Viel Lob zum Geburtstag
Viele Gäste haben dem Steiner Obst- und Gartenbauverein zu seinem 100-jährigen Bestehen gratuliert. Gelobt wurde vor allem sein Einsatz für die Natur.
Als junggeblieben wird er bezeichnet als wichtiger Vermittler von Fachwissen, als dynamisch und äußerst aktiv. Die Formulierungen mögen sich unterscheiden, doch die Zielrichtung der Aussagen ist immer dieselbe. Als der Steiner Obst- und Gartenbauverein am Wochenende sein 100-jähriges Bestehen feiert, erhält er Lob von allen Seiten. Auch von Bürgermeister Heiko Genthner, der am Samstagabend zu den zahlreichen Gästen gehört, die zum Festbankett ins Hasenheim gekommen sind. Er attestiert dem Verein, unermüdlich für Schönheit und Vielfalt gesorgt und mit seinem Engagement nicht nur die Gärten bereichert, sondern auch die Gemeinschaft gestärkt zu haben. Genthner weiß, dass Gartenarbeit ein willkommener Ausgleich zum Alltagsstress sein kann und der Gesundheit dient, dass Bewegung an der frischen Luft fit hält und der Aufenthalt im Freien entspannend ist. Die Arbeit der Obst- und Gartenbauvereine ist für Genthner „von unschätzbarem Wert“, auch vor dem Hintergrund, dass sie die Erde nicht nur als Nutzfläche, sondern als Lebensraum begreifen. Genthner lobt das gute Miteinander des Steiner OGV mit anderen Vereinen, insbesondere mit den Kollegen aus Königsbach, zu denen schon lange ein freundschaftliches Verhältnis besteht. Immer im März kümmern sich die beiden Vereine gemeinsam um die Pflege und den Erhalt gemeindeeigener Streuobstwiesen. Im Frühsommer haben sie einen Baum zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde gepflanzt.
Auch Landrat Bastian Rosenau lobt die zahlreichen Aktivitäten des Steiner OGV, zu denen Schnitt-, Binde- und Gesteck-Kurse ebenso gehören wie regelmäßige Vorträge, der Kelterbetrieb im Spätjahr und das Sommerfest mit Handsägewettbewerb. Rosenau verweist auf das Fachwissen, das der Steiner OGV ebenso bietet wie Gemeinschaft, Miteinander und Erfahrungsaustausch. „Von Ihnen kann man lernen“, ruft der Landrat den Mitgliedern zu, von denen sich viele zu Fachwarten für Obstbau, Garten und Landschaft haben ausbilden lassen. Rosenau weiß, dass das Gärtnern und die Natur heute hoch im Kurs stehen, dass Biodiversität und Artenschutz längst eine große Rolle spielen. Der Landrat würdigt den gut erhaltenen Streuobstbestand in der Gemeinde und den liebevoll angelegten Vereinsgarten, der Mitte der 1980er-Jahre auf einem 50 Ar großen Grundstück entstanden ist, das der Verein im Zuge der Flurbereinigung erwerben konnte. 1990 errichtete er dort in Rekordzeit ein Vereinsheim: Vom Spatenstich bis zum ersten Gesteck-Kurs in den neuen Räumlichkeiten dauerte es gerade einmal neun Monate.
Auf seine Entstehung verweist auch Peter Neininger, der sich mit Harry Faaß und Björn Lechler den Vorsitz teilt, nachdem der langjährige, äußerst rührige Vorsitzende Gerhard Hofsäß im Januar überraschend verstorben ist. Neininger blickt in die Vereinsgeschichte, unter anderem auf die Gründung im März 1924 im Rathaus und auf die Ziele, zu denen damals auch die Einführung einer zeitgemäßen Feldhut gehörte. Er und seine Vorstandskollegen freuen sich über die vielen Gäste am Jubiläumswochenende, über die engagierten ehrenamtlichen Helfer und über die Glückwünsche. Letztere kommen beim Festbankett auch von Vereinssprecher Ernst Fuchs, von Jan Sarnecki als Vertreter der befreundeten Obst- und Gartenbauvereine sowie von Jürgen Metzger, der sowohl den Kreis- als auch den Landesverband repräsentiert. Für Musik sorgt beim Festbankett am Samstagabend das Akkordeon-Orchester; beim öffentlichen Jubiläumsfest am Sonntag treten der Steiner Musikverein und der Kinderchor „Hitsköpfe“ des Königsbacher Gesangvereins auf. – Nico Roller