Bereits am 20.07.2023 fasste der Gemeinderat Mühlhausen den Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans „Alte Gärtnerei, Tairnbach“. Seitens der Verwaltung wurde daraufhin das Planungsbüro Sternemann & Glup aus Sinsheim mit der Ausarbeitung eines Bebauungsplanentwurfs beauftragt.
Bei Vorabgesprächen konnte sich die Verwaltung mit der Deutschen Reihenhaus AG darauf einigen, dass in dem Entwicklungsgebiet eine gemischte Bauweise vorgesehen wird.
Da in einem ersten Planungsentwurf seitens des Gemeinde- und Ortschaftsrats die geplante dichte Bauweise bemängelt wurde, wurde auf Antrag des Gemeinderats der Beschluss über die Offenlage des Bebauungsplanentwurfs vertagt.
Die Verwaltung wurde beauftragt, nochmals das Gespräch mit der Deutschen Reihenhaus AG zu suchen und mögliche Planungsalternativen zu prüfen, um eine Auflockerung der zukünftigen Quartiersmitte zu erreichen.
Eine Überplanung der Dt. Reihenhaus AG sieht nunmehr die Verlagerung von drei Wohneinheiten in den äußeren Bereich vor. Der Quartiersmitte steht somit eine Freifläche von rund 400 m² zur Verfügung, wodurch eine Auflockerung der dichten Bebauung im Zentrum des Neubaugebiets erzielt wird. Wie diese Freifläche sinnvoll genutzt werden kann, könnte zu einem späteren Zeitpunkt der Projektumsetzung konkretisiert werden.
Mit diesem neuen Planungsentwurf entstehen innerörtlich auf der aktuellen Brachfläche der ehemaligen Gärtnerei 47 Wohneinheiten, davon 16 Doppelhaushälften und 31 Reihenhäuser. Tairnbach wird dadurch langfristig einen Zuzug von ca. 120 Einwohnern erhalten.
GR Reinhold Sauer bezog für die Freie Wähler – Bürgerliste e.V. zur Thematik Stellung:
„Vielen Dank Herr Glup, Herr Rensch und Herr Schnebel für Ihre Ausführungen.
Der nun vorgelegte, gegenüber früheren Entwürfen erneut modifizierte Bebauungsplanentwurf zur Alten Gärtnerei Bender, sieht mit bis zu 47 geplanten Wohneinheiten bzw. entsprechend für ca. 120 neuen Einwohnern eine dichte Bebauung der Fläche vor.
Diese Bebauungsdichte entspricht sicherlich nicht der in Tairnbach im Schnitt deutlich aufgelockerten Bebauung. Andererseits muss auch darauf hingewiesen werden, dass in der jüngeren Vergangenheit in den meisten Städten und Gemeinden neue Wohnbaugebiete mehr und mehr mit einer ähnlich verdichteten Bauweise geplant werden. Dies ist zum einen den stark gestiegenen Baukosten, aber auch den hohen Grundstückspreisen sowie dem enormen Wohnungsdruck geschuldet.
Aus ökologischer Sicht führt die Umsetzung des Baugebietes auch in der vorgelegten Form zu einer Verbesserung, da eine fast vollständig versiegelte Fläche nun in Form von Grünflächen und der Öffnung des Tairnbachs teilweise renaturiert wird.
Zudem müssen für die vorgefundenen schützenswerten Arten Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden, wodurch dauerhaft Flächen der Natur vorbehalten werden.
Weiter ist es nun auch gelungen, in der Mitte des Baugebietes eine Grünfläche für die Allgemeinheit einzuplanen und so Raum für Begegnung zu schaffen. Die Umsetzung dieses Bebauungsplangebietes würde auch auf Jahrzehnte die Ausweisung neuer Baugebiete entbehrlich machen und so dem Landverbrauch entgegenwirken. Weiter muss berücksichtigt werden, dass es sich für die Gemeinde um eine kostengünstige Variante handelt, wenn ein Investor die gesamte Erschließung und Bebauung übernimmt und dann der Gemeinde die fertigen Erschließungsanlagen übergibt.
Ich hätte mir noch Aussagen zum Hochwasserschutz gewünscht, da das Gebiet ausweislich der Gefahrenkarten aus dem Starkregenmanagement zu dem kritischsten Bereich in Tairnbach gehört. Ich gehe jedoch davon aus, dass sich hierzu das Wasserrechtsamt im Zuge der Anhörung der Träger öffentlicher Belange bei Bedarf entsprechend äußern wird.
Bei der Abwägung der verschiedenen Vor- und Nachteile erscheint die starke Verdichtung des Gebietes noch tragbar, zumal Kaufwillige im Vorfeld schon wissen, auf was sie sich einlassen und die möglichen Kaufpreise dadurch erschwinglicher bleiben.
Die Freien Wähler stimmen deshalb dem vorgelegten Bebauungsplanentwurf zu.“
Für die Freie Wähler-Bürgerliste e. V.
Reimund Metzger, Gemeinderat