Am Samstag, 4. Januar bei trockenem aber kühlem Wetter, fand der diesjährige Schnittkurs vom Obstbauverein Neckarsulm auf einem Gartengrundstück im Hägelich statt. Wie in jedem Jahr durchgeführt von Uwe Prinz, Vorsitzender und Baumfachwart des Vereins.
Besonders am Herzen liegen ihm die jungen und neu gepflanzten Bäume. Auch bei öfterer Teilnahme ist es immer wieder gut, die wichtigsten Grundregeln für ein gutes und gesundes Wachstum erklärt zu bekommen. z.B. dass bei der Pflanzung wichtig ist, nicht zu tief einzupflanzen, sodass der Veredlungsknoten über der Oberfläche ist. Auch die Unterlage, auf der gepfropft ist, beeinflusst das Wachstum und die Höhe des Baumes. Gut tut auch den Bäumen, wenn drumherum eine sogenannte Baumscheibe angelegt wird, die von Gras und Unkraut freigehalten wird, so stehen die Nährstoffe ausschließlich dem Baum zur Verfügung.
Im November und Dezember haben Bäume Ruhepause, da möglichst nicht schneiden, meist zwischen Januar und März. Die Regel, starker Rückschnitt = starker Austrieb, schwacher Schnitt = schwacher Austrieb. Um einen stark wüchsigen Baum zu beruhigen, erst im Frühjahr schneiden, die oberste Spitze treibt am meisten.
Früher wurden die Obstbäume nach dem sogenannten Württemberger Schnitt erzogen, da ließ man zu den Leitästen noch mehrere Etagen als Krone stehen. Heutzutage wird eher nach dem pflegeleichteren Oeschberg-Palmer-Schnitt erzogen, das sind unten ein Kranz mit 3 – 4 Leitästen, die Mitte wie eine Spindel mit Fruchtholz bis zur Spitze, so bekommen die Früchte mehr Licht und Sonne.
Nach der schon fest integrierten Glühweinpause bekamen Pfirsichbäume sowie Beerensträucher noch einen Auslichtungsschnitt verpasst.