Pünktlich um 8.00 starteten wir am letzten Samstag zu unserem Ausflug Richtung Schwäbische Alb. Der Bus war mit 49 Personen voll besetzt, was uns besonders freute. Über die A 81, die am Samstagmorgen im Vergleich zu Wochentagen geradezu leer war, und über die Bundesstraßen B 27 und B 312 erreichten wir nach ca. 2 Stunden unser erstes Ziel, das Schloss Lichtenstein am Albtrauf. Die obligatorische Brezelpause hatten wir mangels einer geeigneten Haltestelle auf dem Weg auf den Parkplatz unter dem Schloss verlegt. Viele kennen den Spruch „auf der Alb ist es immer einen Kittel kälter“. Bei der Brezelpause zeigte sich, dass diese Weisheit durchaus ihre Berechtigung hat. Nach der Brezelpause lief die ganze Gruppe gemeinsam zum Eingang des Schlosses, wo sie in zwei Gruppen für die Besichtigungen geteilt wurde. Vor den Besichtigungen blieb noch genug Zeit, um die grandiose Aussicht auf die Alb und die 250 Meter unter dem Schloss liegenden Ortschaften zu genießen. Inspiriert von Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenstein“ ließ Wilhelm Graf von Württemberg, späterer Herzog von Urach, der Urgroßvater des heutigen Schlossherren, in den Jahren 1840 bis 1842 die Schlossanlage auf den Grundmauern einer alten Ritterburg im Stil des Historismus erbauen. Das Schloss, das auch als „Märchenschloss Württembergs“ bezeichnet wird, sollte so aussehen, wie man sich damals eine mittelalterliche Ritterburg romantisiert vorstellte. Zudem diente es als Aufbewahrungsort der umfangreichen Sammlung des Erbauers, der ein leidenschaftlicher Sammler von Waffen, Rüstungen, Gemälden usw. war. Entsprechend viel gab es bei der Führung zu sehen und zu bewundern.
Nach dem Besuch des Schlosses Lichtenstein fuhren wir weiter ins ca. 30 km entfernte Dorf Zwiefalten, das hauptsächlich bekannt ist durch die ehemalige Abtei Zwiefalten (heute ein Zentrum für Psychiatrie) und deren Klosterkirche, eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Oberschwäbischen Barockstraße. Das Mittagessen nahmen wir im direkt an das Klostergelände angrenzenden Restaurant „Zum Münsterwirt“ ein. Im Anschluss an das Mittagessen erwartete uns eine Führung durch das Münster„Unserer lieben Frau“, das eines der größten barocken Kirchenräume Deutschlands ist. Die Führerin erklärte uns fachkundig die Geschichte des Baues und einen Teil des reichhaltigen ikonografischen Programms. Direkt nach der Führung feierte unser Ortspfarrer Hansjörg Häuptle, der uns wieder begleitete, eine Wallfahrtsmesse im Chorraum des Münsters. Die Predigt hielt Schwester Karin von der Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen, die Anfang der 2000er Jahre den Konvent in Höchstberg aufbaute und die beim Mittagessen zu uns gestoßen war. Schwester Karin, die mittlerweile Generaloberin der Franziskanerinnen von Sießen ist, ging in ihrer Predigt besonders auf das Thema „Hoffnung“ ein, die vielen von uns – trotz der privilegierten Umstände, unter denen wir im Vergleich zu anderen leben dürfen – oft zu fehlen scheint. Zum Abschluss unseres Besuches in Zwiefalten bestand die Möglichkeit, im Restaurant „Zum Münsterwirt“ einen Kaffee zu trinken und dazu ein Stück Kuchen zu essen. Um 17.15 machten wir uns auf den Rückweg nach Tiefenbach, damit die Fußballinteressierten unter den Teilnehmern pünktlich zum Anpfiff des Pokalfinales zu Hause vor dem Fernseher sitzen konnten. Leider kam es unterwegs zu einer Verkehrsbehinderung, deren Grund nicht ersichtlich war, sodass wir ca. 1 Stunde verloren. Dadurch kamen wir erst gegen 20.30 in Tiefenbach an. Nachdem es in den ersten Minuten aber Großchancen für Bielefeld gegeben hatte, war es wahrscheinlich für die VfB-Fans nervenschonender, dass sie die erste halbe Stunde verpassten und erst mit der Führung ihres Lieblingsvereins vor dem Fernseher saßen.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern des Ausflugs und hoffen, dass sie einen schönen und interessanten Tag hatten. Gefreut hat uns auch, dass die Gruppe der Teilnehmer so vielfältig war: die Altersspanne reichte von 12 Jahren bis Mitte 80; es waren ganz treue Teilnehmer dabei, die uns schon seit Jahren bei den Ausflügen begleiten, aber auch neue Gesichter, die das erste Mal dabei war (und denen es vielleicht so gut gefallen hat, dass sie nächstes Jahr wieder dabei sind). Besonders bedanken wir uns bei Herrn Pfarrer Häuptle, dass er uns wieder begleitete und den Gottesdienst mit uns feierte. Dank gilt auch den zwei Minstrantinnen Johanna und Antonia, die sich kurzfristig bereit erklärten, in dem für sie fremden Gotteshaus zu ministrieren, und Schwester Karin, die extra aus Sießen kam, um uns in Zwiefalten zu treffen und mit uns die Messe zu feiern. Und last but not least danken wir der Fa. Trabold Reisen aus Stein und unserem Fahrer Franz, der uns sicher zu unseren Ausflugszielen und wieder nach Hause brachte.
Das Team des Caritasvereins Tiefenbach