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Neuigkeiten von „Rebhuhnschutz Schefflenztal“

Neuigkeiten von „Rebhuhnschutz Schefflenztal“ Alle zwei Monate erscheint ein E-Mail-Newsletter mit Neuigkeiten der Initiative „Rebhuhnschutz Schefflenztal“....
Günter Feil
Günter FeilFoto: Günter Feil

Neuigkeiten von „Rebhuhnschutz Schefflenztal“

Alle zwei Monate erscheint ein E-Mail-Newsletter mit Neuigkeiten der Initiative „Rebhuhnschutz Schefflenztal“. Bei Interesse können Sie diesen per E-Mail an rebhuhn@rebhuhn-schefflenztal.de abonnieren.

Rebhuhnschutz Schefflenztal ist online

Ab sofort sind alle wichtigen Informationen rund um das Rebhuhn und seine Lebensräume im Schefflenztal bequem online zugänglich. Die neue Website bietet spannende Einblicke, aktuelle Neuigkeiten und zeigt, wie sich Landwirtschaft und Naturschutz sinnvoll verbinden lassen. Ein Ort zum Stöbern, Lernen und Mitmachen – für alle, die sich für Artenvielfalt und den Schutz heimischer Vogelarten interessieren: www.rebhuhn-schefflenztal.de

Gemeinsam für das Rebhuhn: Ohne Jäger geht es nicht!

In Kleineicholzheim ist die Welt für Rebhühner noch in Ordnung – auch dank eines Mannes, der sich mit Herzblut für ihren Schutz einsetzt: Günter Feil. Zusammen mit seinem Jagdfreund Wolfgang Neureuther hat er hier ein rund 300 Hektar großes Revier, davon gut 275 Hektar in offener Feldflur. Es ist ein Revier, das auf den ersten Blick gar nicht mehr typisch für unsere heutige Kulturlandschaft ist: Neben Rehen finden sich hier noch Fasanen, Hasen – und eben Rebhühner. Und das in bemerkenswerter Zahl!

Das Revier profitiert von einer extensiven Landwirtschaft, wie sie etwa der nahegelegene Demeterhof von Frank Fellmann betreibt. Aber allein gute Lebensräume reichen heute für das Niederwild nicht mehr aus. Denn Füchse, Marder und inzwischen auch Waschbären haben sich stark vermehrt – eine Entwicklung, die Günter Feil seit Jahren beobachtet. „Früher war die Niederwildjagd mit der Flinte das Herzstück der Jagd hier“, erzählt er. „Doch mit dem Rückgang von Hasen, Fasanen und Rebhühnern hat sich vieles verändert.“ Aus Günters Sicht sind es vor allem zwei Faktoren, die dem Niederwild zusetzen: die Veränderungen in der Landwirtschaft – größere Schläge, Pestizideinsatz, Rückgang von Brachen – und der gestiegene Druck durch Prädatoren, also Beutegreifer.

Für Günter ist deshalb klar: Wer Rebhühner schützen will, muss auch das Thema Prädatorenmanagement ernst nehmen. Seit vielen Jahren setzt er auf eine gezielte Bejagung von Fuchs, Marder und Waschbär. Zwischen 25 und 30 Stück Raubwild erlegen Günter und Wolfgang Jahr für Jahr – durch Ansitz- und Pirschjagd, mithilfe von Hunden bei der Kontrolle von Entwässerungsrohren an Feldwegen, aber auch durch den rechtlich zulässigen Einsatz von Fallen. Besonders wichtig ist dabei die Zeit nach der Ranz – der Paarungszeit – der Füchse im späten Februar: „Wenn die Fähen ihre Gehecke anlegen, muss man gezielt dranbleiben – das entlastet das Niederwild enorm“, erklärt Günter. Unterstützt werden die beiden Jäger durch die Hegegemeinschaft „Allianz für Niederwild im Schefflenztal“, die es seit rund 15 Jahren gibt. Hier ziehen engagierte Jäger bei der Bejagung der Beutegreifer an einem Strang – etwa bei den traditionellen Fuchswochen im Spätwinter.

Günters Motivation geht weit über das reine Jagen hinaus. Es ist die Leidenschaft für die traditionelle Niederwildjagd mit der Flinte, das jagdliche Brauchtum, die Arbeit im Team mit dem Hund – aber auch die Freude am geselligen Miteinander in der Jagdgemeinschaft. Und nicht zuletzt schätzt er das Wildbret als wertvolles Lebensmittel aus der Region. Doch Günter weiß auch: Die Leistungen der Jäger werden in der Öffentlichkeit oft wenig wahrgenommen. Deshalb engagiert er sich aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit, um Verständnis und Wertschätzung für das Niederwild und die Jagd zu fördern.

Dass sich der Einsatz lohnt, zeigt sich eindrucksvoll: Das Revier Kleineicholzheim weist heute die höchste Rebhuhndichte im gesamten Projektgebiet der Initiative Rebhuhnschutz Schefflenztal auf. Ein Erfolg, der ohne engagierte Jäger, wie Günter Feil, nicht möglich wäre. „Mir geht’s nicht darum, möglichst viel zu erlegen“, sagt er ruhig. „Mir geht es darum, eine Kulturlandschaft zu erhalten, in der auch Rebhuhn, Hase und Fasan noch eine Zukunft haben.“

Wie steht es um die Rebhühner im Schefflenztal?

Diese Frage stand auch in diesem Jahr wieder im Mittelpunkt des Rebhuhn-Monitorings im Neckar-Odenwald-Kreis. Seit mehreren Jahren beteiligen sich Ehrenamtliche aus dem Kreisgebiet am bundesweiten Monitoring seltener Brutvögel (MsB Rebhuhn) des Dachverbands Deutscher Avifaunisten e.V. Dabei werden deutschlandweit Rebhühner nach einer einheitlichen Methode erfasst, um ihre Bestandsentwicklung langfristig zu dokumentieren.

Zwischen Februar und März wurden dafür auch in unserer Region wieder festgelegte Strecken – sogenannte Transekten – systematisch begangen. Im Neckar-Odenwald-Kreis sind es insgesamt 42 Transekte. Nach Auswertung der Zählergebnisse sowie zusätzlicher Zufallsbeobachtungen lässt sich für das Projektgebiet ein Mindestbestand von rund 50 Rebhuhn-Brutpaaren annehmen. Das entspricht einer Rebhuhndichte von etwa 1,4 Brutpaaren pro 100 Hektar. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein leichter Rückgang. Eine mögliche Ursache dafür sind die ungünstigen Wetterbedingungen im Frühsommer 2024, die vielen Jungvögeln das Überleben erschwert haben. Trotz des leichten Rückgangs steht das Rebhuhnvorkommen im Schefflenztal im bundesweiten Vergleich gut da: Die aktuelle Dichte liegt im oberen Mittelfeld aller im Rahmen des MsB Rebhuhns erfassten Gebiete. Dennoch zeigt der Blick in die Vergangenheit: Früher erreichten stabile Rebhuhn-Populationen deutlich höhere Dichten von über 3,5 Brutpaaren pro 100 Hektar. Langfristiges Ziel im Schefflenztal ist daher, den Bestand mindestens zu verdreifachen – auf etwa 150 Brutpaare.

Erscheinung
Schefflenzer Bote
NUSSBAUM+
Ausgabe 22/2025
von Gemeinde Schefflenz
30.05.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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