Den Schwenk von der Klarstellungs- und Einbeziehungssatzung zum Bebauungsplan „Pflegeheim Walldorf Süd“ mit allen entsprechenden Formalien tragen wir mit. Gut ist, dass die Offenlage im Rahmen der Klarstellungs- und Einbeziehungssatzung als vorgezogene Beteiligung verstanden werden kann und somit keine erneute Unterrichtung der Öffentlichkeit erfolgen muss.
Das Bebauungsplanverfahren wird die notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Baugenehmigung schaffen. Die bereits eingegangenen Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung werden für die förmliche Offenlage im besten Fall bis September angepasst, dann steht der Beteiligung der Behörden im Oktober nichts mehr im Wege.
Die SPD-Fraktion ist zuversichtlich, so einen Satzungsbeschuss noch 2025 zu ermöglichen, und dass der Zeitablauf für unser neues Pflegeheim nicht verzögert wird.
Ich könnte jetzt weit ausholen, seit wann wir über die Dringlichkeit für ein zusätzliches Pflegeheim beziehungsweise weitere Pflegeplätze im Astor-Stiftungsrat und im Gemeinderat diskutieren. Thema ist das sogar schon vor 2011 noch unter Bürgermeister Merklinger gewesen. Der Bedarf ist weiter steigend, und die Entscheidungen dazu sind nun intensiv und sorgfältig beraten. Allein in den letzten zweieinhalb Jahren hatten wir 15 Sitzungen dazu, in denen wir bis ins Detail diskutiert haben.
Wir, die SPD-Fraktion, stimmen der Realisierung des
mit Gesamtkosten von 49,52 Millionen Euro zu. Es ist eine notwendige Entscheidung, die viel Geld kostet, aber dem Wohl der Menschen in Walldorf dient. Natürlich brauchen wir für ein Projekt dieser Größenordnung und in Anbetracht der Arbeitsbelastung in unserem Bauamt einen Generalunternehmer für die Umsetzung. Wir stimmen einer entsprechenden Ausschreibung zu.
Liebe Anwesende, viele Details zum Haus, zum Standard, zur Bauweise und zu den Kosten finden sich in der 59-seitigen Vorlage. Ich empfehle das Lesen der Vorlage und bedanke mich an dieser Stelle bei unserem Stadtbaumeister, Herrn Tisch, für das Herzblut und den ganzheitlichen und detaillierten Sachverstand, den er seit Jahren in dieses Projekt steckt.
Wir haben Einsparpotenziale, den Betrieb durch die Astor-Stiftung, die Personalgewinnung, den Umgang mit Folgekosten und das weitere Vorgehen in diesem Zusammenhang intensiv diskutiert und die SPD-Faktion kann heute einstimmig sagen, dass wir zu diesem notwendigen Projekt stehen, denn es ist im Rahmen dessen, was wir heute wissen, auf Herz und Nieren geprüft.
Alle pflegerischen Belange sind bedacht, die Landesheimbauverordnung ist eingehalten, genügend Flächen für Gruppenaktivitäten vorgesehen und alle gesetzlichen Auflagen des energetischen Bauens sind vollumfänglich erfüllt. Die Wärmeversorgung über flache Geothermie sorgt für die Wärme- und Kälteerzeugung im Haus. Eine Fußbodenheizung mit Einzelraumregelung und ein eigener Pufferspeicher für die kühlende Temperierung sorgen für ein wirklich gutes Klima im Haus. Sommerlicher Hitzeschutz ist ebenfalls intensiv mitgeplant, um ein behagliches Raumklima von maximal 24 bis 26 Grad Celsius zu gewährleisten. Und – das finden wir wichtig – die Möglichkeit, die Fenster zu öffnen, ist auch gegeben.
Wer mal länger bettlägerig war, weiß vielleicht auch, dass nicht jedes Fenster ein Rausgucken gewährleistet, aber vielen immobilen Menschen genau das wichtig ist. Deshalb werden die Fenstersimse nur 60 Zentimeter hoch sein, um auch diesem Aspekt gerecht werden zu können.
Es wird ein ökologisch und funktional optimiertes Haus, das einen hohen Wohlfühlcharakter haben wird – für Bewohner und Mitarbeitende. Der SPD-Fraktion ist auch das betreute Wohnen, die 18 Wohneinheiten in der obersten Etage, sehr wichtig. Das ist Synergie, denn ein gesondertes Bauwerk auf separatem Grundstück wäre deutlich teurer geworden. Die zukünftigen Bewohner werden ihren eigenen Eingang, Fahrstuhl und zweckmäßigen, barrierefreien Wohnraum und wahrscheinlich einen unvergleichlichen wunderbaren Blick über Walldorf haben.
Ich könnte weiter schwärmen – Details von Außenanlagen loben – und vieles mehr, ich möchte aber für meine Fraktion zusammenfassend sagen: Hier gelingt optimierte Funktionalität zum Wohle der Menschen, die das Gebäude nutzen werden. Wir stimmen zu und freuen uns auf das Werden des Projekts.
Dr. Andrea Schröder-Ritzrau