aus.
Ulf Streubel kennt sich besonders gut im Nordschwarzwald aus.Foto: privat

„Wer nicht aufbricht, kann die schönen Ecken nicht kennenlernen“

Matthias Schopp, geboren 1982, arbeitet als Gymnasiallehrer für Geografie und Katholische Religion am Kolleg St. Blasien im Südschwarzwald. Ulf Streubel lebt in Fellbach. Er ist Volljurist mit Schwerpunkt Arbeitsrecht und Fachreferent Personal. Seit 2017 schreiben die beiden Bergsportler gemeinsam Wanderbücher. „Aussichtstürme Schwarzwald – Panoramawanderungen zwischen Enz und Hochrhein“ ist als bisher Letztes ihrer Werke 2025 erschienen. Für die Leser*innen von Grötzingen Aktuell haben sie Fragen beantwortet.

Grötzingen Aktuell: Was ist für Sie das Wichtigste am Wandern?

Matthias Schopp: Ich möchte auf jeden Fall gesund zurückkommen und Spaß am Wandern haben. Wandern ist für mich auch ein toller Ausgleich zu meinem Beruf.

Ulf Streubel: Mir geht es vor allem um das Naturerlebnis und die sportliche Betätigung.

GA: Was reizt Sie an Türmen?

Schopp: Es ist für mich wie bei einem Gipfel: Ich laufe gern hoch und schaue runter. Es ist schön, sich die Landschaft anzugucken. Es gibt so viele schöne Ecken zum Kennenlernen. Wer nicht aufbricht, kann sie nicht kennenlernen.

Streubel: Ich freue mich über den Überblick über die Landschaft. Gerade im Nordschwarzwald sind Weitblicke durch den dichten Waldbewuchs allzu oft nicht möglich.

GA: Welche Art von Türmen gefallen Ihnen besonders?

Schopp: Ich mag gerne neue Türme, denen neue Konstruktionen zugrunde liegen.

Streubel: Mir gefallen alte Stahlfachwerktürme aus dem 19. Jahrhundert und Türme, die einen etwas längeren Zustieg erfordern.

GA: Welcher ist Ihr Lieblingsturm?

Schopp: Der Hohe-Möhr-Turm bei Schopfheim ist für mich der schönste im ganzen Schwarzwald. Die Aussicht ist einfach spektakulär. Der Berg ist fast 1.000 Meter hoch und der letzte Berg, bevor der Schwarzwald zum Dinkelberg auf 400 Meter abfällt. Die Hohe Möhr ist ein Ziel für den Herbst. Im Sommer ist es oft zu warm und es ist zu viel Feuchtigkeit in der Luft, was den Blick beeinträchtigt.

Streubel: Mir hat es der Büchenbronner Aussichtsturm bei Pforzheim wegen seines Alters, seines Designs, seiner Konstruktion und seiner roten Farbe angetan. Außerdem verbinde ich den Hochkopfturm mit Kindheits- und Jugenderinnerungen an schneereiche Winter im Schwarzwald.

GA: Welcher Turm dürfte im Buch in keinem Fall fehlen?

Schopp: Das ist schwierig. Der Feldbergturm ist als Sendeturm bekannt und anerkannt. Der Schauinsland-Turm gilt als Wahrzeichen oberhalb Freiburgs. Der Himmelsglück-Turm bei Schömberg ist wahnsinnig hoch.

Streubel: Touristisch interessante und bekannte Ziele mit Turm durften nicht fehlen. Die Leserschaft erwartet einfach, Informationen über Berge wie den Schauinsland, den Feldberg, den Blauen und die Hornisgrinde zu bekommen.

GA: Was meinen Sie mit dem Gefühl der Ausgesetztheit, das Sie auf einzelnen Türmen empfinden?

Schopp: Der Begriff Ausgesetztheit bedeutet im Bergsteiger-Jargon, dass man sich in einer exponierten, abschüssigen, steilen Lage befindet. Man ist der Höhe und einer gewissen Gefährlichkeit ausgesetzt. Beim Schlossberg-Turm etwa, gibt es eine obere Plattform, von der aus noch 15 Stufen zur Spitze führen. Dort hat nur eine Person Platz, und wenn ich dort stehe, habe ich das Gefühl, ich stünde auf einer Nadel.

Streubel: Ausgesetztheit ist immer da ein Thema, wo keine gemauerten Wände existieren, also etwa auch bei Türmen, die schon beim Aufstieg Tiefblicke ermöglichen. Manchmal, etwa am Schlossbergturm, ist die oberste von mehreren Aussichtsplattformen ausgesetzt, da sie klein ist, eventuell etwas schwankt und anderes. (rist)

Erscheinung
Grötzingen Aktuell
Ausgabe 34/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
20.08.2025
Orte
Karlsruhe
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