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Neveon-Areal: Jetzt braucht es Mut zur Stadtentwicklung

Mit dem angekündigten Rückzug der Firma Neveon endet ein weiteres Kapitel industrieller Geschichte in Ebersbach. Doch gleichzeitig entsteht eine seltene...
Blick auf den Haupteingang von Neveon: Firmengebäude im Hintergrund
Tor zu einem neuen Stadtquartier?Foto: Joachim Auch

Mit dem angekündigten Rückzug der Firma Neveon endet ein weiteres Kapitel industrieller Geschichte in Ebersbach. Doch gleichzeitig entsteht eine seltene Gelegenheit für die Zukunft unserer Stadt: ein großes, innenstadtnahes Areal direkt an der Fils, mit Potenzial für ein lebendiges neues Stadtquartier. Die Frage ist: Nutzen wir diese Chance?

Die nachfolgenden weiteren Überlegungen der Ebersbacher Grünen bauen auf dem bereits im Juli an dieser Stelle veröffentlichten Artikel auf, in welchem wir die Idee eines Quartiers „Wohnen am Fluss“ vorgestellt haben. Sie verstehen sich als weiterführende und vertiefende Gedanken, wie eine städtebaulich hochwertige und ökologisch zukunftsfähige Entwicklung des Neveon-Areals aussehen könnte.

Dabei müssen wir das Rad nicht neu erfinden: Mit der „Neuen Weststadt“ in Esslingen gibt es in erreichbarer Nähe bereits eine erprobte Blaupause, die sich in vielerlei Hinsicht auf Ebersbach übertragen lässt.

Dort wurde mit würfelförmigen Baukörpern, gemeinsamer Tiefgarage, Innenhöfen mit Aufenthaltsqualität, Dachbegrünung, Raum für Gewerbe, Gastronomie und Kita sowie einem innovativen Energiesystem ein Stadtquartier geschaffen, das Wohnen, Arbeiten und Leben miteinander verbindet. 75 % der Wohnungen sind dort öffentlich gefördert – ein starkes Signal für sozialen Zusammenhalt.

Das Neveon-Gelände ist allerdings nach wie vor in Privatbesitz, d. h. die Stadt Ebersbach hat keine direkte Planungsgewalt – aber sehr wohl die Möglichkeit, Gespräche zu initiieren und Vorschläge zu machen. Unser Vorschlag: Die Stadt könnte, unterstützt durch den Gemeinderat, Gespräche mit der Eigentümergruppe aufnehmen – mit dem Ziel, das Interesse an einer nachhaltigen und gemeinsam entwickelten Quartiersplanung zu signalisieren.

Darin könnte sie die städtebaulichen Chancen betonen, erste konzeptionelle Ideen skizzieren und auf das erfolgreiche Beispiel aus Esslingen verweisen – inklusive der Möglichkeit, auch wirtschaftlich attraktive Lösungen zu realisieren. Unterstützt werden könnte der Vorstoß durch eine offene Beteiligung der Bürgerschaft, die das öffentliche Interesse unterstreicht.

Wir wünschen uns ein Quartier, das sich organisch in die bestehende Stadtstruktur einfügt, das bezahlbares Wohnen für alle Generationen bietet – für Familien, Alleinlebende, Seniorinnen und Senioren, junge Erwachsene und Menschen mit Unterstützungsbedarf. Ein Quartier, das klimafreundlich gebaut und betrieben wird und Lebensqualität schafft – mit gemeinschaftlich nutzbaren Grünflächen, Kitas neben betreutem Wohnen, Nahversorgung, Gastronomie, autofreien Wegen und einem attraktiven Zugang zur Fils.

Und wir sind überzeugt: Das Neveon-Areal könnte das leisten – wenn Stadt, Bürgerschaft und Eigentümer frühzeitig in den Austausch treten.

Wir laden Sie deshalb herzlich ein: Beteiligen Sie sich an der Diskussion. Schreiben Sie uns unter michael.kuehn@gruene-gp.de Ihre Ideen und Anregungen. Gemeinsam können wir die Jahrhundertchance Neveon-Areal gestalten.

Michael Kühn und Beatrice Richter-Beck

für den Grünen Ortsverband Ebersbach

Erscheinung
Ebersbacher Stadtblatt
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Ausgabe 33/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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