Bachstraße 19
Vorsteher: Thorsten Strobel
E-Mail: aichtal@nak-nt.de
09.30 Uhr Gottesdienst für die ganze Gemeinde in Neckartenzlingen mit Bezirksältester Peter Kromer und Profanierung (Apostelgeschichte 9,31)
20.00 Uhr Gottesdienst (Markus 13,34)
20.00 Uhr JugendPLUS-Gottesdienst (Markus 13,34) mit Bezirksevangelist Uwe Zimmerer in Nürtingen
09.30 Uhr Gottesdienst (Matthäus 10,7)
Wegführung
In den vergangenen zwei Wochen haben wir uns an dieser Stelle mit dem Weg zu einem angestrebten Ziel beschäftigt. Deutlich wurde dabei, dass die zur Zielerreichung notwendige Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit oft Herausforderungen ausgesetzt sind, die verunsichern können. Hilfreich ist dann ein kundiger Rat, vor allem dann, wenn man sich auf unbekannt-fremdem Gebiet bewegt.
Für Menschen, die an Gott glauben, kann auch bei solchen Herausforderungen ein Gebet helfen. Und auch die in den Heiligen Schriften der verschiedenen Religionen überlieferten Berichte über die Erfahrungen der Menschen mit Gott in alter Zeit können Wegweisung, Kraft und Sicherheit geben.
Und doch sind mit Hoffen und Vertrauen in Gott auch immer Zweifel und Misstrauen verbunden. Die Bibel bezeugt vielfältig, dass die Geschichte des Glaubens von Beginn an eine Geschichte des Zweifelns und Misstrauens ist. Zweifel und Misstrauen können sich schleichend entwickeln, aber auch geradezu überfallartig aufdrängen. Niemand ist davor gefeit! Die Auswirkungen sind zutreffend im Jakobusbrief (Kapitel 1 Vers 6) beschrieben: „Wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird."
Die alttestamentliche Hiob-Geschichte berichtet eindrücklich von den Wechselbädern der Gefühle, die von Menschen zu erleben und zu erleiden sind. Oft erzeugen sie das Gefühl, wie auf einer vom Wind getriebenen und bewegten Meereswoge hilflos zu treiben. Und doch bekräftigt der Hiob-Bericht noch viel mehr die Kraft des Vertrauens in Gott!
Gerade dies bekräftigt auch der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906–1945). In seinem bekannten Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag“ bringt er seine unerschütterliche Glaubenszuversicht zum Ausdruck. Er hat uns damit ein Trostlied für Zeiten der Bedrängnis und Zweifel hinterlassen. Und doch war auch er selbst nicht frei von Zweifeln und Anfechtungen. Im Mai 1943 schrieb er aus dem Gefängnis an seine Eltern: „Allerdings ist mir nie so deutlich geworden wie hier, was die Bibel und Luther unter ‚Anfechtung‘ verstehen. Ganz ohne jeden erkennbaren physischen und psychischen Grund rüttelt es plötzlich an dem Frieden und an der Gelassenheit, die einen trug, und das Herz wird […] das trotzige und verzagte Ding; man empfindet das wirklich als einen Einbruch von außen, als böse Mächte, die einem das Entscheidende rauben wollen.“ Daraus zieht er jedoch die Erkenntnis: „Aber auch diese Erfahrungen sind gut und nötig, man lernt das menschliche Leben besser verstehen.“
Glaube an Gott und Vertrauen in ihn können dann stark wirken, wenn Zweifel und Unglaube nicht unter den Teppich gekehrt werden! Es ist nicht entscheidend, einen Glauben zu haben, der über jeden Zweifel erhaben ist. Entscheidend ist, mit Gott verbunden zu sein und sich seiner Wegführung anzuvertrauen (Psalm 37,5; 86,11).
Bachstraße 19
Weitere Informationen über die Neuapostolische Kirche finden Sie im Internet unter: www.nak-nuertingen.de/aichtal und www.nak.org.