Seit der Inbetriebnahme der beiden Windräder am Standort ES-02 Sümpflesberg bei Baiereck vor knapp sechs Wochen haben sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aufgrund der Lärmemissionen bei den lokalen Ordnungsämtern, der Polizeibehörde und dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde beschwert. In den vergangenen Wochen waren die Verwaltung, der Gemeinderat und der Ortschaftsrat als Vertretung der Baierecker Bürgerschaft in engem Austausch mit der Betreiberfirma Uhl Windkraft und dem Landratsamt Göppingen, um gemeinsam eine Lösung für die Baierecker Bürger zu finden. Das Thema dominiert seit Weihnachten den politischen Diskurs im Nassachtal. Auch in dieser Woche gingen wieder zahlreiche Beschwerden aus der Bürgerschaft wegen Lärmbelästigung in der Nacht ein, obwohl die Anlagen aktuell vom Betreiber durch eine Veränderung der Parametereinstellung temporär mit geringerer Drehzahl bei Südwindrichtung betrieben werden.
Um sich ein direktes Bild von den Auswirkungen der beiden Anlagen auf Baiereck zu machen und gleichzeitig mit den Menschen vor Ort ins direkte Gespräch zu kommen, besuchte die CDU Uhingen gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann Färber am vergangenen Samstag den Uhinger Stadtteil Baiereck zu einem Ortsrundgang. Mit rund 20 Bürgerinnen und Bürgern Baierecks, dem Ortsvorsteher Vincent Krapf und den Uhinger CDU-Stadträtinnen Sabine Braun und Anna Breitenbücher ging es im Rahmen eines Ortsrundgangs durch Baiereck, um sich ein Bild der Anlagen zu machen und die Schilderungen der Bürgerschaft zu erfahren. Im Anschluss an den Rundgang traf sich die CDU Uhingen mit Hermann Färber MdB und der Baierecker Bürgerschaft zu einem Austausch im Sitzungssaal der Verwaltungsstelle Baiereck. Neben dem Schattenschlag der Windräder, welcher beim Rundgang am Baierecker Rathaus direkt zu sehen war, berichteten die Bürgerinnen und Bürger vor allem vom Lärm der Windräder und einem Brummton, der vor allem in der Nacht die Anwohner am Schlafen hindert. Hermann Färber MdB und der CDU Uhingen war es beim gemeinsamen Brainstorming mit der Bürgerschaft wichtig, einerseits pragmatische Lösungen zur Verbesserung der Situation zu evaluieren und andererseits nachhaltige Maßnahmen für eine Befriedung der Gesamtsituation zu finden. So wurde nochmals der vom Uhinger Gemeinderat am 17.01.2025 beschlossene Antrag der FWV und CDU bekräftigt, neben den bereits vorgesehenen und gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsmessungen durch die Betreiberfirma Uhl, zusätzlich eine ergänzende Immissionsmessung gemäß der TA-Lärm an mehreren Stellen in Baiereck im Innen- und Außenbereich durchzuführen. „Die Messungen müssen dort erfolgen, wo die Anwohner leben und tatsächlich vom Lärm betroffen sind. Das Nassachtal als langgezogenes, schmales Tal hat eine besondere Topographie, die bei den Standardhochrechnungen nicht berücksichtigt wird. Das Tal wirkt wie ein Schalltrichter und führt dazu, dass sich Geräusche anders verteilen als auf einer offenen Fläche.“, so der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion Uhingen und Ortsvorsteher Vincent Krapf. Dies bestätigten auch die anwesenden Anwohner aus den langjährigen Erfahrungen vor Ort, sei es bei Geräuschen von Autos, Rasenmähern oder anderen Alltagsgeräuschen. Sollte sich herausstellen, dass die Grenzwerte überschritten werden, müssen die zuständigen Behörden entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Bürgerschaft ergreifen, etwa durch eine Anpassung der Betriebszeiten der Windräder.
„Entscheidend ist, den Dialog mit den Betroffenen und den Betreibern zu suchen, um im Sinne der Baierecker Bürgerschaft unabhängig von den Messungen eine verträgliche Lösung für beide Seiten zu finden“, sagte Färber. Er hat deshalb angeboten und zugesichert, gemeinsam mit dem Ortsvorsteher Vincent Krapf das direkte Gespräch mit der Betreiberfirma Uhl Windkraft zu suchen, um sich zu einem lösungsorientierten Austausch mit dem Unternehmen zu treffen.