Aus den Rathäusern

Neupflanzungen ersetzen kranke Eschen

Wer derzeit durch Göppingen spaziert, sieht es deutlich: Zahlreiche Eschen im Stadtgebiet und in den Teilorten wirken krank, ihre Kronen sind licht, viele...

Wer derzeit durch Göppingen spaziert, sieht es deutlich: Zahlreiche Eschen im Stadtgebiet und in den Teilorten wirken krank, ihre Kronen sind licht, viele Äste abgestorben. Der Grund ist das sogenannte Eschentriebsterben – eine Pilzkrankheit, die seit Jahren in ganz Europa wütet und auch vor Göppingen nicht Halt macht.

Verursacht wird die Krankheit durch den eingeschleppten Pilz Hymenoscyphus fraxineus, auch bekannt als „Falsches Weißes Stängelbecherchen“. In seiner ostasiatischen Heimat befällt der Pilz dortige Eschenarten, ohne großen Schaden anzurichten. Die heimische Gemeine Esche jedoch ist dem Erreger weitgehend schutzlos ausgeliefert. Die Infektion beginnt über die Blätter und setzt sich über die Triebe bis in die Äste fort. Typische Verfärbungen unter der Rinde führen schließlich zum Absterben ganzer Kronenteile.

In Deutschland wurde das Eschentriebsterben erstmals 2002 festgestellt. Seither breitet sich der Pilz rasant aus. Besonders problematisch: Geschwächte Eschen werden häufig zusätzlich von Holzfäulepilzen oder dem Eschenbastkäfer befallen – was ihre Stabilität weiter mindert.

In den vergangenen Monaten kam es in Göppingen immer wieder zu umstürzenden Bäumen oder abbrechenden Starkästen. Um Gefahren für Bürgerinnen und Bürger zu vermeiden, ließ die Stadt Göppingen im August 2025 sämtliche Eschen im Stadtgebiet überprüfen. Stark geschädigte oder instabile Bäume werden markiert und in der Vegetationsruhe zwischen Oktober 2025 und Februar 2026 gefällt. Die Verkehrssicherheit steht dabei an erster Stelle.

Gleichzeitig werden die gesunden Bäume gefördert, indem man ihre schwachen Nachbarn entfernt. Trotz der angespannten Situation gibt es aber auch Hoffnung: Immer wieder zeigen einzelne Eschen kaum oder gar keine Krankheitssymptome. Fachleute vermuten, dass diese Bäume widerstandsfähiger oder sogar resistent gegen den Pilz sein könnten. Wenn sich das bestätigt, könnten sie langfristig zur Grundlage für neue, robuste Eschenbestände werden.

Mit der anstehenden Maßnahme will die Stadt Göppingen nicht nur für Sicherheit sorgen, sondern auch dazu beitragen, den Baumbestand zukunftsfähig zu erhalten – damit die Esche, einst prägend für viele Landschaftsbilder, auch in Göppingen eine Zukunft hat.

Für jeden gefällten Baum wird mindestens ein neuer gepflanzt – so schafft die Stadt die Grundlage für ein gesundes, nachhaltiges Stadtgrün und übernimmt Verantwortung für kommende Generationen.

Erscheinung
Bartenbacher Informationen
NUSSBAUM+
Ausgabe 44/2025
von Bezirksamt Bartenbach
28.10.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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