Altlußheim. Wer dieses Jahr die wenigen freibadtauglichen Tage erwischt und den Blausee besucht hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass es neue Umkleiden auf dem Gelände gibt. Die roten Tippikegel sind verschwunden und statt ihrer leuchten nun quadratische Umkleidehäuschen in schönstem Blau. Insgesamt neun dieser Umkleidemöglichkeiten sind über das Gelände verteilt. Bereits im letzten Jahr wurden die Sanitäranlagen und Duschen im Eingangsbereich neu gemacht und auch hier wich nüchternes Kachelweiß einem modernen, stylischen Grauton. Für diese Saison war nun der Campingplatz dran. Das Gelände gleich neben dem Haupteingang verfügt inzwischen über jeweils zwei Toiletten und eine Dusche für Damen und Herren. Somit ist die Benutzung des Campingplatzes von den Sanitäranlagen her autark zum Seegelände. Ebenso wurde eine neue große Edelstahlküche in den Aufenthaltsraum integriert, so dass neben Grillen auch andere Möglichkeiten zur Essenszubereitung oder fürs Frühstück vorhanden sind. Die alten Umkleidehäuschen wurden übrigens in origineller Weise weiterverwendet. Sie sind nun Teil einer Kunstinstallation in der Chemnitzer Fußgängerzone. Dort stehen sie in der Innenstadt, im Inneren ist wechselnde Kunst zu sehen, die durch eine Acrylglasscheibe geschützt ist. Die Besucher der Innenstadt sind aufgefordert, neugierig hinter die Vorhänge zu schauen. Eine der Kabinen bietet auch Raum für darstellende Beiträge wie Schauspiel, Performance und Musik. So haben die ehemaligen Umkleiden im „geschmeidigen Design der 70er-Jahre“ ein neues Leben erhalten. Wer also zu Besuch in Chemnitz ist, kann gerne mal die Umkleiden aus Altlußheim besuchen gehen. mb
Altlußheim. Der Blausee hat es nicht leicht in diesem Jahr. Schon in der vergangenen Badesaison von einem Ölteppich geplagt, kämpft er dieses Jahr gegen das Wetter an. Der See selbst eigentlich nicht, aber die Betreiber, die beständiges Sommerwetter natürlich viel lieber hätten. Nun gibt es aber auch Stamm-Badegäste, die seit vielen Jahren dem Blausee die Treue halten und Familie Merker aus Rheinhausen gehört dazu. Erwin Merker ist leidenschaftlicher Hobbygärtner und wollte versuchen, aus Samen gleich ganze Bäume zu ziehen. Tatsächlich ist ihm das mit großem Erfolg gelungen. Neben Nußbäumen gediehen gleich drei Urweltmammutbäume, die er gehegt und gepflegt hat. Aber schnell wurden sie zu groß für die Pflanzkübel und letztendlich hat er bei einem Badebesuch Roger Erb gefragt, ob wohl auf dem weitläufigen Gelände Platz dafür wäre, denn er würde die Bäumchen gerne spendieren. Nach Rücksprache mit der Verwaltung war klar, die drei Urweltmammutbäume dürfen umziehen an den Blausee. Der Baumbestand des Geländes umfasst circa 500 Bäume, wovon immer mal wieder welche aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen. Die Urweltmammutbäume wachsen recht schnell und sind als künftige natürliche Schattenspender sehr willkommen. Bei der Gattung handelt es sich tatsächlich um lebende Fossile, denn bis zu ihrer Entdeckung im Jahre 1941 in der Bergregion von Sichuan und Hubei in China kannte man sie nur in steinigen fossilen Funden. Nachdem der Pressetermin wegen des Wetters dreimal verschoben werden musste, hofften die Protagonisten, dass sie es tatsächlich schaffen könnten, einen Ortstermin zu vereinbaren. Doch kaum hatten sich Jennifer Triebskorn vom Altlußheimer Bauamt, Spender Erwin Merker und unsere Mitarbeiterin vor der Tür des Blausees getroffen, öffnete der Himmel wieder einmal seine Schleusen. Aber egal, man ist ja nicht aus Zuckerwatte, stapften die drei durch strömenden Regen und besuchten einen der Bäume auf dem Gelände. Erwin Merker war ganz begeistert, dass sein Zögling schon ein ganzes Stück gewachsen ist. Immerhin einer, der sich über den vielen Regen freut. In ein paar Jahren können die Bäume eine Höhe von über 30 Metern erreichen. Mit der Pflanzung hat Erwin Merker nicht nur sich, sondern auch vielen anderen Badegästen eine nachhaltige Freude bereitet. mb