In Bruchhausen gibt's seit kurzem einen ‚Feenwald‘, so heißt das neue TigeR-Haus in der Richard-Wagner-Straße. Dort werden kleine Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren betreut, acht Plätze gibt es, alle sind schon vergeben. Drei Tagesmütter kümmern sich um die Kleinen in einer Wohnung, in der zuvor eine Physio-Praxis untergebracht war. Der Name ist inspiriert durch den Komponisten und den Blick aus den Fenstern der Souterrainwohnung ins Grüne.
Zur offiziellen Eröffnung kamen viele Gäste, darunter Oberbürgermeister Johannes Arnold und der Vorsitzende der Bürgerstiftung Ettlingen, Josef Offele, sowie die Landtagsabgeordnete Christine Neumann-Martin. Gemeinde- und Ortschaftsräte, viele Eltern und Kinder, Vertreterinnen von Ämtern und Behörden waren der Einladung der Vorstandsfrauen des Tageselternvereins Ettlingen und südlicher Landkreis Karlsruhe e. V., kurz TEV genannt gefolgt, und Azra Bredl, Dörte Riedel und die sozialpädagogische Ansprechpartnerin im Verein, Martina Schubert, freuten sich über den Trubel.
Bevor das TigeR Haus in Betrieb gehen konnte, wurden die von der Stadt angemieteten Räumlichkeiten auf Vordermann gebracht, Elektro- und Wasserinstallation überarbeitet, eine Küche eingebaut. Unterstützung kam von HammerMargrander Interior, von der Firma Florl und von der Bürgerstiftung. Ein Dank OB Arnolds galt aber auch dem ehemaligen Ortsvorsteher Wolfgang Noller, der sich bei der Suche nach geeigneten Räumen sehr eingebracht hatte.
Nach der Erhebung des Bedarfs an Betreuungsplätzen habe die Stadt gehandelt, so der OB. Mittlerweile liegen verlässliche Zahlen auf dem Tisch, die zeigen, dass aktuell für die älteren Kinder genügend Plätze vorhanden seien. Noch gebe es indes Bedarf an Plätzen für die ganz Kleinen; genau hier sei der Tageselternverein erster Ansprechpartner und ergänze das Angebot der Stadt. Mit einer jährlichen Investition in den „Feenwald“ in Höhe von 108.000 Euro zeige die Stadt, dass ihr Kinderbetreuung viel wert sei.
TigeR bedeutet „Tagespflege in geeigneten Räumen“, bei dieser Form der Großtagespflege arbeiten mindestens zwei Kindertagespflegepersonen zusammen. Die Tagesmütter und -väter sind beim Tageselternverein angestellt, der TEV hat auch die pädagogische Leitung und die Trägerschaft inne. Neun TigeR-Gruppen gibt es mittlerweile in Ettlingen. „Wir beraten, vermitteln und qualifizieren“, erläuterte Azra Bredl; wer Interesse hat, selbst Tagesmutter oder -vater zu werden, kann sich an den Verein wenden, ebenso diejenigen, die Betreuungsbedarf haben. Sozialpädagogin Martina Schubert ist einmal pro Woche in der Einrichtung und steht den Eltern als Ansprechpartnerin zur Verfügung. „Das übergeordnete Konzept der TigeR Häuser umfasst beispielsweise, dass selbst gekocht wird und dass bedürfnisorientiert auf die Kinder eingegangen wird“, so Schubert. Das ist besonders wichtig, weil die Kinder in der Gruppe unterschiedliches Alter haben.
„Die Gesellschaft auch hier in Ettlingen muss noch kinderfreundlicher werden“, merkte Josef Offele an, selbst neunfacher Opa. Die Bürgerstiftung unterstütze die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins, auch die Tageseltern leisteten letztlich bürgerschaftliches Engagement. Von der Zuwendung der Bürgerstiftung wurde pädagogisches Spielzeug angeschafft.