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Natura-2000-Managementplan für das Vogelschutzgebiet „Schwetzinger und Hockenheimer Hardt“ fertiggestellt

Das Vogelschutzgebiet „Schwetzinger und Hockenheimer Hardt“ ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ziel dieses Netzwerks ist,...

Das Vogelschutzgebiet „Schwetzinger und Hockenheimer Hardt“ ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ziel dieses Netzwerks ist, das europäische Naturerbe zu schützen und die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Für dieses Gebiet wurde im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe ein Managementplan erarbeitet (Pressemitteilung vom 7. Januar 2025), der nun fertiggestellt ist.
Das rund 1.435 Hektar große Natura-2000-Gebiet „Schwetzinger und Hockenheimer Hardt“ liegt als zusammenhängender Waldkomplex zwischen Hockenheim und Walldorf im Rhein-Neckar-Kreis und ist Teil des größten Binnendünengebiets Süddeutschlands. Lichte Kiefernbestände, im Wechsel mit dichteren Laubwäldern, sind in einigen Bereichen durch markante, offene bis bewaldete Sanddünen geprägt. Die für den Naturraum charakteristischen Binnendünen und lockeren Baumbestände der Hardt beherbergen europaweit gefährdete Vogelarten wie den gut getarnten Ziegenmelker, der sich vor allem in der Dämmerung durch seine schnurrende Stimme bemerkbar macht.

Auf Offenflächen und Rodungsinseln lassen sich Heidelerchen bei ihrem Singflug beobachten. Die Altbuchenbestände mit ihren vielen Baumhöhlen bieten einen Brutlebensraum für Hohltaube, Grau-, Schwarz- und Mittelspecht. Doch auch andere Vogelarten wie der Wespenbussard, der Schwarzmilan oder der Baumfalke finden in der Hardt geeignete Bruthabitate. All diese Arten haben eines gemeinsam: Sie sind auf selten gewordene Landschaftselemente angewiesen, die sie dank geeigneter Pflege- und Schutzmaßnahmen auch zukünftig in der Hockenheimer und Schwetzinger Hardt vorfinden werden.
Dafür wurden im Managementplan die Vogelarten von europäischer Bedeutung erfasst. Für jede dieser Vogelarten wurden in Abstimmung mit den Fachverwaltungen, Gemeinden, Forstvertretungen und dem Naturschutz Ziele formuliert und Maßnahmen vorgeschlagen. Sie dienen dazu, die besonderen Tierarten und Lebensräume im Schutzgebiet dauerhaft zu erhalten und ihre Entwicklung zu unterstützen. Die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter der Flächen werden bei der konkreten Umsetzung der Maßnahmen durch verschiedene Fördermöglichkeiten unterstützt. So kann ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa geleistet werden, der der Verantwortung für naturnahe Lebensräume und deren seltene Bewohner gerecht wird.
Die finale Fassung des Managementplans steht ab dem 31. Mai 2025 auf der Internetseite der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) zum Download bereit. Der Managementplan liegt außerdem ab Juni 2025 zu den ortsüblichen Öffnungszeiten im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis (Muthstraße 4, 74889 Sinsheim) sowie im Regierungspräsidium Karlsruhe (Referat Naturschutz und Landschaftspflege, Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe) zur Einsicht aus. Eine vorherige Terminvereinbarung wird empfohlen.
Weitere Informationen zu den Natura-2000-Managementplänen sind auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu finden.

Heidelerche (Lullula arborea)
Heidelerche (Lullula arborea).Foto: Grzegorz
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Rathaus-Rundschau Leimen
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Ausgabe 22/2025
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