Mit Kurt Fay verliert der Heimatkundliche Arbeitskreis eines seiner aktivsten und erfahrensten Mitglieder. Jahrzehnte war er der offizielle Ansprechpartner der Heimatkundler und an seine Adresse richteten sich alle Anschreiben und Anfragen. Er pflegte die Außenkontakte zu Heimatvereinen und Heimatfreunden. Keine Fahrt war ihm zu viel, kein Weg war ihm zu weit, keine Mühe war ihm zu groß. Kurt Fay führte im Namen des Arbeitskreises unzählige interessierte Gruppen durch Odenheim und überzeugte dabei mit seiner menschlichen Art und durch sein fundiertes Fachwissen. Als Autor für den „Linsabauch“ verfasste er zahlreiche Artikel und zauberte dabei Schätze aus seinem Privatarchiv, die selbst uns Heimatkundler oft sprachlos machten. Als gewiefter Verhandlungstaktiker verstand er es, beim Arbeitskreis Dinge zu bewegen und durchzusetzen, hinter denen zum Schluss alle standen. Als zielstrebiger Macher versuchte er ständig uns anzuspornen, auch, indem er betonte, dass ein Tag zum Arbeiten 24 Stunden habe. Wir konnten alle gut damit umgehen. Weniger gut umgehen konnte er damit, wenn wir manche seiner Ideen kritisierten. Weil oft sein ganzes Herz daran hing, war es sehr schwer, ihn davon zu überzeugen, die geübte Kritik nicht zu persönlich zu nehmen, da sie nur die Sache an sich betraf. Aber all dies hatte nie Auswirkungen auf das ausgesprochen gute Verhältnis zu ihm und innerhalb des Arbeitskreises. Kurt Fay war unser prüfendes Auge. Alle schriftlichen Druckwerke, die wir herausbrachten, wurden zuvor von ihm akribisch und kritisch korrigiert. Er pflegte über Jahre den Kontakt zu den Druckereien. Nicht nur für uns leistete er das, sondern auch für viele Vereine, denen er bei Jubiläumsveranstaltungen zur Seite stand, auch im Hinblick auf ihre Festschriften.
Der Heimatkundliche Arbeitskreis Odenheim verliert mit Kurt Fay einen erfahrenen Mitstreiter, dem sehr viel an der Aufarbeitung der Ortsgeschichte lag. Außerdem verlieren wir einen engagierten Botschafter, der den Arbeitskreis und auch den Ort weit über Odenheim hinaus mit viel ihm entgegengebrachter Sympathie vertrat. Und wir verlieren einen lieben Menschen, der gut zu uns passte und den man einfach so nehmen musste, wie er war. Das Andenken an ihn werden wir nicht verlieren.