Obst- und Gartenbauverein Berkheim e. V.
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Beim diesjährigen Mehrtagesausflug des Obst- und Gartenbauvereins Berkheim ging es nach Rheinhessen. Die erste Station hieß Mainz, wo auch unser Hotel lag. Am Vormittag erfuhren die OGV-ler bei einer Stadtführung vieles über Mainz. Am Zusammenfluss von Main und Rhein gründeten die Römer 13 v. Chr. ein Heerlager. Beim Rundgang durch die Altstadt und vorbei am Mainzer Dom erläuterten die Gästeführer die wechselvolle Geschichte der Stadt, vom wichtigen Erzbistum, Kurfürstensitz sowie das Jahr der Mainzer Republik im Jahre 1793 zur Zeit der französischen Besetzung bis in die heutige Zeit als Landeshauptstadt und Karnevalshochburg. Nach Zeit zur freien Verfügung lernten wir im Gutenbergmuseum den bekanntesten Sohn der Stadt näher kennen. Johannes Gensfleisch zur Laden zum Gutenberg, so sein vollständiger Name, wurde um 1400 in Mainz als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er ist Erfinder des Buchdruckes. 1455 druckte er mit 180 Exemplaren die nach ihm benannte berühmte Bibel. Er legte damit den Grundstein des modernen Buchdruckes. Heute würde man sagen, er hat ein Start-up gegründet. Die Finanzierung des Ganzen hat ihn viele Stunden bei Gericht gekostet, da er viel Geld auf dubiosen Wegen leihen musste. 1468 verstarb er in Mainz. Der zweite Tag stand im Zeichen Kloster Erbachs, eines der bekanntesten und größten Klöster in Europa. Es dient auch als Kulisse des Films „Im Namen der Rose“ mit Sean Connery. Das Kloster wurde 1136 von den Zisterziensern gegründet. Es entwickelte sich im Laufe der Zeit eine hochentwickelte Landwirtschaft. 25000 Morgen Land konnte das Kloster sein Eigen nennen. 700 Morgen waren Weinbau, der dem Kloster den Wohlstand und Erfolg brachte. 1 Morgen entspricht ca. 0,25 Hektar. Heute ist Kloster Eberbach mit 230 Hektar ein international renommiertes Staatsweingut des Landes Hessen. Anschließend fuhr die Reisegruppe zum Niederwalddenkmal bei Rüdesheim. Das Denkmal wurde 1883 von Kaiser Wilhelm eingeweiht und sollte zur Erinnerung an die Einigung Deutschlands nach dem Krieg 1871 dienen. Mit der Seilbahn ging es hinab nach Rüdesheim. Die Fahrt bot einen herrlichen Blick auf die Reben und den Rhein. Rüdesheim mit seiner berühmten Drosselgasse ist ein sehr touristischer Ort. Aber auch abseits der Besucherströme konnten die OGV'ler in schattigen Lauben den wunderbaren Wein genießen. Auf nach Wiesbaden hieß es am 3. Tag der Reise. Bekannt ist die hessische Landeshauptstadt durch das Bundeskriminalamt. Keine Angst, der OGV wurde hier nicht erkennungsdienstlich behandelt. Bei einer amüsanten Stadtführung lernten wir die Stadt näher kennen. Bekannt wurde Wiesbaden als Nizza des Nordens. Das Kurbad mit seinen heißen Quellen war über Jahrhunderte ein Anziehungspunkt für die höheren Herrschaften aus ganz Europa. Dies spiegelt sich auch in den Gebäuden wie Kurhaus, Staatstheater und vielen mondänen Hotels wider. Der Schwarze Bock ist das älteste Hotel und wurde um das Jahr 1486 erbaut. Eine andere Jahreszahl für Wiesbaden ist 1968. Ein Stadtplaner hat für Wiesbaden die Busspur eingeführt. Mittlerweile ist sie weltweit in Aktion. Am Nachmittag ging es zur Villa Henkell mit seiner Sektkellerei. Nach einem Begrüßungssekt in der mondänen Eingangshalle der Villa führte der Rundgang durch die Produktionsstätte der Firma Henkell. Gegründet wurde die Sektkellerei 1832 in Mainz von Adam Henkell, allerdings zuerst als Weinhandlung. Die Kenntnisse der Sektherstellung erlernte er in der Champagne. Sein Enkel Otto trug „Henkell Trocken“ im Jahr 1894 als Marke ein. Er baute die Kellerei international aus. Um 1900 hatte die Firma eine Dependance in New York. Heute ist Henkell eine der größten Sektkellereien weltweit mit vielen Marken wie Freixenet, Kupferberg und Fürst von Metternich. Der 4. und letzte Tag führte den OGV auf der Heimreise in die Pfalz nach Maikammer. Bei einer Erlebnis- und Genusstour erfuhren wir Wissenswertes über die Region und den Weinbau. Kostproben von Wein und kleine Köstlichkeiten an schattigen Plätzen sorgten für Abwechslung und ließen die sommerlichen Temperaturen vergessen. Im Ort Maikammer existierte auch eine Metallwarenfabrik, die Firma Ulrich. Deren Gründer Anton Johann Ulrich erfand 1895 den Gelenkfederspanner an Gliedermaßstäben, sprich Meterstab. Eine nützliche Erfindung, die heute noch im Handwerk und Hobby im Einsatz ist. Die weitere Fahrt ging über Landau nach Karlsruhe, wo die Reisegruppe noch ein Abendessen einnahm. Es waren sich am Schluss der Reise alle einig: OGV Reisen bilden, machen Spaß und erweitern den Horizont. Einen Dank an die Organisatorin der schönen Tage, Erika Stadtler und an Ralf Weisser vom Busunternehmen Binder Reisen. MaKr