Dies und das

Ortsteilgespräch Schluttenbach

Informationen über aktuelle und geplante Vorhaben und Entwicklungen des jeweiligen Stadtteils sind ein Part der Ortsteilgespräche, die Oberbürgermeister...
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger waren zum Ortsteilgespräch Schluttenbach gekommen.
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger waren zum Ortsteilgespräch Schluttenbach gekommen.

Informationen über aktuelle und geplante Vorhaben und Entwicklungen des jeweiligen Stadtteils sind ein Part der Ortsteilgespräche, die Oberbürgermeister Johannes Arnold vor einigen Jahren initiiert hatte. Dazu sind jeweils die zuständigen Fachleute der Verwaltung vor Ort, um die Sachstände von Projekten vorzustellen und Fragen dazu zu beantworten. Zweiter, nicht minder wichtiger Bestandteil ist die Fragerunde für die Bürgerschaft: dabei gilt das Motto: wo drückt der Schuh, im Stadtteil und drum herum. „Nutzen Sie auch das zwanglose Beisammensein am Ende der Veranstaltung“, appellierte Oberbürgermeister Johannes Arnold in seiner Begrüßung im Dorfgemeinschaftshaus Schluttenbach am frühen Montagabend. Nicht jeder möchte ans Mikrophon treten und seine Anliegen auf diese Weise formulieren, zudem waren wie gewöhnlich eine ganze Reihe von Amtsleiterinnen bzw. Amtsleitern sowie Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher da, die gleichfalls für Fragen, Kritik und Anregungen zur Verfügung standen im Nachklapp zum offiziellen Teil des Abends.

Als Hausherr begrüßte Ortsvorsteher Heiko Becker die rund 80 Einwohnerinnen und Einwohner des kleinsten Ettlinger Ortsteils, anmerkend, dass mit den beiden Tagesordnungspunkten Baugebiet Lange Straße und Windenergie zwei Themen auf der Agenda zu finden seien, die nach langer Vorlaufzeit ‚auf der Zielgeraden‘ seien.

Doch zunächst gab es aktuelle Informationen zu einer Reihe laufender Projekte. Den Auftakt machte der Leiter des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft. Jürgen Rother schilderte kompakt den Sachstand zum Projekt Zellmarkstraße, hinter dem sich die Sanierung von Sporthalle, Vereinsräumen und städtischem Kindergarten verbirgt.

45 Prozent an Primärenergie werde das Gebäude einsparen können durch die Solewasser-Wärmepumpe, die PV-anlage auf dem Dach und die Batteriespeicher, berichtete Rother; der Gemeinderat hatte beim Energiestandard für das Sanierungsvorhaben die Latte sehr hoch gehängt. „Wir heizen und kühlen mit der Wärmepumpe“ betonte der Amtsleiter. Wermutstropfen sei lediglich der Zeitverzug, verursacht durch sehr schlechtes Wetter Anfang 2024, dies hatte zu Verzögerungen geführt. Mittlerweile sind die meisten Ausschreibungen erledigt, die Fenster eingebaut, aktuell laufen die Putzarbeiten. Wenn‘s weiter so läuft, stehe dem Einzug der Kinder in der ersten Novemberhälfte nichts im Weg. Die Kosten liegen wegen zusätzlicher Elemente aktuell rund 275.000 Euro über dem Budget, aber noch innerhalb der Bandbreite der Kostenschätzung.

Daniel Schwab, Leiter des Stadtbauamts, schilderte, was von seinem Amt an Arbeiten in Schluttenbach erledigt wurde, beginnend mit 23 neuen Urnengrabstellen und Grabstellen in Urnenstelen auf dem Friedhof, zudem konnte die Druckerhöhungsanlage umgebaut werden, so dass nun verlässlich Wasser gezapft werden kann, Kostenpunkt insgesamt rund 50.000 Euro. Zudem wurden 20 Stühle angeschafft, mobil, das heißt, man kann sie dort hinstellen, wo man sich niederlassen möchte. „Das wird gut angenommen“, betonte Schwab. Eine Reihe von Kleindenkmälern stand im Fokus des Stadtbauamts, die Wegkreuze wurden teils umgesetzt, teils neu unterpflanzt, Bäume wurden ersetzt. Aktuell läuft der Umbau zweier Bushaltestellen, sie sind Teil des Umbauprojekts, in dessen Rahmen die Stadt in den kommenden Jahren sukzessive 150 Haltestellen barrierefrei umbauen wird, mit Unterstützung durch das Land, aber trotzdem bleibt ein Drittel an der Stadt hängen, pro Haltestelle bis zu 50.000 Euro.

65 Spielplätze gibt’s in der Stadt, auch hier ist ständiger Bedarf an Reparaturen und Verbesserungen, so beim Kinderspielplatz in der Richtstraße, wo der Kleinkindbereich erneuert wurde. Sobald der neue Rasen betretbar ist, wird eröffnet. Weiter zählte Schwab die Außenanlage des Dorfgemeinschaftshauses auf, in Bälde überarbeitet sein wird, im Spätsommer folgt dann noch die Sanierung der Mauer am Vorplatz, sie wird abgedichtet und das drängende Wasser wird abgeleitet. Der Stadtbauamtsleiter betonte, dass die verschiedenen Maßnahmen mit finanzieller Unterstützung aus dem Ortsteilbudget gestemmt werden konnten.

Wassili Meyer-Buck, Planungsamtsleiter, berichtete über die geplante Anschaffung von E-Bikes mit festen Stationen, die bei Nextbike bestellt wurden, „wir wollen die Idee der Leihräder auf die Höhenstadtteile ausweiten“. Am Rathaus Schluttenbach wird die Ladestation installiert, sodass man voraussichtlich ab Sommer elektrisch unterstützt per Leihradel die hügelige Landschaft erklimmen kann.

Den Projektvorstellungen schloss sich eine erste Fragerunde an, danach war der Sachstand fürs Baugebiet Lange Straße dran. Wassili Meyer-Buck demonstrierte per Schaubild, wie viele Info-Veranstaltungen, Offenlagen etc. über die gesetzlichen Vorschriften hinaus stattfanden, bis es im April zum Satzungsbeschluss durch den Gemeinderat gekommen war. Bis Ende des Jahres werden nun unter anderem Ausführungsplanungen und Ausschreibungsunterlagen erstellt, die Eidechsen umgesiedelt und nach der Ausschreibung die Verträge mit dem künftigen Betreiber des Nahwärmenetzes abgeschlossen. 2026 wird das Nahwärmenetz gebaut, voraussichtlich im Sommer 2027 könnte dann das Baugebiet für die Bebauung freigegeben werden. Erste Gebäude könnten dann 2028 stehen, soweit der Zeitplan.

Weiterer Tagesordnungspunkt war die Windenergie. OB Arnold erläuterte auch dazu den aktuellen Stand, denn der Regionalverband hatte nach der letzten Anhörung der Träger öffentlicher Belange nicht nur den Kreuzel-, sondern auch den Standort Edelberg herausgenommen und nur die Detschenklinge belassen. „Wir werden dem Gremium in der nächsten Ausschuss-Sitzung vorschlagen, den Edelberg wieder reinzunehmen und die Detschenklinge außen vor zu lassen“, so der OB. Dann werde man abwarten, wie der Regionalverband dies bewerte. Zum Jahresende könne der Teilregionalplan Windenergie dann Rechtskraft erlangen. Was bleibe, sei die große Fläche bei Durmersheim, hier hätten Bürgermeister Dr. Heidecker und Planungsamtsleiter Meyer-Buck eine Reduzierung des Bereichs um 250 Meter erreicht. Keinen rechtlichen Einfluss habe man hingegen auf die Entscheidung der Gemeinde Malsch bezüglich des Gebiets Völkersbach, weil hier die vorgeschriebenen Abstände weit überschritten werde.

In der abschließenden Fragerunde erklärte OB Arnold nochmals die Superprivilegierung, die dann greift, wenn der Regionalplan die vorgesehene Marge an Windkraftflächen nicht erreicht. „Dann greifen nur noch die Vorschriften nach der TA Lärm, jeder Private kann Flächen an Windkraftinvestoren verpachten!“ Lieber die Windkraft geordnet dort verorten, wo es erträglich sei. OV Becker erläuterte die Ausgleichsmaßnahme für Eidechsen auf dem Gelände am Waldrand, wo eine fette Mähwiese zu einer mageren Mähwiese mit Habitatlinsen für die Reptilien umgewandelt wird. Weiter ging es um altersgerechte Wohnungen für Ältere, was auch im künftigen Baugebiet Lange Straße Nord möglich wäre, um die Holzernte, die in Ettlingen nahezu immer unter der möglichen Marge bleibt, die Unzuverlässigkeit der Schulbusse (der Fahrgastbeirat ist in Gründung) und anderes mehr. Nach gut eineinhalb Stunden beendete der OB den offiziellen Teil.

Das nächste Ortsteil- bzw. Einwohnergespräch findet voraussichtlich am 29. September in der Kernstadt statt, genaue Informationen folgen rechtzeitig.

Erscheinung
Amtsblatt Ettlingen
Ausgabe 19/2025

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Ettlingen

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Panorama
von Stadt Ettlingen
08.05.2025
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