Hohenlohe-Gymnasium Öhringen
74613 Öhringen
Bildung

Nachhaltigkeit im Fokus: Sanierung statt Abriss beim Hohenlohe-Gymnasium

Die aktuell umfassende Entkernung des C-Baus des Hohenlohe-Gymnasiums in Öhringen steht exemplarisch für einen nachhaltigen Ansatz im Bauwesen. Statt...
Die Stadt Öhringen als Träger des HGÖ investiert viel Geld in den neuen Lernort. Dabei wird die "graue Energie” mit in den Neubau einbezogen. Nichts ist nachhaltiger, als wenn die vorhandene Baumasse in Planungen einbezogen wird
Die Stadt Öhringen als Träger des HGÖ investiert viel Geld in den neuen Lernort. Dabei wird die "graue Energie” mit in den Neubau einbezogen. Nichts ist nachhaltiger, als wenn die vorhandene Baumasse in Planungen einbezogen wirdFoto: Fa. Schneider

Die aktuell umfassende Entkernung des C-Baus des Hohenlohe-Gymnasiums in Öhringen steht exemplarisch für einen nachhaltigen Ansatz im Bauwesen. Statt das Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen, hat sich die Stadt Öhringen bewusst für die Sanierung entschieden – ein Prozess, der zwar aufwendig ist, aber ökologische und wirtschaftliche Vorteile bietet.

Warum Sanieren nachhaltiger ist

Die Entscheidung, ein bestehendes Gebäude zu entkernen und zu sanieren, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwelt. Bei einem Abriss und Neubau wäre die Menge der entstehenden Abfälle immens, und die für einen Neubau benötigte Energie stünde in keinem Verhältnis zu den Ressourcen, die durch eine Sanierung eingespart werden können. Zudem ist die Sanierung günstiger: Geht man davon aus, dass die Rohbaukosten für den Ersatzbau des C-Baus bei mind. 4,5 Millionen Euro liegen würden und der Abbruch Kosten von mindestens 800.000 Euro verursacht, besteht nach wie vor ein sehr großer Kostenvorteil für die Sanierung. Er liegt bei ca. 4 Millionen Euro. Um den Umfang und die Effizienz der Sanierung festzustellen, wurde vor der Entscheidung eine Probesanierung in einem Pilotraum durchgeführt. In deren Nachgang wurden regelmäßig Raumluftproben genommen, die einen Erfolg der Sanierung aufgewiesen haben.

Ein zentraler Nachhaltigkeits-Aspekt ist die sogenannte „graue Energie“, die in den bestehenden Baumaterialien gespeichert ist. Anstatt diese Energie durch einen Abriss zu verschwenden, wird sie beim aktuellen Projekt genutzt, indem die Bauelemente verstärkt, angepasst und wiederverwendet werden. Diese Vorgehensweise reduziert den Bedarf an neuen Materialien und senkt die CO₂-Emissionen erheblich. Insbesondere die Wiederverwendung von Beton- und Stahlstrukturen trägt entscheidend dazu bei, die Klimarelevanz des Projekts zu steigern.

Herausforderungen des nachhaltigen Ansatzes

Nachhaltigkeit ist jedoch nicht ohne Herausforderungen umzusetzen. Das Entfernen von belasteten Betonelementen wie PCB sowie der Einsatz von Wasserstrahl-Technik zur Entfernung von Schadstoffen sind komplexe und ressourcenintensive Prozesse. Der dabei entstehende Lärm und der hohe Wasserverbrauch werden auch kritisch wahrgenommen.

Beim Wasserstrahlen, einer der wesentlichen Techniken zur Schadstoffentfernung, werden große Mengen Wasser eingesetzt, aufgefangen, gereinigt und in die Klärsysteme abgeleitet. Die dabei entstehenden Geräusche, wie Pfeifen und Dröhnen, können für die Anwohner belastend sein und Befürchtungen hervorrufen. Dennoch ist diese Methode ein unverzichtbarer Bestandteil der Sanierung, um Schadstoffe wie PCB aus dem Gebäude zu entfernen und langfristig die Raumluftqualität zu sichern.

Hintergrund der Maßnahme

Die Sanierungsentscheidung basiert auf Untersuchungen aus dem Jahr 2018, die Schadstoffbelastungen im Gebäude feststellten. PCB-Belastungen in der Raumluft überstiegen zwar nicht die Grenze für akuten Handlungsbedarf, lagen aber über dem als unbedenklich geltenden Wert. Um die Raumluftqualität langfristig zu sichern, wurde eine vollständige Entkernung notwendig. Die Sanierungsarbeiten beinhalten die Entfernung belasteter Baumaterialien, wie Fugenmaterialien und Betonoberflächen, sowie strikte Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung von Staub- und Schadstoffausbreitung.

Auch die ausführende Firma Schneider informiert online über die Baumaßnahme am C-Bau unter ihrwegbereiter.de/blog/hgoe-c-bau

Erscheinung
Öhringer Nachrichten
Ausgabe 04/2025

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