Nachruf

Die Bergwacht Geislingen-Wiesensteig nimmt Abschied von ihrem
Gründungsmitglied und Bergkameraden Friedrich „Fritz“ Mößmer, der im Alter
von 95 Jahren zu seiner letzten Tour aufgebrochen ist.

Fritz war ein ausgesprochen versierter Kletterer und Alpinist.

Er beging zahlreiche sehr anspruchsvolle Kletterrouten an den Felsen der Schwäbischen
Alb und in den großen Wänden der Alpen. Zu Beginn seiner Kletterkarriere
erreichte er die Felsen der Schwäbischen Alb, wie das Roggental oder das
Blautal, zu Fuß oder mit dem Rad. Später erweiterte sich der Aktionsradius
durch das Motorrad bis in die Alpen.

Seine Markenzeichen waren nicht nur sein starker Kletterstil und sein
Fahrkönnen auf dem Motorrad, sondern auch dass er beim Klettern immer zwei
Hosen übereinander trug.

Seine Leidenschaft für das Klettern und die Berge hatten ihn, gemeinsam mit
weiteren aktiven Kletterern dazu bewogen, im Oktober 1952 die Bergwacht
Bereitschaft Geislingen zu gründen. Über Jahrzehnte war Fritz aktiver Bergretter
und kümmerte sich als Gerätewart um die einwandfreie Funktion der
Rettungsgeräte.

1957 beteiligte sich Fritz Mößmer an einer internationalen und spektakulären
Rettungsaktion zur Rettung einer italienischen und einer deutschen Seilschaft,
an der Eiger Nordwand. Die Rettung und Bergung verletzter Bergkameraden
standen für Fritz stets an oberster Stelle.

Während seiner aktiven Zeit als Bergretter und auch viele Jahre danach, war er
noch viele Jahre lang als Kassenprüfer tätig und verfolgte die jährlichen
Hauptübungen mit großem Interesse.

Die Kletterleidenschaft von Fritz Mößmer zeigte sich überdies zu seinem 80.
Geburtstag, als das alpine Urgestein nochmals die Roggennadel über die
Bergseite besteigen konnte.

Die Kameraden der Bergwacht Geislingen-Wiesensteig werden ihm stets ein
ehrendes Andenken bewahren.