Obrigheimer Realschüler zu Gast beim DRK-Kreisverband Mosbach
Mosbach/Obrigheim. 28 Schülerinnen und Schüler zählt die 9. Klasse der Realschule Obrigheim (RSO). Stolze 14 von ihnen engagieren sich im Schulsanitätsdienst. Diese Gruppe, 13 Mädchen und ein Junge, besuchten kürzlich die Rettungswache und die Integrierte Leitstelle des DRK-Kreisverbands in Mosbach. Organisiert wurde der Termin von Patrick Bier, Lehrer und Leiter der AG Schulsanitätsdienst an der Realschule sowie von DRK-Ausbildungsleiterin Swenja Kaiser.
Zunächst erlebten die jungen Gäste die Disponenten in der Leitstelle bei der Arbeit. Ronny Geier, Thorsten Klement und Marc Schneider informierten ausführlich über die Abläufe und gaben den Nachwuchssanitätern Tipps für das Absetzen eines Notrufs. Die Gäste konnten ihre Fragen loswerden und erlebten auch einige echte Notrufe und Anfragen.
Leitstellenleiter Jonas Barginde führte danach durch die Wache und stellte gemeinsam mit Notfallsanitäter-Azubi Mathis Mörsberger einen Rettungswagen vor. Die „Schulsanis“ hatten viele Fragen, aber auch viel Spaß. Gerne ließen sie sich auf der Trage anschnallen und transportieren. Jonas Barginde und Mathis Mörsberger freuten sich über das Engagement der Neuntklässler und nutzten die Gelegenheit, kräftig für den Beruf des Notfallsanitäters die Werbetrommel zu rühren.
Schon seit vielen Jahren gibt es an der Realschule Obrigheim die „Erste-Hilfe-AG“. Dutzende Schüler wurden von den betreuenden Lehrern, Michael Trendl und Patrick Bier, bereits fortgebildet. Zum Ende jedes Schuljahres erhalten die jeweiligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AG eine Bescheinigung.
Wer diese Bescheinigung hat, kann in den in diesem Schuljahr neu etablierten Schulsanitätsdienst aufgenommen werden, berichtet Patrick Bier. Der Dienst hat vielfältige Aufgaben. Die Schüler können bei Veranstaltungen wie beispielsweise dem SMV-Fußballturnier, dem Schulfasching, der Sportwoche, dem Spendenlauf oder den Bundesjugendspielen eingesetzt werden und verletzten Schülern helfen. Zudem ist der Schulsanitätsdienst seit diesem Jahr auch in jeder Pause präsent, um Schüler zu unterstützen, die Hilfe benötigen. Einen richtigen Notfall, bei dem der Rettungsdienst gerufen werden musste, gab es allerdings noch nicht, berichteten die „Schulsanis“ beim Besuch in der Leitstelle.
Mindestens einmal die Woche treffen sich die Mitglieder des Schulsanitätsdiensts, bilden sich in verschiedenen Bereichen weiter, besprechen Probleme und tauschen sich aus. Dank einer neuen App für das Smartphone können die Schüler auch alarmiert werden, wenn sie benötigt werden. Sie dürfen dann aus dem Unterricht gehen, um Hilfe zu leisten. Auch der Plan für die Dienste in der Pause wird über diese App geregelt. Ihr Outfit schweißt die „Sanis“ noch weiter zusammen: Seit Kurzem haben sie einheitliche T-Shirts.
Die beiden Lehrer erhoffen sich von der AG und dem Schulsanitätsdienst auch, dass der eine oder andere den Weg ins Ehrenamt und speziell zu einer Hilfsorganisation findet oder sogar eine Ausbildung beim DRK-Kreisverband Mosbach macht. Der Kontakt zum Roten Kreuz ist gut: DRK-Mitglieder kommen immer mal wieder in die RSO, um Fortbildungen bei den „Schulsanis“ durchzuführen. Die „Erste-Hilfe-AG“ hat für die „Sanis“ übrigens noch einen Mehrwert: Auch im privaten Umfeld können sie im Notfall helfen. Und die in der AG erworbene Bescheinigung kann später beim Erlangen des Führerscheins als Nachweis für Erste-Hilfe-Kenntnisse vorgelegt werden.