Geregnet hatte es auch schon im Vorjahr zum Neckarelzer Pfingstmarkt. Dem „größten Jahrmarkt im Neckar-Odenwald-Kreis“, wie Paul Bley als Vorsitzender des tragenden Heimatvereins Neckarelz-Diedesheim bei der Eröffnung am Sonntagvormittag (08.06.) stolz verkündete, tat das aber auch dieses Mal keinen Abbruch. Am Pfingstmontag konnte bei angenehmen äußeren Bedingungen ein Großteil des an den ersten beiden Tagen geringeren Besucherandrangs wieder ausgeglichen werden.
Die Beliebtheit des Marktes ließ sich schon am Parkplatzmangel ablesen. An den Straßenrändern der Wohngebiete rund um den Messplatz waren Fahrzeuge mit Nummernschildern aus der gesamten Region und sogar von darüber hinaus abgestellten.
Unzweifelhaft einen großen Anteil daran hat der Antik- und Trödelmarkt von Betreiber Alexander Räbiger, wie Bley bei der Eröffnung am Vormittag des Pfingstsonntags herausstellte. Räbiger ist mit seinem Flohmarkt im XXL-Format bereits seit 2000 fester Bestandteil des Pfingstmarktes und somit feiere man bereits das Jubiläum von einem Vierteljahrhundert der Kooperation zwischen seinem Unternehmen und dem Heimatverein. Bereits am Samstagnachmittag vor der eigentlichen Eröffnung konnte hier die „Schatzsuche“ beginnen.
Ganz glücklich konnte Räbiger zum Fassanstich freilich dennoch nicht sein: „Das Wetter ist eine Katastrophe, es haben viele abgesagt“, beschrieb er, was angesichts des Dauerregens auf der Hand lag. An sommerlichen Tagen kommen sonst oft um die 300 Standbetreiber – von Privatpersonen aus der Region bis hin zu „fliegenden Händler“. Unter dem Festzelt des Heimatvereins waren aber dennoch einige Bankgarnituren besetzt und auch rund um die Verkaufsstände am Lehrerparkplatz des Auguste-Pattberg-Gymnasiums (APG) waren einige „Schnäppchenjäger“ bereits unterwegs.
Bley nutzte seine Ansprache für den Dank an alle, die zum Gelingen des traditionsreichen Jahrmarkts beitragen. Er nannte dabei nicht zuletzt die vielen im Hintergrund tätigen Ehrenamtlichen unter der Leitung seines Stellvertreters Marcel Koos sowie Vorstandsmitglied Brigitte Pföhler.
Paul Bley freute sich auch darüber, dass der Mosbacher Oberbürgermeister Julian Stipp persönlich gekommen war, um den obligatorischen Fassanstich zu vollziehen. Solche seien „in Neckarelz oft etwas schwieriger ausgestaltet“, scherzte Stipp bereits beim Blick auf den rundlichen Schlegel, mit dem man den Zapfhahn etwas genauer treffen muss. Er sprach seine Wertschätzung dafür aus, dass der Heimatverein kontinuierlich daran arbeite, „Tradition in die Moderne zu überführen“. Und das „gelingt auch ganz gut“, wie er mit Blick auf die stetige Weiterentwicklung des Jahrmarkts feststellte. Anknüpfend an die Ausführungen von Bley richtete auch der Rathauschef seinen besonderen Dank an die Engagierten, die von Auf- und Abbau über die Bewirtung bis hin zur Organisation an unterschiedlichsten Stellen verantwortlich zeichnen.
Der Fassanstich sollte schließlich doch ganz routiniert mit wenigen Hieben gelingen. Das Freibier zum Festauftakt ging im Anschluss zügig in die Runde der Eröffnungsgäste, unter denen auch die Stadträte Georg Nelius und Walter Posert waren.
Ein ganz anderes Bild bot sich hingegen am Pfingstmontag bei großem Publikumsandrang. Ein gewisser Kompensationseffekt dürfte hier sicherlich dazugekommen sein. So konnte auch die Schaustellerfamilie Mario Schneck mit ihren Fahrgeschäften und den angeschlossenen Büdchen einmal mehr für die ausgelassene Kirmesstimmung sorgen, welche dem Neckarelzer Pfingstmarkt seit jeher ihr Gepräge gibt und weiter über das Stadtgebiet hinaus zu einem Anziehungspunkt macht – nicht zuletzt für Familien mit Kindern. (frh)