Neues Regenrückhaltebecken in Hockenheim in Betrieb genommen

Wenn wir uns duschen oder unsere Hände waschen, denken wir oft nicht an die Bedeutung der Kläranlage.
Einweihung des RRB
Sören Troffer und OB Marcus Zeitler bei der EinweihungFoto: GK

Wenn wir uns duschen oder unsere Hände waschen, denken wir oft nicht an die Bedeutung der Kläranlage, insbesondere nicht, wenn es stark regnet und die Kanalisation Schwierigkeiten hat, die große Menge an Wasser für die Aufbereitung zur Nutzung als Trinkwasser aufzunehmen. Die Kläranlage wird oft unterschätzt, obwohl sie eine wesentliche Rolle als zentraler Bestandteil der Wasseraufbereitung spielt und somit unsere hygienischen Lebensbedingungen sichert. Jeden Tag fließen ungefähr 127 Liter Frischwasser, zusammen mit dem Regenwasser, in die kommunalen Abwasserkanäle. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr ergibt sich ein Volumen von etwa 1,75 Kubikmetern Schmutzwasser. Wenn man das Niederschlagswasser hinzurechnet, kommt man auf beeindruckende 2,4 Millionen Kubikmeter Mischwasser, die das Klärwerk in Hockenheim bewältigen muss. Diese riesigen Mengen an Wasser erfordern eine effektive und zuverlässige Kläranlage, um die Umwelt und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Handlungspflicht

Für den Einzugsbereich des Hockenheimer Klärwerks wurde bereits 2018 eine Schmutzfrachtberechnung durchgeführt, die ergab, dass die Grenzen für die jährlich zulässigen Entlastungsfrachten bereits überschritten sind. Als Maßnahmen wurden die Optimierung von Vorrichtungen, die den Abfluss des Mischwassers zur Kläranlage bei Bedarf drosseln und die Rückhaltekapazitäten erweitern, beschlossen.

Nichts würde funktionieren

OB Marcus Zeitler bezeichnete den jetzt abgeschlossenen Umbau des Klärwerks - insbesondere die Fertigstellung des Regenrückhaltebeckens - beim Einweihungsakt als einen "Drei Jahre Leidensweg". Er wies darauf hin, was oft als selbstverständlich angesehen wird, jedoch in der Realität häufig unterschätzt wird: “Nichts würde in Hockenheim funktionieren ohne diese Kläranlage,” stellte er fest. Diese zentrale Einrichtung sei von ebenso großer Bedeutung für die Infrastruktur wie die Versorgung mit Gas, Strom und Wasser, betonte Zeitler. Außerdem präsentierte er interessante Zahlen aus der Vergangenheit: "In den letzten sechs bis sieben Jahren sind etwa 20 Millionen Euro in diese Anlage investiert worden."

2.500 Kubikmeter

Sören Troffer, der verantwortliche Leiter des Klärwerks in Hockenheim, erläuterte anschließend, dass es notwendig war, ein zusätzliches Rückstauvolumen von 4.500 Kubikmetern zu schaffen, basierend auf der Berechnung der Schmutzlast. Mit der Inbetriebnahme des Regenrückhaltebeckens, das eine beeindruckende Länge von 46 Metern und eine Breite von 14 Metern aufweist, können bereits 2.500 Kubikmeter von diesem geforderten Volumen erreicht werden. Um die verbleibenden 2.000 Kubikmeter zu verwirklichen, werden Anpassungen durch Erhöhungen von Schwellenelementen in den abwassertechnischen Anlagen innerhalb des Stadtgebiets vorgenommen. Die Reinigung des Beckens erfolgt auf bemerkenswerte Weise mittels zwei speziellen Spültüten, die jeweils mit 5 Kubikmetern Wasser gefüllt sind. Der enorme Wasserdruck, der beim Einlassen in das Becken entsteht, sorgt dafür, dass sogar hartnäckige Schmutzreste wegtransportiert werden.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM / GK
06.10.2025
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