
Von Susanne Hilz-Wagner
Aufgrund des großen Interesses an Schutzmaßnahmen vor Starkregen lud die Stadtverwaltung Karlsruhe zu einer zweiten öffentlichen Informationsveranstaltung mit der Eröffnung von Ortsvorsteher Jens Jägle und einer Einführung ins Thema von Bürgermeisterin Bettina Lisbach ein. Die Veranstaltung fand Ende November in der Begegnungsstätte Grötzingen statt.
Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung erläuterten in verschiedenen Vorträgen, bei einer anschließenden Fragerunde und beim folgenden Infomarkt mit aufschlussreichem Informationsmaterial die Nutzung der neuen Starkregengefahrenkarte. Dabei gab es wertvolle Tipps zur Eigenvorsorge, vor allem auch für die Privathaushalte.
Von Starkregen spricht man, wenn innerhalb kurzer Zeit in einem lokal sehr begrenzten Bereich Niederschläge von hoher Intensität und Menge auftreten. Hierdurch kann es örtlich zu Überschwemmungen kommen. Meist gibt es keine oder nur sehr kurze Vorwarnzeiten. Im Gegensatz zum „klassischen“ Hochwasser von Fließgewässern kann Starkregen überall auftreten. Es gibt jedoch wirksame Vorsorgemaßnahmen, die Schäden an Gebäuden und Einrichtungen verringern oder ganz vermeiden können. Diese Schutzmaßnahmen können unter www.karlsruhe.de/starkregen eingesehen werden und wurden in der Informationsveranstaltung auch ausführlich vorgestellt. Wichtig ist auch das richtige Verhalten während eines Starkregens, über das ebenso informiert wurde und auf der Internetseite nachgelesen werden kann. Vorgetragen haben an diesem Abend Experten der Stadtverwaltung Karlsruhe, nach der Eröffnung und Einführung zunächst Rolf Cramer aus dem Tiefbauamt, der über das Risikomanagement und Trends von intensivem Starkregen, mit oder ohne Flusshochwasser sprach. Zweiter Redner des Abends war Karl Stöckel vom Umweltamt, der auch Mitglied der Arbeitsgruppe Starkregen ist. Er stellte die neue Starkregengefahrenkarte vor und erörterte die besonderen Gefahren des Starkregens. Im dritten Impulsvortrag ging Anne Jacobs (Haufe Akademie) vor allem auf den möglichen Objektschutz als Eigenvorsorge im Eigenheim ein.
Bei diesen Vorträgen und Präsentationen wurde deutlich: Starkregen kann jeden treffen. Im Sommer 2025 kam es in Karlsruhe zu einem Starkregenereignis, das in mehreren Stadtteilen zu Überflutungen führte: Am 1. August 2025 gab es bei einem lokalen Unwetter insbesondere in den Stadtteilen Mühlburg und Knielingen Überschwemmungen im Siedlungsbereich und zahlreiche Keller liefen mit Wasser voll. So war es nicht verwunderlich, dass auch bei der Vorstellung der neuen und sehr aufschlussreichen Starkregengefahrenkarte nach einer Umfrage im Saal von den Verantwortlichen der Veranstaltung etliche Gäste von den Bergdörfern und von anderen Stadtteilen zugegen waren, die sich über die neuesten Erkenntnisse zum Thema informieren wollten.
Die Erfahrung zeigt deutlich: Wer vorsorgt, kann größere Schäden an seinem Gebäude und auf seinem Grundstück verhindern. Die Stadtverwaltung Karlsruhe hat deshalb im Frühsommer 2025 Starkregengefahrenkarten in ihrem Gebiet im Internet veröffentlicht. Auf diesen Karten kann man gebäudescharf sehen, welche Flächen in Karlsruhe besonders betroffen sein können. Die Karten zeigen sowohl mögliche Wassertiefen als auch Fließrichtungen und Geschwindigkeiten des Wassers bei drei verschiedenen Starkregenszenarien. Auf Grundlage dieser Informationen kann man für das eigene Gebäude und Grundstück rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen planen und treffen. Dazu gehört auch z. B. die regelmäßige Wartung vom Rückstauverschluss überprüfen zu lassen. Bei Einsicht der Karte können mögliche Gefahren des eigenen Grundstücks und Hauses erkannt werden, um gezielte Vorbeugemaßnahmen treffen zu können.