Nest der Asiatischen Hornisse am Rathaus entfernt

Als Revierförster ist Michael Gues für die Hege und Pflege der Herrenalber Waldflächen verantwortlich. Aber auch in seiner Freizeit kümmert sich...
Feuerwehrmann in Schutzanzug und Imkerhut steht auf der Drehleiter vor einem Gebäude mit Flaggen und Feuerwehrfahrzeug im Hintergrund.
Mit der Drehleiter der FFW Bad Herrenalb geht es nach oben zum Hornissennest.Foto: Stadt Bad Herrenalb/Christian Siebje

Als Revierförster ist Michael Gues für die Hege und Pflege der Herrenalber Waldflächen verantwortlich. Aber auch in seiner Freizeit kümmert sich Gues um den Schutz der Flora und Fauna in und um die Siebentälerstadt, unter anderem als Experte für die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse. In dieser Eigenschaft hat Gues am Donnerstag vor zwei Wochen ein Nest der Insekten unterhalb der Traufe des Herrenalber Rathauses entfernt. Das Nest von der Größe eines Medizinballes war ein sogenanntes Sekundärnest, welches die Asiatischen Hornissen im Laufe des Sommers bauen und in das sie mit ihren wachsenden Populationen aus den kleineren, im Frühjahr entstandenen Primärnestern umziehen.

Da die Hornissen das Nest in rund 10 Metern Höhe gebaut hatten, war zur Entfernung die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Herrenalbs in Form einer Drehleiter notwendig. Abgesehen von diesem technischen Aufwand, gestaltete sich die Nestentfernung relativ unproblematisch. „Es kann dabei immer Überraschungen geben, aber heute lief alles wie geplant“, erklärte Michael Gues. „Geholfen hat die feuchte Witterung. Durch den Nieselregen waren die meisten Hornissen im Nest. Ich habe die Fluglöcher versiegelt und die Insekten mit Kohlendioxid betäubt.“ Das Nest wurde von Gues dann abgekratzt und mit einem robusten Plastiksack aufgefangen. „Um die Insekten abzutöten, wird alles jetzt tiefgekühlt“, so Gues weiter. Das sei die schonendste Art und verhindere unnötiges Leiden.

Die Asiatische Hornisse wird bekämpft, weil es sich bei ihr um eine invasive Insektenart handelt, die eine Gefahr für die Honigbienen und andere heimische Insekten darstellt. Sie ist ein gefräßiger Jäger, der Bienen nicht nur angreift, sondern die Bienenstöcke regelrecht belagert, was dazu führt, dass die Bienen nicht mehr ausfliegen und sterben, da ihnen Nahrung und Honigeintrag fehlen.

Trotz aller Bemühungen, die Verbreitung der Asiatischen Hornisse einzudämmen, gilt die Art in Deutschland inzwischen aber als „etabliert“. Eine Meldepflicht für Nester gibt es nicht mehr und auch die Nestentfernung ist nicht mehr verpflichtend. Wenn ein Nest dennoch entfernt werden soll, bleiben die Kosten nun an den Gebäudeeigentümern hängen, weil das Land diese nicht mehr, wie zuvor, übernimmt. Michael Gues kritisiert das. „Die Entfernung der Nester sollte nur von Experten vorgenommen werden, ansonsten kann es böse Überraschungen geben. Wenn aber Privatpersonen dafür zahlen müssen, besteht die große Gefahr, dass die Asiatische Hornisse sich ungehindert ausbreiten kann. Und das wäre fatal.“ Er und viele Imkerverbände setzen sich deshalb dafür ein, dass diese Regelung wieder zurückgenommen wird. „Nur so können wir unsere heimischen Insekten schützen.“

Erscheinung
Amtsblatt der Stadt Bad Herrenalb
NUSSBAUM+
Ausgabe 41/2025
von Stadt Bad Herrenalb
08.10.2025
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