Wunderbar lassen sich an Insektennisthilfen die Zusammenhänge der Natur beobachten. Z. B. am Trio Natternkopf – Glänzende Natternkopf-Mauerbiene – Goldwespe Chrysura austriaca. Die Glänzende Natternkopf-Mauerbiene nutzt gerne von uns angebotene Nisthilfen mit Gängen von ca. 6 mm Durchmesser und kann dort recht häufig werden. Bedingung ist, dass die Biene ihre Nahrungspflanze findet, den dieses Jahr tatsächlich reichlich vorhandenen, jetzt überall an den Straßenrändern über kniehoch blau blühenden Natternkopf. Für die Natternkopf-Biene ist die Pflanze Grundvoraussetzung, andere Bienen nutzen den Natternkopf unter vielen anderen Pflanzen und sind flexibler. Sehr wichtig ist also der Erhalt der Blütenstände, solange sie jetzt im Sommer Nahrung liefern. Sie versorgen 39 Bienenarten, davon 4 spezialisierte, theoretisch 42 Schmetterlingsarten, 12 Raupen und 3 Käfer und sind damit von hohem Wert. Die NK-Mauerbienenmännchen zeigen ein recht unterhaltsames Balzverhalten: sie patrouillieren ständig zwischen 'ihren' Blütenständen, bleiben schwebend voreinander stehen und purzeln in kleinen Angriffen aufeinander durch die Luft. Zwischendurch treffen sie sich auf sonnengewärmten Flächen kurz zum Ausruhen. Faszinierend sind auch die metallisch schimmernden Augen der Biene, die man wegen ihrer ruhelosen Bewegungsweise fast nur auf Fotos wahrnimmt. Geradezu prächtig ist jedoch der Parasit der NK-M.Biene, die Goldwespe Chrysura austriaca. Sie glänzt komplett metallisch, am etwas reliefstrukturierten Vorderkörper in Grün und Blau, am makellos glatten Hinterleib in Rot und Gold. Die schöne Wespe legt gleich einem Kuckuck ihr eigenes Ei in die Nistgänge der Biene, wo die ausschlüpfende Larve die der Biene frisst und dann vom Nahrungsvorrat der Bienen lebt. Und auch wenn die Mauerbienen dadurch etwas dezimiert werden, hält sich das ganze System von Natur aus die Waage und reguliert sich auf intelligente Weise selbst.