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Neue Kunstausstellung im N6

Für den Augenblick verweilen Bewusst innehalten, den Moment genießen, Kreativität entfalten – und einfach einmal die Sorgen der Welt vergessen –...
Ortsvorsteherin Karen Eßrich kam mit Künstlerinnen und Publikum ins Gespräch.
Ortsvorsteherin Karen Eßrich kam mit Künstlerinnen und Publikum ins Gespräch.Foto: war

Für den Augenblick verweilen

Bewusst innehalten, den Moment genießen, Kreativität entfalten – und einfach einmal die Sorgen der Welt vergessen – dazu lädt die erste Ausstellung dieses Jahres im N6 ein. Kirsten Niegel präsentiert dort bis zum Sonntag, 23. Februar, unter dem Titel „Smell the flower“, Deutsch: Nimm den Duft der Blumen wahr, 35 Kunstwerke. Auch die Kunsthistorikerin Simone Maria Dietz ließ sich hiervon inspirieren.

Bei der Vernissage 17. Januar führte Dietz das bunt gemischte und sehr breit gefächerte Publikum aus Kunstliebhaberinnen und -habern, Grötzinger Künstlern, Ortschaftsrätinnen und -räten sowie Ortsvorsteherin Karen Eßrich in Kirsten Niegels Werke ein. „Schon das Plakat lockt mit Farbe. Darum geht es. Oft erscheint es uns, als sei da ein monochromer Hintergrund", so Dietz. Nicht nur das: „Wenn man rechts oder links hinschaut, merkt man, dass dem nicht so ist. Es ist ein Dreiklang aus Farbe, aus einem enorm riesigen Raum und einer enormen Weite. Die Richtung der Weite hat einen emotionalen Charakter. Es geht darum, dem Material Achtsamkeit abzugewinnen, das, was das Material mit der Künstlerin gemacht hat, nachzuvollziehen.“ Umrahmt von der Saxophonistin Regina Fischer wurde das Publikum auf die künstlerisch sehr abwechslungsreiche Ausstellung eingestimmt.

Schaffen

Auch über den Schaffensprozess der Künstlerin erfuhr man Details, so sagte Dietz: "Kirsten Niegel arbeitet mit den Händen, setzt die Werke dem Trocknungsprozess aus, geht weiter und taucht dann wieder ein ins Werk. Ein Kokon für mich ist nicht unbedingt der, den Kirsten Niegel gesehen hat, sondern vielleicht ein ganz anderer. Wenn ich mir die Arbeiten ansehe, ist gerade das Thema Makrokosmos spürbar. Was ist es, dass da an der Oberfläche erscheint; ist es vielleicht ein Stein? Ein Element ist zerbrochen, das Andere farbig, mit Harz veredelt, sodass es leuchtet. Immer wieder verändert sich der Raum, in dem sich die eigene Fantasie entfalten kann. Mit einer gewissen Offenheit kann man den Duft der Blumen wahrnehmen, sich auf eine (Kunst-)Reise begeben“.

Intuitiv

Kirsten Niegel selbst sagt über ihren Schaffensprozess: „Dieser ist sehr intuitiv angelegt. Durch beständiges Auf- und Abtragen von Farbe sowie das Erschaffen und Verbinden von Strukturen formen sich sehr unterschiedliche Werke aus. Mal ergeben sich feine, reliefartige Texturen, mal hochglänzende und transparente Oberflächen. Ich beginne ein Werk meist ohne feste Absicht. Für mich ist es immer spannend, was ich am Ende auf der Leinwand zeigen möchte.“ Die Künstlerin könne beim Malen gut abschalten, wie sie sagt: „Die Ausstellung 'Smell The Flower' lädt dazu ein, bewusst innezuhalten und im Moment zu verweilen. In persönlich herausfordernden Zeiten ist der kreative Schaffensprozess mein Weg, unwesentliche Gedanken loszulassen und mich zu fokussieren. Dabei stellt sich eine innere Ruhe ein, die mir hilft, zu entschleunigen. Ich freue mich sehr, wenn diese Entschleunigung vom Betrachter der Werke wahrgenommen werden kann.“

Innehalten

Ortsvorsteherin Karen Eßrich hob hervor, dass das Innehalten und im Kunstausdruck Verweilen in dieser herausfordernden Zeit angesichts der Nachrichten von Kriegen, „einer eskalierenden Klimakrise, einer Atmosphäre der Angst und einer Politik, die zu oft von Machtspielen geprägt ist“, gar nicht so einfach sei. "Diese Ausstellung ist mehr als eine Sammlung von Kunstwerken. Sie ist ein Aufruf, die Verbindung zu uns selbst, zu anderen und zu unserer Umwelt wiederzufinden. In jedem von uns liegt die Fähigkeit, Veränderung zu bewirken – durch Achtsamkeit, Kreativität und Menschlichkeit. Lassen Sie uns diesen Moment nutzen, um innezuhalten, zu genießen und neue Kraft zu schöpfen." (war)

Info:

Die Ausstellung ist noch bis zum Sonntag, 23. Februar, jeweils sonntags, von 14 bis 18 Uhr, (nicht am 9. Februar) zu sehen. Nach Absprache unter der Telefonnummer 0174 1650450 kann man gerne einen Besuch auch individuell vereinbaren. Am Sonntag, den 16. Februar, verwandelt sich das N6 in ein Kunstcafé. Am 23. Februar wird die Künstlerin gegen 14.30 Uhr in der Ausstellung ein Bild in Resin gestalten.

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