Sowohl in Bad Wildbad als auch in Enzklösterle gibt es neue Gemeinderäte. Diese werden von Redakteurin Maren Moster im „Wildbader Anzeiger“ vorgestellt. Für diese Ausgabe hat sich Dr. Werner Kriech aus Wildbad für ein Interview zur Verfügung gestellt. Er sitzt im Bad Wildbader Gemeinderat für die AfD. Dr. Werner Kriech wurde in den Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschuss berufen, außerdem ist er im Aufsichtsrat der Touristik Bad Wildbad sowie in weiteren Ausschüssen und Arbeitskreisen vertreten.
Wildbader Anzeiger: Wie alt sind Sie, in welchem Teilort wohnen Sie und welchen Beruf haben Sie?
Dr. Werner Kriech: Ich bin 74 Jahre, von Beruf Arzt und Diplom-Chemiker. Ich bin seit 2020 verheiratet und lebe in Bad Wildbad und Bad Kreuznach.
Wildbader Anzeiger: Haben Sie neben dem Ehrenamt des Gemeinderates weitere Ehrenämter inne?
Dr. Werner Kriech: Ich bin Kassier des Heimat- und Geschichtsvereins Oberes Enztal und als Kreisrat im Kreistag tätig. Früher war ich FDP-Ortsverbandsvorsitzender in Bad Wildbad und FDP-Bezirksverbandsvorstandmitglied im Nordschwarzwald. Neben dem Ehrenamt interessiere ich mich für Politik, Geschichte und die Aktienbörse.
Wildbader Anzeiger: Wie kam es zu Ihrem politischen Engagement? Was hat Sie dazu bewogen, sich als Gemeinderat aufstellen zu lassen?
Dr. Werner Kriech: Seit der fatalen Eurorettung habe ich mich immer mehr von der Parteienpolitik distanziert, bin aus der FDP ausgetreten und wurde überzeugter Libertärer und Anhänger der österreichischen Schule der Nationalökonomie (Ludwig von Mises, Friedrich August Hayek, Murray Rothbard, Hans-Hermann Hoppe, Roland Baader). Kernpunkte des Libertarismus sind Eigenverantwortung, Zurückdrängung des Staates, persönliche Freiheit, Recht auf Eigentum, Marktwirtschaft, Nichtaggressionsprinzip.
Die derzeitige Regierung versucht, jede Kritik an ihrer desolaten Politik zu unterdrücken, indem sie den Kampf gegen Rechts propagiert. Trauriger Höhepunkt war die Correctiv-Kampagne wegen eines privaten Treffens in Potsdam, an welchem unter anderem AfD- und CDU-Mitglieder teilnahmen. Diese Hass- und Hetz-Kampagne war der Grund dafür, dass ich mich der AfD als Zählkandidat für die Gemeinde-und Kreistagswahl auf dem hintersten Listenplatz zur Verfügung gestellt habe. Zu meiner großen Überraschung wurde ich mit einem sehr guten Ergebnis in beide Gremien gewählt.
Wildbader Anzeiger: Job, privat und Ehrenamt: Wie schaffen Sie das im Alltag?
Dr. Werner Kriech: Ich muss jetzt erst einmal sehen, wie ich die neuen Aufgaben im Gemeinderat und im Kreisrat erfüllen kann. Zu den Sitzungen kommen ja noch die Mitgliedschaften in diversen Ausschüssen und Zweckverbänden. Immerhin habe ich auch ein Privatleben mit Ehefrau, zwei Wohnsitzen mit jeweils Haus und Garten. Schließlich bin ich auch nicht mehr der Jüngste.
Wildbader Anzeiger: Welcher Ort in Bad Wildbad ist für Sie inspirierend, entspannend – ja einfach besonders?
Dr. Werner Kriech: Am liebsten sitze ich im Sommer abends auf meiner Terrasse in der Hochwiesenstraße und blicke ins Tal und auf den gegenüberliegenden Wald.
Wildbader Anzeiger: Was sind Ihre politischen Schwerpunkte? Welche konkreten Ziele wollen Sie in Ihrem Amt verfolgen?
Dr. Werner Kriech: Ich möchte dafür sorgen, dass in der Gemeinde, wie auch im Kreis, bei den Ausgaben äußerst gespart wird und neue Einnahmen erschlossen werden können. Es darf hier keine Tabus geben. Man könnte über Privatisierungen und zum Beispiel über den Verkauf des Stadtwalds nachdenken. Ich weiß nicht, ob dies möglich ist. Es sollte aber überprüft und diskutiert werden.
Wildbader Anzeiger: Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen – privat für sich und für die Stadt Bad Wildbad?
Dr. Werner Kriech: Mein Wunsch ist ein schuldenfreies Bad Wildbad. Außerdem wünsche ich mir, die Erwartungen der Wähler zu erfüllen, eine gute Zusammenarbeit im Gemeinderat und möglichst keine Konflikte und eine gute Stimmung in der Gemeinde.
Die Gesundheit meiner Frau und von mir ist das höchste Gut. Außerdem sehne ich mich nach Ruhe und Gelassenheit. (mm/red)