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„Nur gelesen – aber trotzdem lustig“ – Heinz Laier traf Nerv und Zwerchfell mit literarischem Comedy-Solo im Theater im Bahnhof Dielheim

„Nur gelesen – aber trotzdem lustig“ – so lautete die selbstironische Ankündigung von Heinz Laier , der mit seinem literarischen Comedy-Solo...
Bild von Heinz Laier beim vorlesen.
Heinz Laier in Aktion.Foto: Friedrich E. Becht

„Nur gelesen – aber trotzdem lustig“ – so lautete die selbstironische Ankündigung von Heinz Laier, der mit seinem literarischen Comedy-Solo im Theater im Bahnhof Dielheim antrat. Und siehe da: Er hielt Wort. Denn was der Mann da auf die Bühne brachte, war eine liebevoll schräge Mischung aus Alltagsbeobachtungen, absurden Gedankengängen und einer guten Portion Selbstironie – sozusagen ein Erkenntnisgewinn mit Augenzwinkern.

Laiers Texte, ein großer Teil aus eigener Tastatur, kreisten um die Tücken des Lebens, das Stolpern im Alltag und die kleinen Verrücktheiten, die einem zwischen Kaffeetasse, Presseschau und Kirchenbank begegnen. Da wurde geschmunzelt, gekichert und an mancher Stelle auch herzhaft gelacht.

Wenn Laier im Dialekt sprach, war das kein Kunstgriff, sondern Heimvorteil. Der Dielheimer Zungenschlag gab seinen Figuren und Szenen eine Bodenhaftung, die man in der Hochsprache nur schwer erreichen kann. Da spürte man: Hier erzählt einer aus dem echten Leben – vom Dorf, von den Leuten, von der Heimat.

Doch Laier blieb nicht im Kleinen. Plötzlich tauchten Frankensteins Monster, Shakespeares Macbeth, Kaiser Heinrich und Philosophen der Antike auf – eine illustre Gesellschaft, die man so wohl nur selten gemeinsam auf einer Bühne erlebt. „Mir war wichtig, die oft versteckten absurden und hanebüchenen Dinge im Kleinen, aber auch im Großen – in Texten der Weltgeschichte, auch in alten religiösen Büchern – aufzuspüren und ins Licht der Bühne zu holen“, erklärte der Autor und Comedian. Seine eigenen Texte, so Laier, seien das verbindende Gewebe zwischen Dorfplatz und Weltliteratur – und das Publikum solle beides erleben: Erkenntnis und Vergnügen.

Das Konzept ging auf. Mit feinem Schalk und spitzem Blick traf Heinz Laier den Nerv seiner Zuhörer – genau zwischen historischem Größenwahn und alltäglichem Missverständnis. Er zeigte, dass auch Macbeth und Frankenstein letztlich nur Menschen waren – oder es zumindest versuchten – mit all ihren komischen, lächerlichen und liebenswert absurden Seiten.

Am Ende blieb ein Abend, der das Publikum nicht nur zum Lachen brachte, sondern auch mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck entließ. Ein heiterer Beweis dafür, dass man auch beim bloßen Lesen äußerst vergnüglich sein kann.

f.e.b.

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Ausgabe 43/2025
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