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Oldtimer aus dem In- und Ausland zeigen im Gerbersruhpark Präsenz

Chromblitzende Schätze begeistern noch immer Bange Blicke in den Gesichtern der Vereinsmitglieder am frühen Sonntagmorgen. Würden sich die Regenwolken...
Ein blau-gelb angezogener Fanfarenzug. Im Hintergrund ist ein Publikum zu sehen.
Der Spielmanns- und Fanfarenzug aus Frauenweiler eröffnete den Oldtimertreff, viele Gäste bestaunten dabei schon die Oldtimer.Foto: chs

Chromblitzende Schätze begeistern noch immer

Bange Blicke in den Gesichtern der Vereinsmitglieder am frühen Sonntagmorgen. Würden sich die Regenwolken verziehen oder muss man bei der Veranstaltung „Oldies im Park“ umdisponieren? Petrus hatte, wie so oft bei Wieslocher Veranstaltungen, ein Einsehen, und der ausrichtende Verein „Freunde historischer Fahrzeuge“ konnte aufatmen.

Die bereits zur Tradition gewordene Ausstellung rund um den Gerbersruhpark hatte nichts an Reiz verloren und so knatterten und brummten ab 10 Uhr die ersten Old- und Youngtimer auf den Zufahrtsstraßen Richtung Festplatz und vordere Wiese im Park. Denn tatsächlich hatten sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die Fahrzeuge nicht auf dem hinteren Parkareal zu platzieren, um etwaige Schäden durch den nächtlichen Dauerregen zu verhindern.

Der 1. Vorsitzende Detlev Röpke und Bürgermeister Ludwig Sauer zeigten sich erfreut über die großartige Kulisse schon zu Veranstaltungsbeginn. Röpke verwies auf die große Helferschar, ohne die ein solches Event nicht zu stemmen sei und Bürgermeister Sauer lobte den Verein dafür, dass er mit seinen Beiträgen zum Kulturleben der Stadt seit Jahren beitrage. Der Spielmanns- und Fanfarenzug Frauenweiler unter der Leitung ihres Stabführers Helmut Boschert setzte die ersten musikalischen Akzente.

Vielfalt der Automarken

Die Menschen führten mit den Vereinsmitgliedern interessante Gespräche, die auf fast alle Fragen Antwort geben konnten. Befreundete Vereine und Privatpersonen aus der näheren und fernen Umgebung trafen ein mit ihren Fords, Citroën 2 CV (der Kultente), VWs, Isettas, Porsches, MGs, Mercedes und Alfas und vielen mehr. „Wir schätzen, dass unserer Einladung rund 150 bis 200 Oldtimerfreunde gefolgt sind und die sich immer wieder auf das Event in Wiesloch freuen“, so Jürgen Halm und Karl Lahn, beides FhF-Mitglieder. Ein großer Teil davon parkte auf dem Festplatz, der zwar nicht so idyllisch wie der im Park liegt, aber die Fahrer weniger rangieren mussten.

Aufmerksamkeit

Die Aufmerksamkeit der Berichterstatterin erweckte dort ein Fiat 850 T Familiare, den sein Eigentümer Henric Östringer direkt in Italien vor einigen Jahren erstanden hat. „Wir sind sehr zufrieden und glücklich mit dem Fahrzeug, fahren auch schon mal große Touren.“ Das Auto, Baujahr 1966, blau lackiert, machte einen sehr guten Eindruck (mit einer respektablen Ausstattung), „der Verbrauch halte sich in Grenzen“, so Östringer. Auch eine Reihe von MGA 1600 Cabrio war umlagert, in sattem Türkisgrün und Schwarz lackiert, strahlten sie um die Wette mit den anderen Fahrzeugen.

Projektarbeit Maybach

Das wohl schönste Fahrzeug war ein Maybach SW 38. Dieser ist im Eigentum der Wilhelm-Maybach-Schule in Heilbronn, an der Detlev Röpke als Schulleiter beschäftigt ist. „Unsere Schule erinnert mit diesem Fahrzeug an ihren Namensgeber und an dessen Sohn Karl, der die Maybach-Fahrzeuge ab 1921 gebaut hat. Das Besondere an dem Oldtimer ist, dass er von SchülerInnen und LehrerInnen in 18-jähriger Projektarbeit mit 90 Prozent Originalteilen aufgebaut wurde. Wir haben damals nur das Chassis erhalten und haben alle fehlenden Teile, mit Unterstützung durch den Förderverein unserer Schule, aus aller Welt zusammengetragen“, so Röpke. Sein Kollege Dietmar Lenczak ergänzt, dass mit dem Fahrzeug auch heute noch Fernfahrten bis in die Schweiz/Italien unternommen werden, und er dabei immer wieder viel Bewunderung erfährt. Das vier- bis fünfsitzige Sportcabriolet überzeugt durch eine wirksame Ölkühlung, einen geringen Verbrauch von 17 bis 19 Litern sowie die sprichwörtliche „Betriebsamkeit“. Oldtimergucken macht natürlich auch hungrig und durstig, die Lösung dieses Problems lag in den bewährten Händen der Schaustellerfamilie Lowinger. Süßes und Kaltes gab es am Eiswagen und die Oldtimerfreunde präsentierten ein leckeres Kuchenbuffet und schenkten Kaffee aus.

Unterhaltungsprogramm

Für das Unterhaltungsprogramm sorgten die Summerfield Blues Band, der MSC Schatthausen mit einer atemberaubenden Fahrrad Trial Show, die Vorführung der Viet Vo Dao Kampfsportschule unter der Ltg. von Heiko Grothues, die Zumba Performance der Zumba Schule Silke Barth und die Rock’n’Roll Dancers des Cha Cha Club Wiesloch. Eine erneut gelungene Veranstaltung der „Freunde historischer Fahrzeuge“ mit einem Blick zurück zu den Anfängen des Automobils, wobei das Fahren damals bedeutend mehr Spaß bereitete als heute. Wenn heute der Bordcomputer ausfällt, bleibt nur der Weg in die Werkstatt zum Auslesen. Früher konnte man/frau wenigstens noch ein bisschen selbst schrauben. Oder wie sagte ein Besucher „die heutigen Fahrzeuge besitzen weder Herz noch Leben“. (chs)

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