Neues von der Theatergruppe der Akkordeonfreunde Grötzingen e.V.

Der Maultaschenmörder treibt sein Unwesen Von Jennifer Warzecha „Mauldasch à la carte, (…) püriert für Leut‘ ohne Zähne“ – das...
Ist der Abschiedsbrief des Selbstmörders echt oder war es Mord? - Das ist hier die Frage.
Ist der Abschiedsbrief des Selbstmörders echt oder war es Mord? - Das ist hier die Frage.Foto: war

Der Maultaschenmörder treibt sein Unwesen

Von Jennifer Warzecha

„Mauldasch à la carte, (…) püriert für Leut‘ ohne Zähne“ – das Lied „Mauldasch Song“, das dem Stück „Der Maultaschenmörder“ als Ein- und Zwischenspieler dient, sorgt für großes Gelächter. Der Saal im Martin-Luther-Haus ist prall gefüllt bei der Premiere der Krimikomödie „Der Maultaschenmörder“ von Tatjana Kruse.

Angelique Schnäpple (ausgezeichnet: Anja Albrecht) poliert das Geschirr im Gourmet-Restaurant „Zum Schwanen“, liest die Zeitung und von Gastronomen, die ermordet werden und deren Genitalien danach abgeschnitten werden. „Ich kann ja verstehen, dass man Männern den Zipfel abschneidet, aber mit einem Kartoffelmesser? – Das wäre mir zu mühsam“, sagt sie. Sie fragt ihren Chef, den Chefkoch Roland Jäger-Precht (ausdrucksstark und humorvoll: Rainer Daubenberger), ob er nicht Angst habe, von dem sogenannten „Maultaschenmörder“ ermordet zu werden, da er auch Gastronom ist. Sie streiten darüber, ob er Angst vorm Mörder haben müsse und ob er Maultaschen auf die Speisekarte schreiben solle, weil es sonst der Maultaschenmörder lesen könne.

Verlobung der anderen Art

Ein Paar (ebenfalls ausgezeichnet: Sylvana Westkämper als Suse Kipf und Manuel Schmidt als Michael Mulfinger) sucht wegen des schlechten Wetters Unterschlupf. Es gibt Most-Wein statt Champagner, weil alles regional ist. Angelique unterhält sich mit den Gästen. Sie sagt, man habe das Goldene Tranchiermesser schon ein paar Mal bekommen. Gourmet bedeute nur kleinere Portionen, höhere Preise etc. Ein Gast im edlen Anzug und mit arrogantem Auftreten (ausdrucksstark: Michael Mergl) kommt herein. Er entpuppt sich als Restaurantkritiker, der das Goldene Tranchiermesser verleiht. Die Verlobte entpuppt sich als Ex-Verlobte des Restaurantkritikers. Sie streiten. Zwischendrin geht das Licht aus. Angelique leuchtet mit einer Taschenlampe und beschreibt den Maultaschenmörder. Die Verlobung wird überdacht. Der Verlobte wird eifersüchtig auf den Restaurantkritiker. Die Verlobte rennt weg.

Tod im Luxus

Das neue Glas Wein bedeutet zugleich den Tod des Restaurantkritikers. Die Verlobte entdeckt wohl noch ihre Zuneigung zu ihm. Es kommt jemand herein, der erst für einen Polizisten gehalten wird (humorvoll und eindrücklich: Steffen Daubenberger als Dylan „Strunz“). Er stellt sich als Stripper heraus, der aber eigentlich Student im 36. Semester in Germanistik und Philosophie ist. Woran ist der Restaurantkritiker gestorben? - Weil er Schaum vorm Mund hat, vermutet man, dass er vergiftet worden ist. Angelique stellt sich als Privatdetektivin heraus, die dem Chef-Gastronom vonseiten der Konkurrenz auf den Zahn fühlen soll. Sie findet einen Abschiedsbrief. Es stellt sich heraus, dass der Restaurantkritiker Selbstmord begangen hat, weil er eine unheilbare Krankheit hat. Er wollte bei seiner Lieblingstätigkeit, der Restaurantkritik, in einem Umfeld der haute cuisine (Deutsch: „hohe Küche“) sterben. Die Verlobte geht mit dem Stripper weg, der Chef mit Angelique bzw. Frau Schnäpple zur Hotelbar, um Schnaps zu trinken. Am Ende stellt sich heraus, wer der Maultaschenmörder ist - doch, das wird hier nicht verraten. Eine absolut gelungene Vorstellung!

Hintergrund

Steffen Daubenberger ist der erste Vorsitzende des Akkordenorchesters und damit auch der Untergruppen wie der Theater- und der Sportgruppe. Rainer Daubenberger sagt: „Im Großen und Ganzen ist eine Premiere wie Neuland. Man hat zwar oft geprobt und erfährt die Reaktionen beim Publikum. Das ist beim Amateur-Theaterspieler immer anders, beim Profischauspieler vielleicht immer gleich. Da gibt es eine gewisse Nervosität. Vor sechs Jahren haben wir das letzte Mal gespielt. Vor fünf Jahren wollten wir wieder spielen - aber wir durften es nicht wegen des Lockdowns. Letztes Jahr im Frühjahr im April habe ich ganz viele Leute angeschrieben, ob sie mitspielen wollen. Weil wir schon frühzeitig Bescheid wussten, hat das gut geklappt. Im Oktober haben wir angefangen, zu proben. Es ist eine tolle Gruppe. Mir hat es richtig viel Spaß gemacht, mit ihr zu arbeiten.“ Steffen und Rainer Daubenberger sowie die Bärbel im Stück (Ulrike Zahnleiter) spielen im Orchester und sind festes Mitglied der Theatergruppe. Insgesamt sind sechs Schauspieler zu sehen. Die siebte ist als Bärbel versteckt auf der Bühne. Die Hauptdarstellerin Anja Albrecht ist aus Durlach. Die anderen kommen aus Grötzingen. „Es war der letzte Versuch, die Theatergruppe wieder aufleben zu lassen. Für mich war es meine letzte Rolle, bis auf vielleicht eine Statistenrolle. Ich hoffe, dass durch diesen Neustart die Leute Lust haben, weiterzuspielen oder sich Leute aus dem Publikum finden, die das machen wollen - gerne auch Kinder oder Jugendliche, die dann auch zu speziellen Stücken und Rollen passen“, schließt Rainer Daubenberger das Gespräch.

Info:

Weitere Vorstellungen gibt es am kommenden Samstag, 5. April, um 19.30 Uhr, und Sonntag, 6. April, um 18.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 14 Euro. Karten im Vorverkauf gibt es bei Kunzmann Schreibwaren in der Martin-Luther-Straße 1 in Grötzingen oder in der Bären-Apotheke in der Brückstr. 5 in Pfinztal-Berghausen.

Erscheinung
Grötzingen Aktuell
Ausgabe 14/2025
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
04.04.2025
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