Tiere, Natur & Umwelt

Neue Wege für Mensch und Natur im beliebten Hochmoor-Gebiet Kaltenbronn

Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord stellt Besuchermanagement-Konzeption Kaltenbronn vor Kaltenbronn – Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord macht den...
Ein Teil des neuen Besuchermanagement-Konzepts sind die neuen Info-Tafeln. Hierüber werden Besucher über das Wanderwege-Netz sowie die Besonderheit der Flora und Fauna auf dem Kaltenbronn informiert.

Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord stellt Besuchermanagement-Konzeption Kaltenbronn vor


Kaltenbronn – Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord macht den beliebten Naturraum Kaltenbronn im Nordschwarzwald fit für die Zukunft: Mit der Besuchermanagement-Konzeption Kaltenbronn liegt nun ein umfassendes Maßnahmenpaket vor. Dieses hat der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord am Donnerstag (7. August) vor einer der neuen Besucher-Informationstafeln auf dem Kaltenbronn vorgestellt.

Ziel der durch den Naturpark erstellten Konzeption ist es, den sensiblen Naturraum mit seiner einzigartigen Flora und Fauna zu bewahren und gleichzeitig Gästen ein hochwertiges Naturerlebnis zu ermöglichen. Dafür hat er zahlreiche lokale Akteure sowie zentrale, mit dem Kaltenbronn befasste Institutionen einbezogen und Besucher-Befragungen durchgeführt.

„Die Besuchermanagement-Konzeption Kaltenbronn bietet eine konkrete Vision für ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur“, sagt der Vorsitzende des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Landrat des Landkreises Rastatt, Prof. Dr. Christian Dusch. „Erste Maßnahmen wie eine optimierte Wanderwege-Beschilderung, Informationstafeln über den besonderen Lebensraum sowie ein Flyer sind bereits umgesetzt. Damit haben wir das Natur- und Landschaftserlebnis für unsere Gäste noch einmal attraktiver gemacht. So bleibt der Kaltenbronn auch in Zukunft ein Ort der Erholung, der Schönheit und des respektvollen Natur-Genusses.“

Deshalb ist eine Besuchermanagement-Konzeption wichtig

Mit jährlich rund 400.000 Besucherinnen und Besuchern ist der Kaltenbronn mit seinem Hochmoor eine beliebte Freizeit-Destination. Doch gerade an sonnigen Wochenenden stoßen Wege, Infrastruktur und die Natur an ihre Belastungsgrenzen. Herausforderungen wie veraltete Beschilderung, ungeordnetes Parken, Müll in der Natur oder das Verlassen markierter Wege gefährden sowohl das Natur-Erlebnis als auch den Schutz seltener Arten wie dem vom Aussterben bedrohten Auerwild.

Die Bedeutung der neuen Konzeption hebt der baden-württembergische Landesforstpräsident Martin Strittmatter bei dem Termin auf dem Kaltenbronn hervor: „Ich kenne den Kaltenbronn aus meiner Zeit als damaliger Leiter des Forstamts Bad Wildbad sehr gut. Schon damals war der Handlungsbedarf groß. Deshalb freut es mich nun ganz besonders, dass der Naturpark im Rahmen der Waldstrategie des Landes aktiv geworden ist.“

Kernziele und Maßnahmen der Besuchermanagement-Konzeption

Die Besuchermanagement-Konzeption Kaltenbronn folgt dem Leitsatz „Nutzen und Schützen“. Drei zentrale Elemente stehen dabei im Fokus:

  • Natur bewahren: durch Ausweisung von Schutz- und Ruhebereichen mit klarer Besucherlenkung
  • Erholung ermöglichen: durch gezielte Angebotsgestaltung in robusteren Bereichen
  • Bewusstsein schaffen: durch Information, Bildung und partizipative Kommunikation

Diese Maßnahmen sind bereits umgesetzt

  • Infotafeln sind modernisiert: Hierüber werden Besucher über das Wanderwege-Netz sowie die Besonderheiten der Flora und Fauna auf dem Kaltenbronn informiert.
  • Flyer mit Karte: Zahlen & Fakten zur Tier- und Pflanzenwelt auf dem Kaltenbronn sowie eine Karte mit den Rundwanderwegen bietet der kostenlose Flyer. Dieser ist an den neuen Infotafeln sowie in den örtlichen Tourist-Infos, im Infozentrum Kaltenbronn und im Info-Shop des Naturparks in Bühlertal erhältlich.
  • Wegweiser und neue Wege-Bezeichnungen: Passend zum neuen Wegekonzept wurden auch die Wegweiser-Schilder erneuert. Diese beinhalten die neuen Namen der Rundwanderwege. Bislang waren diese durchnummeriert. Nun orientiert sich die Benennung an besonderen Attraktionen, wie etwa die Wildseemoor-Runde oder die Seeloch-Runde.
  • Einrichtung der Naturpark-Moorstation: Schulen und Gruppen können in der durch das Infozentrum Kaltenbronn betreuten Bildungseinrichtung spielerisch den Lebensraum Moor kennenlernen.
  • Besucher-Zählung: Manuelle Zählungen sowie Zählgeräte lieferten belastbare Daten über Besuchsströme. Dies war Grundlage für die Konzeption einer gezielten Besucher-Steuerung.
  • Naturpädagogische Führungen und Erlebnis-Angebote: Portfolio wurde erweitert, etwa durch die MoorGuides.

Diese Vorteile haben Gäste und Einheimische

  • Bessere Orientierung und Informationen vor Ort
  • Bessere Koordination von Wanderern, Radfahrern und der Natur
  • Gesteigerte Aufenthaltsqualität, z. B. durch attraktivere Wege, neue Rastplätze und gepflegte Infrastruktur
  • Entzerrung des Besucher-Aufkommens, vor allem an Hotspots wie dem Wildsee oder Hohlohsee

Breiter Beteiligungsprozess bei Konzeptions-Gestaltung

Basis für die Besuchermanagement-Konzeption war ein breiter Beteiligungsprozess zahlreicher lokaler Akteure sowie Institutionen, die mit dem Kaltenbronn befasst sind. Damit stellte der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord als Koordinator des Projekts sicher, dass die Maßnahmen sowohl fachlich fundiert als auch praxistauglich und lokal verankert sind. „Diese enge und konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure zeigt, wofür unser Naturpark steht: Verantwortung für die Natur übernehmen und gleichzeitig ein einzigartiges Gäste-Erlebnis ermöglichen“, resümiert der Naturpark-Geschäftsführer, Karl-Heinz Dunker.

Eingebunden waren Akteure aus den Bereichen Naturschutz, Forstwirtschaft, Tourismus, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Die Lenkungsgruppe bestand aus Vertretern von ForstBW, dem Verein Auerhuhn im Schwarzwald, dem Infozentrum Kaltenbronn sowie dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.

Fachliche Impulse lieferten darüber hinaus das Regierungspräsidium Karlsruhe, kommunale Tourismus-Verantwortliche, Vertreter der umliegenden Gemeinden, die Untere Naturschutzbehörde, Forstbeamte, der Schwarzwaldverein, die Loipengemeinschaft sowie Anwohner. Themenschwerpunkte der Zusammenarbeit waren unter anderem die Wege-Führung, die Ausweisung von Schutz- und Ruhezonen, das Mobilitäts- und Parkraum-Management, die Besucherinformation sowie die Schnittstellen zwischen Tourismus-Entwicklung und Naturbildung.

Hintergrund: Zur Bedeutung des Kaltenbronn

Der Kaltenbronn liegt auf 870 Metern Höhe im Nordschwarzwald zwischen Murg- und Enztal. Es ist mit 4.900 Hektar das größte zusammenhängende Waldgebiet in Baden-Württemberg mit hohem Staatswaldanteil. Auf dem Kaltenbronn gibt es Bann- und Schonwälder sowie naturnah bewirtschaftete Waldflächen.

Mit dem Wildsee und dem Hohlohsee gibt es zwei einzigartige, naturnahe Hochmoore. Damit zählt der Kaltenbronn zu den höchstgelegenen Hochmooren in Deutschland. Moore sind die weltweit größten CO₂-Speicher. Sie zu erhalten, bedeutet, das Klima zu schützen. Zudem sind seltene oder bedrohte Amphibien-, Tier- und Pflanzenarten wie etwa das Wollgras, Zieralgen oder Libellen auf den Lebensraum Moor angewiesen und fühlen sich auf dem Kaltenbronn wohl.

Gleichzeitig ist der Kaltenbronn mit seinen jährlich rund 400.000 Besucherinnen und Besuchern eine beliebte Destination für Naherholung und Tourismus.

Naturpark
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Bad Teinach-Zavelstein Aktuell
NUSSBAUM+
Ausgabe 33/2025
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