Naturnahe Waldbewirtschaftung – wie kann das gehen?

BUND-Veranstaltung am 27.4.2025 mit Dr. Lutz Fähser
Am 21. März, dem „Tag des Waldes“, wird weltweit an die Bedrohung der Wälder erinnert – auch bei uns stehen sie durch Klimastress unter Druck.
Schon 2019 betonte das Bundesamt für Naturschutz in einem Positionspapier, dass Wälder wieder stärker als Ökosysteme betrachtet werden müssen, die weit mehr als Holz liefern: Sie schützen vor Hitze und Starkregen, sind Lebensraum und Erholungsort. Ein zentraler Begriff in der Debatte ist „naturnahe Bewirtschaftung“.

Doch was bedeutet das konkret? „Es gibt zurzeit keine einheitliche Definition. Verschiedene Bundesländer und Umweltschutzverbände verstehen darunter Unterschiedliches, was eine zielgerichtete Diskussion erschwert“, erklärt Dr. Felix Kokocinski von der Ortsgruppe Hemsbach-Laudenbach vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Hilfreich sind da etablierte Zertifikat-Systeme wie PEFC, FSC und Naturland, die sich in unterschiedlichem Maß daran orientieren, wie ein Wald sich natürlich entwickeln würde. „Je nach Leitbild sind die Auswirkungen auf Holzproduktion und Finanzen, vor allem aber auf Klimaschutz, Artenvielfalt, Wasser, Naherholungswert oder Resilienz des Waldes erheblich“, ergänzen Günter Woppmann und Dr. Alexandra Schichtel, beide aktiv in der Wald AG der BUND-Gruppe.

Diese Themen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung „Unseren Wald naturnah nutzen – wie kann das gehen?“ am 27. April 2025 um 15 Uhr. Dr. Lutz Fähser, Förster und international anerkannter Experte für naturnahe Waldnutzung, wird im Bonhoeffer-Zentrum in Hemsbach sprechen und mit den Gästen diskutieren. Der Eintritt ist frei.

Städte wie Bonn, Boppard, München und Stuttgart haben sich bereits einer naturnahen Waldnutzung verschrieben – ohne Mehrkosten für die Kommune. Dr. Fähser wird erläutern, wie dies auch in Hemsbach gelingen könnte. Nach seinem Vortrag, der Chancen, Herausforderungen und Lösungswege aufzeigt, gibt es bis 17 Uhr eine offene Fragerunde.