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Nicht allein mit Parkinson

„Allein in Deutschland sind aktuell bis zu 400.000 Menschen von Parkinson betroffen“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen....
Man sieht die Beine eines Mannes auf einem Stuhl sitzend, der sich Socken anzieht.
So alltägliche Dinge wie Socken anziehen werden für Parkinson-Patienten zur HerausforderungFoto: Karin Elbl-Weiser

„Allein in Deutschland sind aktuell bis zu 400.000 Menschen von Parkinson betroffen“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen. „Die Häufigkeit der Erkrankung hat sich innerhalb einzelner Altersgruppen um mehr als 20 Prozent gesteigert. Neben dem Alter werden daher auch andere Einflüsse (immunologisch, metabolisch, umweltbedingt) vermutet.“ An Parkinson zu erkranken, ist also kein Einzelschicksal. Vielmehr handelt es sich um die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Auch ASS-Mitglied Fidi Näher-Rensland ist davon betroffen. Sie ist aktiv geworden und hat einen regelmäßigen Austausch initiiert. Jeden ersten Dienstag im Monat treffen sich um 10.30 UhrBetroffene im Begegnungszentrum „mittendrin“, wo ein Extraraum für ihren Stammtisch reserviert ist. In der Regel nehmen 5 bis 6 Personen teil. Claus und Walter sind seit gut einem Jahr dabei. Auf den Stammtisch aufmerksam wurden sie durch einen Aushang im „mittendrin“ bzw. einen Flyer, den ein Freund gelesen hatte. Sie schätzen den offenen Austausch in der Runde, denn hier gibt es Tipps, persönliche Erfahrungen und Einschätzungen. Sei es zu Literatur, zu Ärzten und Therapeuten, die sich auf die Behandlung der Krankheit spezialisiert haben, oder zu Medikamenten. Walter erinnert sich: „Am Anfang ist man gehemmt, aber diese Schwelle nimmt mit der Zeit ab. Heute kann ich in dieser Runde über alles sprechen und weiß, andere haben das auch. Es hilft mir, die Krankheit zu akzeptieren. Das war eine richtige Befreiung für mich.“ Oft wird die beginnende Krankheit zuerst durch nahe Familienmitglieder bemerkt – noch bevor ein Neurologe die Diagnose gestellt hat. „Vieles, wie etwa Fahrradfahren, ist nicht mehr möglich. Und für einfache Dinge, wie etwa eine Hose anzuziehen, braucht man ein Vielfaches der Zeit,“ erklärt Claus. Aber Bewegung und Training der Feinmotorik sind wichtig. Daher hat Fidi ein spezielles Tischtennis-Angebot für die Gruppe organisiert. Es findet freitags in der Strahlenberger Turnhalle statt. Der Trainingsbeginn um 20 Uhr kommt zwar eher den Abendmenschen entgegen. Doch Trainer Ludwig Ries gibt gute Tipps und lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen, sodass Walter das Angebot begeistert wahrnimmt. Und was wünschen sich die beiden für den Stammtisch? „Wenn mal ein Neurologe dazu käme, den man so richtig löchern kann, das wäre eine tolle Sache“, meint Claus. Vielleicht findet sich in naher Zukunft einmal eine Expertin oder ein Experte?

Der ASS ist jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr persönlich im Büro in der Heidelberger Straße 15 (im Stadtarchiv) zu erreichen sowie jederzeit über www.ass-schriesheim.de/kontakt.

Karin Elbl-Weiser

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
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Ausgabe 50/2025
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