Es zielt darauf ab, die Interaktion zwischen Bürgern und Unternehmen mit der Verwaltung in Zukunft deutlich schneller, effizienter und nutzerfreundlicher zu gestalten. Alle Behör- den sind demnach verpflichtet, ihre Verwaltungsleistungen auch digital über Verwaltungsportale anzubieten.
Über die Homepage des Landratsamts sind bereits zahlreiche Dienste verfügbar. Die Waffenbehörde ist nun die nächste offizielle Stelle im Zollernalbkreis, die ihre Angebote seit 23. Januar digital zur Verfügung stellt. Der neue Online-Dienst „Waffenrechtliche Erlaubnisse“ trägt den kurzen Beinamen eWaffe. Darüber können Jäger, Sportschützen und andere Waffeninhaber des Landkreises Zollernalbkreis notwendige Scheine, Karten und Verlängerungen beantragen. Sie wählen dabei online aus 21 sogenannten Antragsstrecken, um ihr Anliegen bequem von zu Hause aus vorzubringen und Nachweise hochzuladen. Darunter finden sich etwa der Antrag zur Erteilung der grünen Waffenbesitzkarte, die Anzeige des Verlusts einer Waffe sowie der Antrag auf Erlaubnis zur Mitnahme von Schusswaffen oder Munition.
Die digitale Antragstellung vereinfacht und beschleunigt die Bearbeitung im Sinne des Onlinezugangsgesetzes. Zügig erfolgte ebenso die Einführung der eWaffe bei der Landkreisverwaltung Zollernalbkreis: Als achte von 147 Waffenbehörden in Baden-Württemberg stellt das Landratsamt diesen Online-Dienst bereit. Doch ist das Online- Verfahren denn auch vor Missbrauch sicher? „Eine Gefährdungserhöhung durch diesen Online-Dienst sehen wir nicht,“ erklärt Steffen Maier, Pressesprecher des Landratsamts. „Es ist eine Authentifizierung mit hohem Vertrauensniveau erforderlich. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Identifizierung über die Bund-ID oder persönliches Erscheinen bei der Waffenbehörde unter Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses.“
Digitaler Bürgerservice wird weiter ausgebaut
Laut der Homepage des Landratsamtes bieten die digitalen Dienstleistungen die Möglichkeit, Terminvereinbarungen sowie bestimmte Behördengänge bequem online zu erledigen. Von A wie Abfallkalender, der für die jeweilige Stadt oder Gemeinde heruntergeladen werden kann, bis W wie Wohngeld beantragen – die Liste der bereitgestellten digitalen Dienste ist lang. Angeführt wird diese von allgemeinen Diensten:
Das „Baustelleninformationssystem“ verlinkt auf die Verkehrsinformation der Straßenverkehrszentrale BW in Kartenform und zeigt, wo sich aktuell Sperrungen und Baustellen in Baden-Württemberg befinden. Auf dem „Bürgerinfoportal / Kreistag“ erhalten Bewohner einen Überblick über aktuellen Sitzungen der einzelnen Ausschüsse des Landkreises und deren Tagesordnungspunkte. Über das „Geoportal Zollernalbkreis“ gelangen Interessierte zu Liegenschaftskatastern, Bebauungsplänen, der Hochwassergefahrenkarte, Standorten von Schulen und sozialen Einrichtungen sowie weiteren Geodaten des Zollernalbkreises.
Neben der reinen Information, erhalten Bürger digitale Servicedienstleistungen. So kann online der Führerschein beantragt oder Termine mit der Führerschein- beziehungsweise Zulassungsstelle vereinbart werden, das Bürgergeld oder ein Schwerbehindertenausweis beantragt, Sperrmüll angemeldet oder ein Aufenthaltstitel beantragen werden. Für einige der verfügbaren Online-Dienste ist zuvor jedoch ein Konto beim Serviceportal Baden-Württemberg und gegebenenfalls die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises erforderlich. Damit kann gewährleistet werden, dass sich die Antragsteller schnell und sicher online identifizieren und möglichem Missbrauch vorgebeugt wird.
Digitalisierung stellt große Herausforderung dar
Das Landratsamt Zollernalbkreis hat seit Oktober 2018 ein eigenes Amt für Digitalisierung. Die Strategie des Landkreises wird damit nach und nach umgesetzt. „Der Aufgabenschwerpunkt liegt bei der Einführung der elektronischen Akte, die inzwischen bei circa 2/3 unserer etwas mehr als 900 Mitarbeitenden im Einsatz ist,“ so Steffen Maier. Parallel dazu wurden bereits rund 500 Arbeitsplätze mit Notebooks ausgestattet, die den Mitarbeitern das mobile Arbeiten ermöglicht. Doch nach wie vor bleibe die Digitalisierung eine große Herausforderung für alle Mitarbeiter. „Wir unterstützen die Mobilarbeit mit neuen Tools zum Projektmanagement oder zum sicheren Datenaustausch und können durch die Ablösung veralteter Fachprogramme eine Vereinfachung der Abläufe herbeiführen und so auch Bürokratie abbauen,“ versichert Maier weiter.
Mit dem Einsatz eines Formularservers gewährleistet das Landratsamt die Barrierefreiheit und die Rechtsicherheit der Formulare. Als Unterstützung für die Mitarbeiter gibt es zudem eine eLearning-Plattform, damit alle für die Digitalisierung fit werden. Im Sinne des Onlinezugangsgesetzes werden alle freigegebenen Prozesse auf der Homepage bei den Online-Diensten freigeschaltet. Mit der Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgruppen des Landkreistages werden zudem einzelne Projekte wie die „Multifunktionale Bauakte“ vorangetrieben.
Auf der Webseite des Landratsamts Zollernalbkreis ist unter https://kurzlinks.de/zakonline ein Überblick über alle digitalen Dienste zu finden.