Rathausmitarbeiterin Regina Watzelt, die sich den Themen Klima und Mobilität widmet, plant mit einfachen Mitteln sowie überschaubarem finanziellem Aufwand die Aufenthaltsqualität des Hanfmarkts im Platz- und Straßenbereich zu verbessern und Raum für Außengastronomie zu schaffen. Die Ergebnisse, denen eine Vor-Ort-Besichtigung des Ausschusses für Bau, Umwelt und Verkehr vorausging, stellte sie in der jüngsten Bauausschusssitzung vor.
Konkret sollen zwei Kurzzeitparkplätze zugunsten einer Freifläche für das Café Mühle entfallen. Die bisher für Taxis reservierten Parkplätze werden zu Kurzzeitparkplätzen umgewidmet, ebenso sollen neue Kurzzeitstellplätze auf der gegenüberliegenden Straßenseite in der Hauptstraße vor Reinigung und Metzger eingerichtet werden. Am Einmündungsbereich Hauptstraße/Mühlgasse entfällt der Parkplatz, stattdessen wird ein Bereich für Fahrradständer geplant. Kübelpflanzen und neue Sitzbänke im Bereich der Haltestelle sollen das Areal aufwerten.
Die Vorschläge stießen im Gremium überwiegend auf Zustimmung. Andrea Krastel (Grüne) plädierte für mehr Begrünung durch eine Baumpflanzung und weniger Parkplätze. Edith Maier (Freie Wähler) kritisierte das derzeit chaotische Parkverhalten vor den Geschäften. Dirk Weinmann (SPD) regte die Einrichtung eines neuen Behindertenparkplatzes an, der ins Konzept aufgenommen wurde. Im Bereich Einmündung der Mühlgasse mit Rechts- vor Linksregelung sah Dr. Elly Cherwon (Freie Wähler) Gefahren durch eingeschränkte Sichtverhältnisse – aktuell noch durch parkende Fahrzeuge. Dies wird sich durch den Wegfall des Parkplatzes verbessern.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Bushaltestelle: Dr. Patrick Keinert (CDU) schlug vor, sie versuchsweise zur Elsenzbrücke zu verlegen – eine Idee, die auch Felix Konrad (Grüne) unterstützte. Marco La Licata (Linke) sah den Bedarf für vier Parkplätze nicht gegeben und fand deren Lage vor der aktuellen Haltestelle alles andere als ideal. Schlussendlich sprach sich der Ausschuss mit einer Enthaltung für die Umgestaltung aus. Die Maßnahmen umfassen die Entwidmung zweier Parkplätze für die Gastronomie, die Einrichtung eines Behindertenparkplatzes sowie die Anordnung von drei bis vier Kurzzeitparkplätzen vor den Geschäften. Fahrradständer werden im Bereich Einfahrt Mühlgasse eingerichtet, Kübelpflanzen sollen für flexible Begrünung sorgen.
Zudem thematisierte Karlheinz Scholl (Freie Wähler) die zunehmende Verkehrsbelastung der Talstraße in Mückenloch. Durch Straßenbauarbeiten und eine geänderte Umleitungsbeschilderung sei der Durchfahrtsverkehr als abgekürzte Strecke nach Neckargemünd deutlich angestiegen. Scholl forderte daher die Installation einer stationären Blitzeranlage. „Für Radfahrer und Fußgänger ist das eine Zumutung – besonders zu den Stoßzeiten ist das Überqueren der Straße gefährlich“, betonte er.
Auch die Fahrbahn selbst leide sichtbar unter der Belastung: „Früher waren es fünf, die zu schnell fuhren, jetzt sind es 50. Und besonders der LKW-Verkehr hat stark zugenommen.“ Während Edith Mayer (Freie Wähler) diese Einschätzung unterstützte, konnte Andreas Erles (Ortsvorsteher Dilsberg) dem nicht beipflichten: „Ich sehe keine wesentliche Zunahme des Verkehrs.“ Bürgermeister Jan Peter Seidel sicherte zu, die Angelegenheit zu prüfen: „Wir haben das auf dem Schirm.“
Andrea Krastel (Grüne) machte auch im Hinblick auf die neu geschaffene Stelle im Klimaanpassungsmanagement auf das Förderprogramm natürlicher Klimaschutz in Kommunen aufmerksam, das Fördermittel für die naturnahe Umgestaltung von Grünflächen, für Flächenentsiegelung, Planungsleistungen und auch Personalkosten bereithält.