Aus Westafrika stammen 70 % des Kakaos, der in Deutschland verarbeitet wird. Durch den Klimawandel und durch Pilzbefall war die Kakaoernte in der letzten Saison miserabel. Dies verursachte Preiserhöhungen bei Schokolade, die Sie sicher gespürt haben. Die Preiserhöhungen haben aber die Arbeitssituation nicht besser gemacht: Auf den Kakaoplantagen in Westafrika müssen weiterhin rund 1,5 Millionen Kinder ausbeuterisch arbeiten, weil erwachsene Arbeiter teurer wären. Und: Diese Kinder wissen nicht einmal, wie Schokolade schmeckt! Was aber folgenschwerer ist: Sie können nicht zur Schule gehen! Das heißt, sie erhalten keine Bildung, mit der sie etwas Besseres aus ihrem Leben machen könnten.
Es lässt sich erahnen, dass auch in vielen Osterhasen, die hier in Deutschland zu kaufen sind, Kinderarbeit auf den Plantagen steckt und das eben leider nicht nur in Billigprodukten, sondern auch in Markenschokoladen.
Dass es auch anders geht, zeigt die Fairhandelsorganisation GEPA mit ihren Schokoladen und ihren lustigen Osterhasen.
Für unsere Weltladen-Osterhasen kauft GEPA den Kakao in der Dominikanischen Republik von der Kooperative COOPROAGRO zu fairen Preisen und ohne ausbeuterische Kinderarbeit ein. In der COOPPROAGRO (Cooperativa de Productores Agropecuarios) haben sich 15 regionale Kooperativen mit rund 1.800 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zusammengeschlossen.
Was fairer Handel unter anderem für die Kakaobauern und ihre Familien bedeutet und bewirkt, schildert folgende Reportage, die ich im Netz über diese Kooperativen gefunden habe:
Arianny und Dawil Holguin sind 13 und 14 Jahre alt und leben im Nordwesten der Dominikanischen Republik. Ihre Eltern sind Kakaobauern, deren Felder ungefähr so groß sind wie drei Fußballplätze. Das klingt erst einmal nach viel, ist aber für einen Bauern, der davon eine ganze Familie ernähren muss, ziemlich wenig. Vor allem dann, wenn die Käufer des Kakaos so wenig wie möglich bezahlen wollen und die Kleinbauern durchgehend noch weiter im Preis herunterhandeln. William Holguin erinnert sich noch gut daran, wie das war. „Damals haben die Aufkäufer einfach gesagt, wir zahlen so viel, und das war es dann. Wir hatten keine andere Wahl, als den Preis zu akzeptieren. Wir wussten gar nicht, was unser Kakao tatsächlich wert ist."
So wie früher für William Holguin läuft es auch heute noch für die meisten Kakaobauern auf der Welt. Sie bekommen so wenig Geld für ihren Kakao, dass sie es sich nicht leisten können, Arbeiter einzustellen, die ihnen bei der Kakaoernte helfen. Stattdessen müssen ihre Kinder mitarbeiten.
Zwar arbeiten Arianny und Dawil zur Erntezeit auch auf dem Feld mit, aber freiwillig, immer nur nach der Schule oder samstags. „Und sie dürfen keine harten Arbeiten machen“, beteuert William Holguin. Dawil und Arianny sind beide gute Schüler und können bis zum höchsten Abschluss in die Schule gehen, was nicht selbstverständlich ist. Beide sind ambitioniert. Dawil will z. B. Kinderarzt werden. „Weil wir unseren Kakao an die GEPA verkaufen, bekommen wir ein Drittel mehr Geld für unsere Ernte, als wenn wir an die normalen Aufkäufer verkaufen würden“, erzählt William Holguin.
Obwohl die Eltern von Arianny und Dawil deutlich mehr Geld verdienen als Bauern, die nicht an den fairen Handel verkaufen, sind sie trotzdem nicht reich. Alle müssen bescheiden leben. Es ist genug Geld da, um für alle Familienmitglieder ordentliche Kleidung zu kaufen. Auch das technische Gerät, das für den Unterricht während der Coronazeit notwendig war, konnte dann angeschafft werden. „Wir sind nicht reich, aber wir haben alles, was wir brauchen, und sind sehr zufrieden mit unserem Leben“, fasst William Holguin die Situation der Familie zusammen.
Zusätzlich zu dem höheren Preis für den Kakao über die Fair-Trade-Prämie und Bio-Prämie zahlt die GEPA der Kooperative COOPROAGRO, in der die Eltern von Arianny und Dawil Mitglied sind, einen Extra-Aufschlag. Die Gelder aus dem fairen Handel werden dann so verwendet, dass möglichst viele Menschen etwas davon haben. Wie genau, das entscheiden die Bauern selbst. Zum Beispiel bekommen alle Kinder im Dorf jedes Jahr nach den großen Ferien Schulsachen.
(Reportage stark gekürzt und daher auch sprachlich verändert, vgl. www.gepa.de/gepa/themenspecials/faireschokowelten/reportage.html, das lesenswerte GEPA-Manifest gegen ausbeuterische Kinderarbeit finden Sie unter www.gepa.de/gepa/themenspecials/faireschoko)
Die Welt ist nicht nur schlecht, sondern es gibt sie, die Erfolgsgeschichten eben auch für Osterhasen und deren Kakaobauern. Bei uns im Weltladen kostet ein Osterhase 1,70 Euro. Das ist ein gerechter Preis für sehr hochwertige Schokolade, die nicht nur fair, sondern auch Bio ist. Und wie immer können Sie sich sicher sein, dass 20 – 25 % Ihres Einkaufspreises an die Produzenten zurückfließen.
Besonders witzig finde ich, dass es die Hasen als Jungs und Mädels gibt. Haben Sie den Unterschied auf dem Foto entdeckt?
Als weitere Osterleckereien haben wir auch Osterlämmer, Schokoeier und Osterschokoladentafeln, alle fair, Bio und natürlich ohne ausbeuterische Kinderarbeit! (db)
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