Trotz Protesten soll die Notfallpraxis an der GRN-Klinik Schwetzingen am 31. Juli schließen. SPD-Abgeordneter Daniel Born spricht von einem Skandal und wirft den Verantwortlichen Verharmlosung vor.
Die Schließung der Notfallpraxis an der GRN-Klinik Schwetzingen zum 31. Juli steht nun offenbar endgültig bevor – trotz Widerstands aus der Bevölkerung. In der Klinik hängt bereits ein Aushang mit dem Hinweis auf den „Umzug der Notfallpraxis“, und auch die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) spricht in einer offiziellen Einladung zu einer Bürgerinformationsveranstaltung von einem „Umzug“ zum 1. August. Für den Schwetzinger Landtagsabgeordneten Daniel Born (SPD) ist das ein Skandal: „Von einem harmlosen Umzug zu sprechen, während man eine Notfallpraxis dichtmacht, ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die auf wohnortnahe Versorgung angewiesen sind.“
„Statt diese fatale Entscheidung zurückzunehmen, wird nun erklärt, dass Bürger künftig außerhalb der Sprechzeiten nach Mannheim oder Heidelberg fahren müssen“, so Born. „Lange Wege in Nachbarstädte sind für viele ältere oder nicht mobile Menschen schlicht nicht zumutbar. Diese Schließung schwächt die medizinische Versorgung der Region massiv.“
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch hat sich in einem Schreiben an Bundesgesundheitsministerin Warken gewandt. Er fordere ein sofortiges Moratorium. Ziel sei es, die Schließung der Schwetzinger Notfallpraxis auszusetzen, bis die dringend nötige Reform der Notfallversorgung auf Bundesebene beschlossen und umgesetzt sei. Born unterstützt diese Forderung ausdrücklich: „Es muss gelten: Keine Schließung, bevor auf Bundesebene die Notfallversorgung neu geordnet ist!“
Auch in der Bevölkerung ist der Widerstand gegen die Schließung ungebrochen: 12.570 Menschen haben bereits eine von Born gestartete Unterschriftenaktion unterzeichnet – online wie vor Ort. „Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass Gesundheitsminister Lucha seine Möglichkeiten genutzt hätte, um diese fahrlässige Schließung zu verhindern“, kritisiert der hiesige SPD-Abgeordnete. „Aber wir kämpfen weiter – bis zur letzten Minute!“