Wir gehen auf Ostern zu. Ostern ist das älteste christliche Fest. Ostern hat eine so vielfältige, bunte Symbolik und Tradition. Alles spricht im Grunde die Sprache der Hoffnung. Es geht um Leben, um neues Leben. Es geht um Aufbruch. Es geht um Freude. Es war alles nicht gleich von jetzt auf nachher da. Der große Schmerz, dass Jesus, der Sohn Gottes, starb, gewaltsam wie so viele, war für die ersten Jünger und die Frauen beherrschend. Man versteht das ja. Dein Liebstes stirbt. Da brechen die Dämme.
Aber dann war da die Erfahrung des leeren Grabes. Diese war überwältigend. Der Totgeglaubte lebt und sie haben ihn gesehen, erlebt. Das ist die frohe Kunde vom Evangelium. Wir sind zu mehr berufen als dem hier. Und wir können standhalten, dem hier, weil für uns der Tod gewendet und gewandelt ist durch Christus.
Wir feiern Ostern in einem gesellschaftlichen Umfeld, das alles andere als leicht und unkompliziert ist. Der Umgang mit Wahrheit und das Halten von Versprechen hat tiefe Risse für viele Bürger bekommen. Die echten Kriege und jetzt der Handelskrieg. Die Jobangst ist zurück. Vertrauenswürdige, zuversichtlich stimmende Botschaften und Personen sind nur spärlich wahr zu nehmen.
Aber wir gehen auf Ostern zu. Die Hoffnung kommt zurück. Die destruktiven Kräfte werden nicht obsiegen. Gott hat den Sieg des Lebens in Christus bereits in Gang gesetzt. Dies möge Ihnen Kraft, Resilienz und Hoffnung geben - im österlichen Glauben weiterzugehen, aufzubegehren, aufzubrechen, stand zu halten, Anteil zu nehmen oder auch zu tragen, was gerade nicht zu ändern ist. Wir wissen doch, wer mit uns geht und mit drunter steht.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben frohe und gesegnete Ostern
Dekan a.D. Bernd Weißenborn, Pfarrer in Waldenbuch