Mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst dürfte in einigen Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis und in ganz Baden-Württemberg bald Schluss sein, folgt man den Plänen der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW), die jüngst öffentlich wurden.
Die Kritik an der geplanten Schließung weiterer Notfallpraxen ist jetzt massiv. In einem offenen Brief fordern nun 18 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) auf, zu handeln. Auch der Schwetzinger Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, der sich um die gesundheitliche Notfallversorgung in seiner Stadt sorgt, hat einen Brief an Manne Lucha geschrieben. Botschaft der Initiativen: Den Prozess der Schließungen sofort stoppen.
"Mir fehlt als Oberbürgermeister jegliches Verständnis für die beabsichtigte Schließung des Schwetzinger Standorts“, erklärt er in einem offenen Schreiben. Denn der Rhein-Neckar-Kreis sei der einwohnerstärkste Landkreis in BW, er entspreche einer Bevölkerung von fünf Großstädten.
Der Bereitschaftsdienst in Schwetzingen decke mittlerweile den gesamten südwestlichen Bereich des Rhein-Neckar-Kreises ab, die benachbarten Städte Mannheim und Heidelberg, wo die Menschen sich dann versorgen lassen müssten, hätten, so Pöltl nicht die nötige Kapazität, um das zu kompensieren. Der Bereitschaftsdienst in Schwetzingen, der sich in den Räumen der GRN-Klinik befindet, sei vor Jahren schon konzipiert und eingerichtet worden, um die Versorgung von Stadt und Region zu gewährleisten. Das Angebot sei hochfrequentiert und deshalb unabdingbar.
► BW-Bürgermeister laufen Sturm gegen Pläne zu Notfallpraxen
► Lucha hält Schließungspläne der Notfallpraxen für rechtens