Opernsänger JJ siegt

Österreich gewinnt den ESC – Abor & Tynna abgeschlagen

Raab kann keine Wunder bewirken: Nicht Deutschland, sondern Österreich gewinnt den ESC. Überschattet wird das Mega-Event von Protesten gegen Israel.
Österreich gewinnt mit JJ den Eurovision Song Contest 2025.
Österreich gewinnt mit JJ den Eurovision Song Contest 2025.Foto: Jens Büttner/dpa

Österreich hat den Eurovision Song Contest 2025 gewonnen. Der ausgebildete Opernsänger JJ bekam beim Wettbewerb in Basel mit dem Song «Wasted Love» die meisten Punkte, wie in der Liveshow in Basel bekanntgegeben wurde. Das Lied verschmilzt Klassik und Pop. Den zweiten Platz belegte Israel.

Deutschland landete mit dem Pop-Duo Abor & Tynna auf Platz 15 - was angesichts der geschürten Hoffnungen auf eine Spitzenposition eine Enttäuschung war. Das Pop-Duo erhielt 151 Punkte – 77 Punkte von der Jury und 74 vom Publikum.

Video: Das ist der Sieger-Song von JJ

Entertainer Stefan Raab hatte die beiden Geschwister als deutschen Beitrag maßgeblich mit ausgewählt. Spätestens seit dem unter seiner Ägide errungenen Sieg von Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 wird Raab eigentlich ein sicheres Händchen für ESC-Erfolge nachgesagt.

Nur Platz 15. Das Geschwister-Duo Abor & Tynna trat beim ESC 2025 für Deutschland an.
Nur Platz 15. Das Geschwister-Duo Abor & Tynna trat beim ESC 2025 für Deutschland an.Foto: Georgios Kefalas/KEYSTONE/dpa

Überschattet wurde die Veranstaltung - die in der Theorie neutral sein will - von politischen Spannungen rund um den israelischen Beitrag. Das Land hatte Sängerin Yuval Raphael nach Basel geschickt. Die 24-Jährige ist eine Überlebende des Massakers der islamistischen Hamas und weiterer Terrorgruppen vom 7. Oktober 2023. Sie versteckte sich damals acht Stunden lang unter dem Körper einer ermordeten Frau. In ihrem ESC-Song «New Day Will Rise» thematisierte sie Verlust und Hoffnung.

Proteste und ein Zwischenfall in Basel

Als Reaktion auf das Massaker flog Israel massive Luftangriffe und startete eine Bodenoffensive. Wegen des Gazakriegs hatte es bereits in den vergangenen Tagen in Basel immer wieder Proteste gegen die Teilnahme Israels gegeben. Auch Prominente bezogen Position - unter anderem sprach sich Vorjahressieger Nemo gegen eine Teilnahme Israels aus. Der neue deutsche Kulturstaatsminister Wolfram Weimer wiederum kritisierte Boykottaufrufe, Drohungen und verbale Angriffe gegen die israelische Sängerin scharf.

Am Samstag zogen vor und während des ESC-Finales mehrere Hundert Menschen durch die Baseler Innenstadt und demonstrierten gegen Israels Teilnahme. Die Polizei stellte sich der Kundgebung entgegen, um die Menschen daran zu hindern, in Richtung des Veranstaltungsgeländes zu ziehen. Zeitweise drohte sie den Einsatz eines Wasserwerfers an. Einige Demonstranten zündeten Fackeln mit buntem Rauch.

Auch in der Halle kam es zu einem Zwischenfall. Nach Angaben des ESC-Sprechers des Schweizer Senders SRF versuchten ein Mann und eine Frau am Ende des israelischen Auftritts auf die Bühne zu gelangen. Die beiden seien daran gehindert worden. «Einer der beiden Personen warf mit Farbe und ein Mitglied der Crew wurde dabei getroffen.» Man habe das Duo der Polizei übergeben.

Schon im vergangenen Jahr hatten es antiisraelische Proteste den ESC in Malmö überschattet. Danach waren strengere Regeln angekündigt worden. Damals hatte es auch Anfeindungen und Spitzen aus dem Teilnehmerkreis gegen die israelische Interpretin gegeben.

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von red/mw / dpa
17.05.2025
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