Förderkreis Heimatgeschichte Ammerbuch e.V.
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Ortsgeschichte im Bild Nr. 258: Vom Hopfen- zum Forstwarthaus Badgasse 17

Das in der Badgasse bis heute einzig erhaltene Haus aus dem 19. Jahrhundert ist das traufständige Gebäude mit der Nr. 17. Der als „Dragoner“...

Das in der Badgasse bis heute einzig erhaltene Haus aus dem 19. Jahrhundert ist das traufständige Gebäude mit der Nr. 17. Der als „Dragoner“ bezeichnete Bürger und Bauer Johann Georg Vetter (1854-1921) hatte dort bereits 1879 sein Wohnhaus mit Stall und Scheuer errichtet (Haus Nr. 15, Abbruch 2014). Von den einstmals guten Hopfenpreisen beflügelt, stellte er nun 1883 den Bauantrag über die Erbauung eines Hopfentrockengebäudes nebst Holzremise direkt neben seiner bestehenden Scheuer. Zum Betreiben der Hopfen-Trocknung waren im Erdgeschoss ein 8 x 9 m großer Göppelraum nebst Geschirrkammer und Pferdestall eingeplant. Da jedoch in der Folgezeit die Hopfenpreise einbrachen, baute Vetter 1889 im Hopfenhaus eine Wohnung ein. Weil er aber die Schulden nicht „fortbrachte“, musste er die Gebäude an der Badgasse verkaufen.

Das einstige Hopfenhaus ist in der äußeren Erscheinung etwa so erhalten geblieben, wie es Vetter einst gebaut hat. Unverkennbar ist z. B. die Fensterfront sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite – ursprünglich zur Querlüftung des Hopfen-Trockenbodens.

1903 vom Staat erworben, war in dem Haus bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts der Forstwart untergebracht. So war denn auch von 1908 bis 1933 hier die Familie des aus Sontheim/Brenz stammenden Forstwarts Wöhrle beheimatet.

Um eine persönliche Postkarte anfertigen zu lassen, haben sich Georg und Agathe Wöhrle mit ihren Kindern Ernst und Elsa „in Schale geworfen“. Und der Fotograf hat sie dann – um ein Nähtischchen gruppiert – auf der Gartenseite des einstigen Hopfenhauses abgelichtet. Was auf dem Foto noch an die Zeit der Hopfentrocknung erinnert, ist die an das Haus gelehnte „Hopfenrahme“ und sind die Lüftungs-Schleppgauben auf dem Dach. Im März 1915 ist die Karte, frankiert mit einer Germania-Briefmarke im Wert von 5 Pfennig, nach Adelmannsfelden geschickt worden.

Postkarten in derselben Machart und aus demselben Zeitraum sind in Entringen keine Seltenheit. Bei dem bislang „unbekannten Wanderfotografen“ könnte es sich um Karl Hagemann (1875 – 1944) handeln, der an der Ecke Wurmlinger-/Michaelstraße in Pfäffingen als Schneider und Krämer tätig war. Wahrscheinlich – „ehnder als et“ – war er zudem auch ein gefragter Fotograf.

Wer mehr über diesen Fotografen weiß, melde sich bitte bei

Reinhold Bauer (Tel. 6956)

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Ausgabe 14/2025

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