Kultur

Nachruf Rolf Schmitt

Nachruf Der Verein „Stolpersteine Bruchsal e. V.“ trauert um Rolf Schmitt Wir sind tief betroffen über den plötzlichen Tod unseres lieben...
Bei der Stolpersteinverlegung 2024
Bei der Stolpersteinverlegung 2024Foto: Fotofreunde Heidelsheim

Nachruf

Der Verein „Stolpersteine Bruchsal e. V.“ trauert um

Rolf Schmitt

Wir sind tief betroffen über den plötzlichen Tod unseres lieben Rolf. Er ist am 2. Mai 2025 nach einer Herzattacke im Alter von nur 73 Jahren verstorben. Wir könnten jetzt aufzählen, dass Rolf sich über fast 20 Jahre einsetzte für die Versöhnung der ehemaligen Bruchsaler jüdischen Familien mit ihrer Heimatstadt, dass er die Triebfeder hinter der Umbenennung des Holzmarkts in Otto-Oppenheimer-Platz und die Aufstellung des Denkmals dort war, dass er die Idee des Hauses der Jüdischen Geschichte und Kultur Badens in Bruchsal bekannt machte und unter großer Kraftanstrengung verfolgte, dass er der Motor hinter der ersten Stolpersteinverlegung in Bruchsal war und alle folgenden zehn Verlegungen mit großem Engagement mitgestaltete. Aber alle, die ihn kannten, wissen das schon längst. Und trotz all dieser großen Verdienste ist es wesentlicher, auf den Menschen Rolf hinzuweisen, der es mit großer Herzensbildung und Sensibilität verstanden hat, auf Menschen zuzugehen. Er verkörperte für unsere Vereinsmitglieder und für hunderte von jüdischen Nachfahren weltweit Versöhnung und Völkerverständigung. Es machte ihn glücklich, Menschen zusammenzubringen. Wenn eine Stolpersteinverlegung anstand, suchte Rolf Schmitt mit Akribie und Leidenschaft nach den Nachkommen der ehemals in Bruchsal geschundenen Juden. Da diese weltweit verstreut leben, kann man sich nur schwer vorstellen, welcher Kraftanstrengung es bedurfte, sie ausfindig zu machen, sie zu kontaktieren und dann in langen Mailwechseln oder Telefonaten Vertrauen aufzubauen. Und welche Freude es ihm bereitete, wenn sie eigens für die Stolpersteinverlegungen nach Bruchsal reisten! Zu diesen oder auch zu anderen Gelegenheiten konnten Rolf Schmitt und seine Mitstreiter in den letzten 15 Jahren mehr als 200 Nachfahren Bruchsaler Juden in der Heimatstadt ihrer Vorfahren begrüßen. Er ist dabei unersetzlich, es klafft eine große Lücke. Für unseren noch jungen Verein war Rolf zunächst Ideengeber, dann Motor bei der Gründung des Vereins im Sommer 2023 und schließlich Kassier.

Viele bestürzte Reaktionen aus den Reihen der jüdischen Nachfahren zeigen uns, wie sehr Rolf Schmitt weltweit geschätzt wurde. Er wird uns für die Stolpersteinverlegungen besonders, aber auch als Mensch, sehr fehlen.

Erscheinung
Amtsblatt Bruchsal
Ausgabe 20/2025
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