
Schaum für Sensible: Sanfte Seife selber machen kann man bei Jasmin Jonietz in Karlsruhe. Ein Besuch in ihrer Manufaktur „Seifenmagie“.
Im Frühjahr riecht’s bei Jasmin Jonietz nach Karotte und Petersilie, im Herbst nach Kürbis. Und dazwischen? Mal so, mal so, aber immer nach feinen Seifen. Denn die 35-jährige veranstaltet in ihrer Werkstatt in Karlsruhe Kurse, in denen Seifen nach eigenen Wünschen hergestellt werden. Wie kleine Kunstwerke sehen die aus. Manche erinnern an abstrakte Gemälde, andere an rosa Granit oder an Cupcakes. Kein Wunder: „Ich bin schon als Kind kreativ gewesen und habe viel gemalt und gebastelt“, lacht Jasmin Jonietz.
Ihre kleine Manufaktur hat sie 2020 eröffnet. Zum Seifemachen sei sie eher zufällig gekommen. „Ich habe eine sehr sensible Haut“, berichtet sie. „Von vielen Produkten habe ich Ausschlag bekommen. Dabei hätte ich doch so gerne lecker duftende Duschgels benutzt!“ Irgendwann, auf einem Irland-Urlaub, sei sie auf eine handgerührte Seife gestoßen, die sie sehr gut vertragen habe. „Da wollte ich selbst probieren, solche Seifen zu machen.“
Frisch ans Werk also: Sie kaufte Natronlauge, Fette und Öle, die Grundstoffe für Seifen. „Es ist faszinierend, wie aus zwei flüssigen Stoffen ein fester entsteht“, sagt sie. Eben ein wenig wie Magie. Viele Öle und Fette habe sie ausprobiert, inzwischen verwendet sie meist ein Standardrezept mit Olivenöl und Sheabutter, manchmal auch Kokosöl und Kakaobutter.
Tierfett kommt für die Vegetarierin nicht in Frage. Dazu verarbeitet sie natürliche Inhaltsstoffe, parfümiert mit ätherischen Ölen, färbt mit mineralischen Farben. Sie rührt ihre Seifen kalt und sorgt dafür, dass ein Anteil unverseifter Fette und Öle erhalten bleibt. „Das macht es so angenehm, sich damit zu waschen“, sagt sie.
Wer selber Seife machen will, kann das in Jonietz‘ Kursen lernen. Im Minikurs werden 500 Gramm ganz einfache Shea-Olive-Seife ohne Duftstoffe hergestellt, im Anfängerkurs zusätzlich eineinhalb Kilogramm Seife mit Farbpigmenten und Duftstoffen. Wer teilnimmt, bekommt die großen Seifenstücke in Kastenformen mit nach Hause. „In meinen Workshops kann ich tun, was ich liebe“, erklärt Jonietz, „kreativ sein und das mit einem handwerklichen Anspruch verbinden, neue Menschen kennenlernen, und ein bisschen Seifenmagie weitergeben.“
Wer nicht zu einem Workshop kommen kann, wird beim Bummel in Karlsruhe fündig, verschiedene Läden bieten die Produkte inzwischen an. Aus dem Gedanken den lokalen Handel zu stärken, hat Jonietz mit verschiedenen Unternehmen Spezialseifen entwickelt: Zum Beispiel eine Whisky-Seife mit der Scriptor-Brennerei, oder eine Seife im Gelb-Weiß des Karlsruher Schlosses – die riecht nach Zitrone und Grapefruit. (rist)
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