
Nächstes Jahr an Ostern feiern die Jahrgänge 1956/57 ihr 50-jähriges Eierleser-Jubiläum! Parallel hat sich seit 50 Jahren ein Stammtisch etabliert, der nun auch sein 50-jähriges Jubiläum begehen kann! Wie kommt es denn dazu ...?
Am 1. Januar 1976 ergab es sich das nach einer langen Silvesternacht, am Morgen nach dem Kirchgang sich ein paar Jahrgänger der damaligen Eierleser im Gasthaus „zum Kreuz“ einfanden und am Nebentisch des Stammtisches Platz nahmen, wo die gestandenen, älteren Kiebinger ihren obligatorischen Frühschoppen abhielten. Als die Wirtin die übermüdeten jungen Gäste dann fragte, was sie denn zu trinken gedenken wollen, antwortete einer: „Bring uns halt eine Flasche Wein und ein paar Gläser!“ Es blieb nicht bei einer Flasche Wein …
Im Jahr darauf wiederholte sich die Zusammenkunft und wurde dann Jahr und Jahr zu einer Dauereinrichtung, zu der immer mehr Teilnehmer, auch ein Jahr jünger oder älter, hinzukamen. Es wurden bis zu 20 „Weintrinker“, ein anderes Getränk war nicht erlaubt, in den ersten Jahren gezählt, die mehr oder weniger regelmäßig teilnahmen, wobei beim ersten Mal sogar eine Frau als Gründungsmitglied mit dabei war!
Als das Kreuz zu machen, wechselten die „Neujahrzieher“ mal freiwillig oder auch unfreiwillig, weil auch dieses Lokal wegfiel, zunächst mal ins Sportheim, Trachtenheim, auch mal mit und ohne einen Wirt, in den Löwen, den Hirsch und hatten somit fast alle Gaststuben von Kiebingen mal durch. Doch es gab auch (Neu-)Jahre, wo es in Kiebingen keine Möglichkeit gab am Neujahrstag zusammenzukommen, sodass wir 1987 zum ersten Mal auswärts nach Remmingsheim in die Krone, mit abendlichem Heimmarsch, mussten. Zuvor gab es noch einen Gutschein vom Kronenwirt! Dies war fünfmal der Fall und wir waren deshalb auch mal beim „Rudel“ in Hirschau, zweimal im Schützenhaus in Bühl, sowie letztes Jahr im Weilheimer Kneiple! Der Aufenthalt in Hirschau, wo am Nachmittag auch Pfarrer Schweizer und die Fußballlegende Helmut Roth zu Gast waren, ist legendär geworden, nicht nur durch das übliche Sternsingen und der üppigen Kollekte, sondern auch wegen der mühseligen Heimreise … Die längste Serie war ab 2005, 14 Mal an Neujahr, bei Simon und Daniela im Hirsch. Und selbst in den beiden Corona-Jahren hat ein kleiner, harter Kern die Tradition gepflegt!
Im Trachtenheim wurde 1984 am frühen Nachmittag eine „legendäre Generalversammlung“ abgehalten, bei der jeder Teilnehmer nach vorheriger Bewerbungsrede, mit anschließender Aussprache in ein Amt gewählt wurde! Gut zehn Jahre später wurde bei der „Versammlung“ dann endlich über die Einführung von Schorle und Kaffee erfolgreich abgestimmt! Wir wurden halt älter … seit damals wurde auch immer ein Gruppenfoto gemacht, ab dem späten Nachmittag durfte schon immer das Liederbuch nicht fehlen und es werden nicht nur „die hohen Tannen“ besungen.
Es ist auch seit Jahrzehnten zur Tradition geworden, dass der „harte Kern“ spät am Abend noch in der Rathausstraße „sternsingend“ zur Geburtstagsparty, zum Wurstsalat-Essen, eingeladen war! Dieser Abschluss findet seit Jahren nun im Stäuperle statt, wo dann die inzwischen auswärts Lebenden von ihren Partnerinnen sehr zuverlässig abgeholt werden! Ihnen, unseren „besseren Hälften“ gebührt unser aller Dank, vor allem, dass sie nun schon so lange für unsere Tradition Verständnis zeigen!
Dieses Jahr zum „50-jährigen Jubiläum“ können wir, wie erhofft, wieder in Kiebingen bleiben und freuen uns am Neujahrmorgen zum langen Frühschoppen auf die neuen Wirte im TSV-Sportheim. Wir treffen uns ab 11 Uhr, würdigen die Gründungsmitglieder und die Zusammenkünfte in den letzten 50 Jahren mit den Protokollen, Erzählungen und Gruppenbildern. Darüber hinaus freuen wir uns über jeden weiteren Gast, der, vielleicht auch wegen uns, an Neujahr das Sportheim besucht …
Allen einen guten Rutsch in ein gesundes und friedvolles Jahr 2026
Mit Rot-Weißen Grüßen - Der Schriftführer