Wiesen mit für die Region typischen Wildblumen anlegen und damit Lebensraum für heimische Insekten schaffen – dieses Ziel verfolgt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord mit seinen Kooperationspartnern beim Projekt „Blühender Naturpark“. Auf diese Weise beugt er dem zunehmenden Insektensterben vor und macht den nördlichen und mittleren Schwarzwald grüner und bunter.
In diesem Jahr hat der Naturpark gemeinsam mit Kommunen, Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Privatpersonen auf 29 Flächen mit einer Gesamtgröße von 11.102 Quadratmetern Wildblumenwiesen angelegt oder die Pflege umgestellt. Zudem wurde ein Sandarium für erdnistende Insekten auf dem Gelände des Golfplatzes in Bad Herrenalb angelegt. Rund 260 Kinder waren in diesem Jahr im Rahmen von Schul- und Kindergarten-Einsätzen sowie von Ferienprogrammen bei Einsaaten dabei.
In der Blühenden Gemeinde Lautenbach wurde im Frühjahr eine Wildblumenwiese angelegt. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer befreiten diese im Rahmen der Naturpark-Landschaftspflegeaktion „Ehrensache Natur“ im Mai auch gleich von Neophyten. Zudem wurden mehrere Online- und Praxis-Seminare u. a. zur Anlage und Pflege von Wildblumenwiesen, Sträuchern und Hecken sowie zu Insekten-freundlichen Gärten angeboten. In der Blühenden Gemeinde Bad Herrenalb fand zu diesem Thema auch eine Führung statt. Auf der Gartenschau von Freudenstadt und Baiersbronn war der Naturpark ebenfalls mit einer artenreiche Wildblumenwiese vertreten.
Heimische Biodiversität durch Wildblumenwiesen stärken
Insgesamt entstand seit 2016 auf 634 Flächen mit einer Gesamtgröße von über 393.500 Quadratmetern mehr Lebensraum für heimische Insekten. In diesem Zeitraum beteiligten sich 154 Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Kommunen am Projekt „Blühender Naturpark“. „Der ‚Blühende Naturpark‘ ist ein Artenschutz-Projekt, das durch die Stärke des Naturpark-Netzwerks und seine Vielfalt lebt“, erläutert der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker.
Hintergrund für den Einsatz des Naturparks: Es gibt immer weniger für die Region typische Blüten-bestäubende Insekten. Dies ist unter anderem auf eine intensive Bodennutzung zurückzuführen, die den Lebensraum der Insekten sowie ihre Nahrungsquellen einschränkt. Doch Bienen, Schwebfliegen und Co. sind für die Bestäubung von Obst und Gemüse unentbehrlich. Ohne sie gäbe es viele Lebensmittel wie etwa Honig oder Streuobstsäfte nicht.
Machen auch Sie mit
Kommunen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen sind auch im kommenden Jahr wieder herzlich eingeladen, Flächen an den Naturpark zu melden. Die Rückmeldefrist für das Frühjahr 2026 läuft noch bis zum 30. Januar.
Durch die Einsaat im heimischen Garten können auch Sie heimischen Insekten mehr Lebensraum bieten. Dabei gilt: Jede Fläche zählt – egal ob klein oder groß. Schaffen Sie wilde Flächen im Garten, verwenden Sie mehrjähriges Saat- und Pflanzgut aus der Region und sprechen Sie mit Freunden und Bekannten über das Thema. Bestellt werden die Saatmischungen über den Naturpark. Die Einsaat erfolgt durch die Partner vor Ort.
