Manchmal ist das Leben wie auf einer Autofahrt - immer wieder tun sich Zweifel und Schwierigkeiten auf. Manchmal geht etwas schief. Ein anderes Mal wieder geht alles gut. Das machten der Pastoralreferent der AGAPE-Gemeinde, Jannis Winkels, und Sarah Baisch, die einen einleitenden Text zur Predigt vortrug, klar. Unterstrichen wurde der Open Air-Gottesdienst durch das Gesangsteam.
Sarah Baisch schilderte anekdotenreich und eindrücklich, wie es als Christin ist, seinen Weg mit Jesus zu gehen und dass dabei auch nicht jeder Tag der gleiche ist. Stets dürfe man neue Erfahrungen sammeln und wachsen. „Jesus bringt Dir und mir Heilung, wenn wir gemeinsam auf der Suche sind und uns viele Fragen stellen; wenn er uns mitnimmt wie auf einer Autofahrt“, sagte Baisch. Sie hatte den Text vor fünf Jahren geschrieben und wollte einmal etwas „out of the box“, d.h. einfach mal etwas anderes, von der Außenperspektive her, machen. Das sagte sie nach dem Gottesdienst, der gut besucht war von Menschen mit allseits fröhlichen Gesichtern. Auf Anfrage schreibt sie solche Texte, unter anderem für die AGAPE-Gemeinde oder andere Gemeinden, aber auch solche für Poetry Slams und Geburtstage. Baisch studiert praktisch angewandte Evangelische Theologie. 12 Stunden in der Woche arbeitet sie bei der Missionsorganisation „Gospel Tribe“.
Eindrücklich, appellhaft und wie er sagte, für seine Verhältnisse relativ kurz, hielt Jannis Winkels seine Predigt. Er erzählte, wie er an einem Tag im Jahr 2021 etwas Besonderes erlebt habe. „Diesen Tag wird meine Familie nie vergessen.“ So habe ihn sein Opa angerufen und gesagt, er solle neben ran fahren. Er habe sich gewaltig erschreckt, sei aber standhaft geblieben und habe seinen Opa gebeten, er bleibe nicht stehen. Sein Opa solle sagen, was los ist. Dieser sagte: „Unser Haus brennt. Aber es ist niemandem etwas passiert.“ Das habe Winkels natürlich sehr erleichtert. Weiterhin schilderte er anekdotenreich, wie sein Opa staubsaugte, welche Geräusche dabei entstehen etc. Er sagte, dass es einen Brandherd unter dem Vorhang gegeben habe. Seine Mutter steht in dieser Szenerie im brennenden Haus und sieht, dass es nur eine Leiter gibt, über die sie entfliehen kann.
Wenn auch nicht immer alles eindeutig im Leben sei, so gebe es doch die eine Wahrheit im Leben, betonte Winkels. Diese ist im Spruch „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers 6) der Bibel festgehalten. Das bedeutet im Kontext der Bibel einerseits, dass Jesus der Weg zu Gott, der einzige Weg, um eine Beziehung zu ihm zu haben und zu ihm zu gelangen, ist. Andererseits ist es die Kernbotschaft des Christentums. Als Jesu Abschied von seinen Jüngern nimmt, sagt er das, um ihnen Trost und Hoffnung zu spenden. Praktisch veranschaulichte Winkels das mit einem Zahlenbeispiel. „Wenn ich auch nie gut im Rechnen war, so ist zwei plus zwei eindeutig vier und nicht zum Beispiel fünf. Das ist nicht intolerant, sondern eindeutig und klar, schön und nicht auswechselbar", sagte der Pastoralreferent. Nach diesen eindrücklichen Worten lud Jannis Winkels die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher noch zum Stehenbleiben, langsamer machen und um anschließend noch gut miteinander ins Gespräch zu kommen, ein. „Wenn man Jesus folgt, ist es zu Ende mit der Selbstbestimmung und dem Ego. Es hat seinen Preis.“ Das brennende Haus stehe für die Schuld, die man in seinem Leben auf sich geladen habe. Das Bet-Team bot Interessierten an, gemeinsame Anliegen im Gebet vor Gott zu bringen. Passend dazu erfolgte ein Liedblock mit „Danke, Jesus.“ (war)