Dies und das

//Neuer Hoffnungsträger im Nordschwarzwald//

Luchs Reinhold wurde ausgewildert Im Dezember 2024 wurde im Nordschwarzwald ein neuer Luchs freigelassen: Reinhold, ein männlicher Luchs, der als Bruder...
Jetzt wurde der Luchs Reinhold im Nordschwarzwald freigelassen, um die Luchspopulation zu stabilisieren und die Fortpflanzung zu fördern.
Jetzt wurde der Luchs Reinhold im Nordschwarzwald freigelassen, um die Luchspopulation zu stabilisieren und die Fortpflanzung zu fördern.Foto: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

Luchs Reinhold wurde ausgewildert

Im Dezember 2024 wurde im Nordschwarzwald ein neuer Luchs freigelassen: Reinhold, ein männlicher Luchs, der als Bruder von Finja bekannt wurde. Seine Auswilderung soll das Projekt zur Unterstützung des Luchsbestands in Baden-Württemberg weiter vorantreiben. Ziel ist es, die Luchspopulation zu stabilisieren und den genetischen Austausch mit benachbarten Beständen zu fördern.

Wichtiger Schritt für die Luchspopulation

Reinhold wurde im Mai 2023 im Wildkatzendorf Hütscheroda in Thüringen geboren und lebte bis zur Auswilderung in einem speziellen Gehege, das ihn auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitete. Ursprünglich war geplant, ihn gleichzeitig mit Verena, einer weiblichen Luchskatze, freizulassen. Doch Reinhold ließ sich erst später einfangen, was den Zeitplan verzögerte. Verena wurde, wie bereits berichtet, bereits Ende November 2024 erfolgreich in die Freiheit entlassen und hat sich gut in ihrem neuen Lebensraum eingelebt, wo sie bereits erfolgreich Rehe jagte.

Der Luchs und seine Rolle im Projekt

Mit Reinhold in Freiheit gibt es nun die Hoffnung, dass er und Verena – oder der ansässige Luchskuder Toni – sich fortpflanzen und damit den Luchsbestand im Nordschwarzwald langfristig sichern. Luchse sind Einzelgänger, die große Reviere besetzen. Während weibliche Luchse wie Verena zurückhaltend sind, können männliche Luchse wie Reinhold und Toni das Streifgebiet teilen, ohne sich gegenseitig zu gefährden. Toni, der 2019 aus dem Schweizer Jura zugewandert ist, lebt schon seit Jahren im Nordschwarzwald und könnte der ideale Partner für Verena sein. Die Experten hoffen, dass die Tiere sich während der Paarungszeit ungestört begegnen können, um die Fortpflanzungschancen zu maximieren.

Erfahrungen aus der Vergangenheit: Die Herausforderung Staupe

Das Luchsprojekt im Nordschwarzwald hat bereits eine tragische Wendung erlebt. Finja, eine der ersten ausgewilderten Luchsdamen, starb im Sommer 2024 an einer Staupe-Infektion, die zu dieser Zeit in ihrem Streifgebiet bei Füchsen und Mardern verbreitet war. Trotz dieser Rückschläge bleibt das Projekt optimistisch. Die Experten, darunter Martin Hauser, Wildtierbeauftragter im Landkreis Rastatt, haben wichtige Erfahrungen aus der Auswilderung von Finja und anderen Luchsen gesammelt, die in die weiteren Bemühungen einfließen.

Zukunftsperspektiven für das Luchsprojekt

Die Auswilderung von Reinhold und Verena ist nur ein Teil eines größeren Projekts, das seit 2004 läuft. Mit der Unterstützung von Institutionen wie dem WWF Deutschland, dem Zoo Karlsruhe und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) verfolgt das Projekt das Ziel, den Luchs in Baden-Württemberg dauerhaft anzusiedeln. Der Erfolg hängt nicht nur von der Anzahl der Luchse ab, sondern auch vom genetischen Austausch mit benachbarten Beständen im Schweizer Jura und den Vogesen.

Auf der Jagd nach Nachwuchs: Verena und Reinhold als Hoffnungsträger

Verena und Reinhold sind nun in der freien Wildbahn unterwegs, wo sie ihre Reviere abstecken und mit Hilfe von Duftmarken signalisieren, dass sie bereit für eine Begegnung sind. Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Fortpflanzung ist groß. Der Wildtierexperte Hauser ist zuversichtlich, dass Verena und Toni möglicherweise bald ein Paar bilden werden. Sollte Reinhold sich schneller entwickeln, könnte auch er bald eine Rolle in der Vermehrung spielen.

Luchse im Nordschwarzwald: Ein langfristiger Plan

Das Luchsprojekt im Nordschwarzwald ist ein langfristiges Vorhaben, das auch die Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung, verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen und dem internationalen WWF umfasst. Das Ziel: Luchse als wichtige Wildtierart im Schwarzwald zu etablieren und den genetischen Austausch mit anderen Beständen zu fördern. Trotz der Rückschläge durch Krankheiten und Herausforderungen bleibt das Projekt eine Erfolgsgeschichte in der Wiederansiedlung von Luchsen. Es zeigt, wie wichtig es ist, geduldig zu sein und den Tieren ihre Freiheit und Lebensräume zu lassen – mit der Hoffnung, dass sie irgendwann eine stabile und gesunde Population bilden. (mm)

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10.01.2025