2022 erhielt die Akin Wohnbau GmbH die Genehmigung für den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses auf dem brachliegenden Grundstück, einst Teil einer aufgegebenen Tankstelle samt Werkstatt – der Bauausschuss hatte zuvor den Plänen zugestimmt. Damit keimte Hoffnung auf baldige Veränderung.
Doch dann zog sich der Baubeginn, dem Abbrucharbeiten vorausgehen sollten, in die Länge und nach drei Jahren erlosch die Baugenehmigung; eine Regelung, die verhindern soll, dass das Baurecht nicht dauerhaft reserviert bleibt, ohne dass sich vor Ort etwas bewegt, wie Bürgermeister Jan Peter Seidel in der öffentlichen Bauausschusssitzung Anfang Juni erläuterte.
Nun lag dem Gremium ein neuer Bauantrag vor – mit nur marginalen Änderungen im Innenbereich, wie Bauamtsmitarbeiterin Amabel Fees erläuterte. Die äußere Gestaltung sei nahezu identisch zur früheren Planung. Seidel informierte ergänzend, dass die Bodentanks der ehemaligen Tankstelle versiegelt wurden und unter behördlicher Überwachung stehen. Geplant ist ein Wohn- und Geschäftshaus mit Erdgeschoss, Obergeschoss sowie zwei Dachgeschossen im Satteldach, wobei jeweils Wohnungen im Ober- und den Dachgeschossen vorgesehen sind. Das Gebäude soll auf dem bestehenden Keller errichtet werden.
Andrea Krastel (Grüne) äußerte Bedenken angesichts der vollständigen Versiegelung des Grundstücks. Acht Kfz-Stellplätze und überdachte Fahrradabstellplätze seien vorgesehen; auf Begrünung sei gänzlich verzichtet worden. Gerade im Stadteingangsbereich wünschte sie sich mehr Gestaltungsideen. Sie regte an, eine Stellplatzablöse zu prüfen und die Chance zur ökologischen Aufwertung zu nutzen. Auch die verkehrliche Situation wurde kritisch betrachtet. Das Grundstück liegt im beampelten Kreuzungsbereich von Bahnhofstraße, Melacpass und Ziegelhütte.
Felix Konrad (Grüne) und Marco La Licata (Linke) zeigten sich skeptisch hinsichtlich der städtebaulichen Qualität und der Erschließung. Konrad mahnte: „Wir sollten uns als Stadt Gedanken machen, wie wir die Nachverdichtung organisieren wollen.“ Da kein Bebauungsplan für das Areal existiert, wurde das Vorhaben nach § 34 Baugesetzbuch beurteilt. Trotz kritischer Stimmen sprach sich die Mehrheit des Gremiums für den Antrag aus – bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung.
Einstimmig genehmigt wurde der Bau eines Wirtschaftsgebäudes im Alten Bammentaler Weg 10. Ebenfalls Zustimmung – bei jeweils einer Enthaltung – fand der Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Waldwimmersbacher Straße 2 im Ortsteil Mückenloch. Das Vorhaben war bereits vom Ortschaftsrat Mückenloch befürwortet worden.