Neue Saison vorgestellt

Theater am Puls: „Ein Leuchtturm der Kultur“

Das theater am puls befindet sich in der neuen Spielzeit: Intendant Joerg Steve Moor startete mit einer „Räuber“-Inszenierung, die sicher nicht nur Schiller-Fans anlocken wird. Die Vorsitzende des Freundeskreises und Deutschlehrerin Birgit Schillinger freut sich über dieses Angebot. Denn das Drama zeige, wie familiäre Konflikte, soziale Ungerechtigkeit und psychische Zerrissenheit Menschen zu zerstörerischen Entscheidungen treiben können. Trotz seines „Alters“ sei das Stück in seiner emotionalen und psychologischen Tiefe erschreckend aktuell – ein Spiegel der Abgründe menschlicher Natur. „Die Räuber“ wurden am 13. Januar 1782 in Mannheim uraufgeführt. Das Stück war ein Skandal – und Schiller auf einen Schlag berühmt. Übrigens hat er in dieser Zeit auch den Schwetzinger Schlossgarten besucht und bewundert.

Förderung der Stadt

Für Oberbürgermeister Matthias Steffan ist das kleine Theater ein „Leuchtturm der Kultur“. Daher fördert die Stadt das Theater mit 131.000 Euro jährlich. Dazu kommen 65.500 Euro vom Land. Mit diesem etwas aufgestockten Budget kann Joerg Mohr seine Schauspieler mit 200 Euro (statt bisher 150 Euro) pro Spielabend honorieren. Für die sechswöchige Probenzeit erhalten die Akteure nun 2000 Euro (statt 1500 Euro). Als Weihnachtsproduktion für die ganze Familie hat Mohr die „Schneekönigen“ von Hans Christian Andersen ausgewählt (Premiere am 14. November). Das symbolische Märchen erzählt die Geschichte zweier Nachbarskinder, deren tiefe Freundschaft durch die Macht eines verzauberten Spiegels und eine Entführung durch die Schneekönigin auf die Probe gestellt wird.
Es folgt das Ehedrama „Gift“ von Lot Vekemans (Premiere am 21.Februar): Ein Ehepaar hat sich anlässlich des Unfalltodes ihres Sohnes auseinandergelebt und trifft nach zehn Jahren Trennung wieder aufeinander.

Saisonabschluss

Witzig ist dann wieder der Saisonabschluss. In „Kunst“ von Yasmin Reza (Premiere am 11. April) streiten sich drei Männer über Kunst, Geld und Freundschaft. Matthias Steffan und Birgit Schillinger schätzen den Mut von Joerg Steve Mohr, aktuelle Themen aufzugreifen und durch Auswahl sowie Umsetzung dem Zuschauer auch unbequeme Inszenierungen zuzumuten – die aber dann umso nachhaltiger sind. (bs)