Das Wetter im Juni 2024 verhält sich so wechselhaft wie selten zuvor!
Diesem zum Trotz fanden sich alle 40 Angemeldeten zum diesjährigen Tagesausflug unseres HuKO am Abfahrtspunkt Kurpfalzhalle ein.
Neidenstein bei Sinsheim lautete das angekündigte Ziel. Der Vorsitzende des dortigen Pendantvereins, Manfred Wolf, mein Freund und ehemaliger Lehrerkollege, stellte die Besonderheiten des kleinen malerischen Kraichgauortes so plastisch dar, dass die Übereinkunft, diesen zu besuchen rasch beschlossene Sache war.
Und wie nach der Rückkehr am frühen Abend des 16. Juni einhellig vernommen:
„Ein ausgesprochen schöner Ausflug, alles hat geklappt, Neidenstein war ein lohnendes Ziel“.
Doch nun der Reihe nach. Pünktlich trafen wir am Treffpunkt in der Ortsmitte ein, herzlich von unserem Rundgangbegleiter Harald Schaaf begrüßt und empfangen. Dass Neidenstein zwar überschaubar, aber reichlich Interessantes und Schönes zu bieten hat, durften wir in dem etwa 1,5-stündigen Rundgang feststellen. Über die ursprüngliche Inbesitznahme der Römer nach Christi Geburt, denen die Franken ab dem 3. Jahrhundert mit bäuerlicher Besiedlung folgten, der Hochzeit des Adelsgeschlechts von Venningen mit deren Sitz auf der hoch gelegenen Wehrburg und großen dazugehörigen Gebietsteilen als erhaltenes Reichslehen bis diese 1806 an das Land Baden übergingen, war an entsprechenden Haltepunkten zu erfahren. Wohl den wenigsten war bekannt, dass Neidenstein wohl den größten jüdischen Bevölkerungsanteil in Nordbaden hatte, erkennbar an einer stattlichen Synagoge und einer eigenen jüdischen Schule bis 1876.
Im Gegensatz zu dem noch desolaten Zustand des jüdischen Gotteshauses, präsentiert sich die kleine barocke evangelische Kirche aus der Zeit um 1700 vor allem im Innenraum mit zwei prunkvollen Grablegen derer von Venningen.
Im nahegelegenen Gasthaus „Adler“, dessen Besitzerin eine Verwandte des früheren Metzgers Öhmig in Oftersheim ist, wurden wir gut bürgerlich in der Mittagspause verköstigt. Bevor der Besuch des sehr sehenswerten und reichlich bestückten Heimatmuseums uns Eindrücke verschaffte über das Leben im früheren Neidenstein, entstand vor dem 1773 erbauten und 1991 renovierten Rathaus das obligatorische Gruppenfoto.
Zum Abschluss der Exkursion fanden wir uns noch zu Kaffee und Kuchen auf einem besonderen Fest ein. An diesem Sonntag wurde die Gründung des Generationenprojekts in Neidenstein vor 10 Jahren gefeiert. Wie Manfred Wolf ausführte, ein äußerst gelungenes Vorhaben echten solidarischen Gemeinschaftslebens für alle Altersgruppen.
Im Gegenzug als Zeichen des Dankes werden wir am 8. September 2024 eine Delegation des Partnervereins um Manfred Wolf und Harald Schaaf in unserem Heimatmuseum willkommen heißen.
F.d.R.
Dieter Burkard